UNTERM STRICH

Auf der langen Liste der nominierten Büchern für den Man Booker Preis, einen der wichtigsten britischen Literaturpreise, ist Donna Tartt mit ihrem Roman „Der Distelfink“ nicht aufgeführt. Unter den Nominierten sind Autoren wie Joshua Ferris, Richard Flanagan, Karen Joy Fowler, Siri Hustvedt, Howard Jacobson, Paul Kingsnorth, David Mitchell, Neel Mukherjee, David Nicholls, Joseph O’Neil, Richard Powers, Ali Smith und Niall Williams zu finden. Der Preis berücksichtigt erstmals Romane aus aller Welt, soweit sie auf Englisch geschrieben sind. Die Jury hat sich für 13 Bücher von vier amerikanischen, sechs britischen, zwei irischen und einem australischen Autoren entschieden. Der Preis, der dem besten Buch des Jahres verliehen wird, ist mit 50.000 englischen Pfund dotiert. Frühere Gewinner des Preises waren unter anderen Hilary Mantel und Yann Martel.

Teile einer rund 1.800 Jahre alten bedeutenden Bibelhanschrift sind für kurze Zeit in Wuppertal zu sehen. Die kirchliche Hochschule Wuppertal/ Bethel stellt einige der hochempfindlichen Papyrus-Blätter mit einer der ältesten Abschriften des griechischen Alten Testaments am Freitag und Samstag aus. Anlass für die Ausstellung ist eine wissenschaftliche Bibelforschertagung an der Hochschule. Der um etwa 200 nach Christus entstandene „Papyrus 967“ gehört nach Angaben der Hochschule zu den ersten Bibelhandschriften, die nicht mehr als Schriftrolle, sondern als gebundenes Buch („Kodex“) entstanden sind. Der 1931 in Ägypten gefundene Papyrus sei Teil einer mehrbändigen Bibelausgabe gewesen. Die Bibelhandschrift enthält den Text der Bücher Ezechiel und Daniel sowie das Buch Esther. Das sind große Teile der Hebräischen Bibel, die heute als Altes Testament bezeichnet wird. Der gesamte „Papyrus 967“ sei vermutlich von zwei Schreibern abgeschrieben worden, was an der Buchstabenform gut zu erkennen sei. Weil Griechisch damals gängige Alltagssprache war, wurden die Texte ins Griechische übersetzt. Wissenschaftler sehen die griechische Fassung heute aber nicht mehr als reine Übersetzung an, sondern als eigenständiges Werk mit Interpretationen.