Kohlekraft: „Aktives Abwarten“ in Brunsbüttel

ENERGIE Teilgenehmigung für Kraftwerksprojekt, doch Bauherr SWS will zunächst noch abwarten

Die Firma Südweststrom (SWS) könnte mit dem Bau ihres Steinkohlekraftwerks in Brunsbüttel beginnen. Das schleswig-holsteinische Landesamt für ländliche Räume (LLUR) erteilte am Dienstag eine Teilgenehmigung. Damit ist zwar noch nicht das Kraftwerk als solches genehmigt, wohl aber kann mit der Infrastruktur begonnen werden. Trotzdem will SWS vorerst die Arbeit ruhen lassen.

Das geplante Kraftwerk soll mit einer Leistung von 1,8 Megawatt größer werden als das umstrittene Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg. Anfang Februar haben die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und der Umweltverband BUND gegen den Bebauungsplan geklagt. Der jetzige Teilgenehmigungsbescheid fußt auf der Einschätzung des LLUR, dass dem Bau des Kraftwerks rechtlich nichts entgegensteht. Ob der Strom des künftigen Kraftwerks gebraucht werde, sei allerdings „nicht Gegenstand des Genehmigungsverfahrens“.

Die Firma SWS beschreibt ihre Haltung zu dem Projekt als „aktives Abwarten“. SWS beobachte, wie das neue Energiekonzept der Bundesregierung umgesetzt werde und ob die Klagen gegen die Verlängerung der Atomlaufzeiten durchschlügen. „Im Augenblick arbeiten die Kollegen an der wasserrechtlichen Genehmigung“, sagt ein Sprecher.

Mit der Teilgenehmigung könnte SWS den Bauplatz frei machen und die Baustelle einrichten. Zudem könnten Randgebäude wie Kohlelager, ein Kühlwasserpumpenhaus und Sperrwerke errichtet werden. KNÖ