■ Zwei Zwischenlager an der Elbe
: Atommüll bleibt beim Reaktor

Hannover (taz) – An den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein sollen zwei weitere Zwischenlager für abgebrannte Brennelemente entstehen. Der Sprecher der Hamburgischen Electricitätswerke (HEW), Johannes Altmeppen, bestätigte, dass die Betreibergesellschaften der beiden Atomreaktoren Ende November beim Bundesamt für Strahlenschutz die Genehmigungen für zwei standortnahe Zwischenlager beantragt haben. Keine Angaben wollte der HEW-Sprecher zu der beantragten Zwischenlagerkapazität machen – damit könnte man abschätzen, mit welcher Lebensdauer der Stromversorger für seine Atommeiler rechnet.

Die beiden Zwischenlager sollen jeweils direkt am Zaun der AKWs und in modularer Bauweise errichtet werden. Der Antrag beim Bundesamt für Strahlenschutz beinhalte deswegen keine Entscheidung über die Restlaufzeiten der beiden Kraftwerke. Über die Restlaufzeiten werde in den Konsensgesprächen zwischen Bundesregierung und Energiewirtschaft entschieden. Die beiden Betreiberfirmen, die der HEW und der PreussenElektra gemeinsam gehören, hoffen binnen Jahresfrist eine Baugenehmigung zu erhalten. In drei bis fünf Jahren könnten diese dann betriebsbereit sein. Am AKW Lingen hat das Bundesamt bereits den Bau eines Zwischenlagers genehmigt. Jürgen Voges