Rodman feiert seinen Geburtstag

■ NBA: Die Indiana Pacers erreichen das Halbfinale und rechnen sich nun auch gegen den Titelverteidiger Chicago Bulls gute Chancen aus

Berlin (taz) – Dennis Rodman feierte seinen 37. Geburtstag angemessen. 21 Rebounds und für ihn ziemlich beachtliche acht Punkte sammelte er und erreichte mit den Chicago Bulls die Vorschlußrunde der NBA. Top-Scorer war natürlich mal wieder Michael Jordan, der 33 Punkte zum 93:84-Erfolg gegen die Charlotte Hornets beisteuerte, bei denen Glen Rice mit 30 Punkten allerdings zu spät seine Wurfschwäche überwand. So gewannen die Bulls die Best-of-Seven-Serie 4:1 und treffen im Halbfinale ab Sonntag nun auf die Indiana Pacers, die die New York Knicks ebenfalls mit 4:1 ausschalteten. Zum ersten Spiel der zweiten Vorschlußserie stehen sich am Samstag die Los Angeles Lakers und Utah Jazz gegenüber.

Rodman war nicht nur für Rebounds verantwortlich, sondern sorgte auch mal wieder für den Hinauswurf eines Gegners. Nach einem Gerangel um den Ball mit Dell Curry, regte sich der Hornets- Spieler so auf, daß er sein zweites technisches Foul kassierte. Selbst die sonst recht besonnenen Jordan und Rice gerieten aneinander und bekamen beide ein Technisches. „Es war ein dreckiges Spiel“, stellte Bulls-Coach Phil Jackson fest, „die Spieler mußten es physisch gewinnen.“ Und das taten die Bulls auch. Zwar kam ihre Offensive wieder einmal nicht recht ins laufen, aber sie dominierten die Hornets mit ihrer Verteidigung.

Gegen Indiana, die die New York Knicks 99:88 besiegten, wird es nicht so einfach werden. Larry Bird, der gerade zum Coach des Jahres gewählt wurde, hat seinen Pacers ganz neues Selbstbewußtsein eingetrichtert. Vor allem der Niederländer Rik Smits ist zu alter Form zurückgekehrt. Der Center laboriert zwar noch an Fußproblemen, aber seine Position dürfte entscheidend werden gegen Chicago, das schon immer auf Center nicht sonderlich gut besetzt ist. „Wir haben eine ganz andere Einstellung“, sagte Smits nach dem Sieg gegen die Knicks, zu dem er 22 Punkte beisteuerte, „mit dem Halbfinale sind wir nicht zufrieden.“ Und auch Antonio Davis rechnet sich gute Chancen gegen den Titelverteidiger aus, weil die Bank der Pacers länger geworden ist: „Früher hatten wir nur fünf oder sechs, die wirklich spielen konnten, diesmal sind wir acht oder neun.“

Ganz und gar nicht zufrieden war auch Patrick Ewing. Der Center der Knicks, der seit Dezember nach einer Operation am Handgelenk nicht mehr gespielt hatte und erst zu den letzten vier Spielen zurückgekehrt war, wartet auch nach 13 Jahren in der NBA weiter auf seine erste Meisterschaft. „Ich bin ziemlich enttäuscht von meiner Vorstellung. Ich glaube, ich war keine große Hilfe“, sagte er, „und jetzt gehen wir nach Hause.“ to