McDonald's will dem IOC kündigen

München/Berlin (dpa/taz) – Das US-amerikanische Fastfood- Unternehmen McDonald's erwägt als Folge des Korruptionsskandals um die Olympiastadt Salt Lake City und das Internationale Olympische Komitee (IOC) seinen Rückzug als Sponsor der Olympischen Spiele. In einem Interview mit dem Fachblatt w&v werben und verkaufen kündigte McDonald's-Marketingdirektor Hans Munichhausen an, daß sich sein Unternehmen wohl als Sponsor der Olympischen Spiele 2000 in Sydney und 2002 in Salt Lake City zurückziehen werde.

„Sobald sich die Korruptionsvorwürfe bestätigt haben, wird sich McDonald's überlegen, ob ein Sponsoring der Spiele noch im Sinne des Unternehmens ist“, sagte Munichhausen. Zugleich kündigte der McDonald's-Manager an, daß sich der amerikanische Fastfood-Konzern mit dem Gedanken trägt, in die Formel 1 einzusteigen.

Während von immer mehr Menschen der Rücktritt Samaranchs und die Auflösung des IOC gefordert wird, hat das österreichische IOC-Mitglied Leopold Wallner den IOC-Präsidenten gegen Rücktrittsforderungen im Korruptionsskandal in Schutz genommen: „Ich habe den Eindruck, er will das IOC trennen und von denen säubern, die unrechtmäßig gehandelt haben“, faselte Wallner gestern im ZDF-Morgenmagazin. Eine Entscheidung darüber, ob die Winterspiele der US-Stadt Salt Lake City entzogen werden sollen, müsse „genau untersucht werden“. Und zwar vom IOC. Er, Wallner, kenne „keine Weltbewegung, die derart strikte Regeln hat wie das IOC“. Welche er überhaupt sonst kennt, sagte Wallner nicht.

Das taz-Barometer

Derzeitige Auflösungswahrscheinlichkeit des IOC:2 %

Rücktrittswahrscheinlichkeit (Samaranch):7 %