■ Mieten drastisch gestiegen

Die Mietbelastung der Berliner Haushalte hat sich in den vergangenen Jahren deutlich erhöht. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Berlin mussten die rund 1,45 Millionen Mieterhaushalte im April 1998 durchschnittlich 27 Prozent ihrer Netto-Einnahmen für Miete ausgeben. 1993 lag die Quote noch bei 17 Prozent. Vom Anstieg waren Mieter in beiden Teilen der Stadt betroffen. Im Westen erhöhte sich die Belastungsquote von 19 auf 28 Prozent, im Osten von 14 auf 25 Prozent. Die monatliche Grundmiete plus „kalte“ Betriebskosten lag bei durchschnittlich 706 Mark (Westen: 751, Osten: 633 Mark). Das waren in Gesamtberlin im Durchschnitt 191 Mark mehr als 1993. Die Quadratmeter-Miete stieg von durchschnittlich 8,00 auf 10,60 Mark.

Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) bezeichnet die Angaben allerdings als „irreführend“. Der Anstieg der Mietbelastung sei im Wesentlichen auf Steigerungen bei den so genannten kalten Betriebskosten wie Gebühren der öffentlichen Versorgungsunternehmen zurückzuführen, erklärte BBU-Vorstand Ludwig Burkhardt. So stiegen die kalten Betriebskosten nach Darstellung von Burkhardt allein in den vergangenen drei Jahren um knapp 20 Prozent. Hingegen hätten die Mieten ohne diese Kosten in diesem Zeitraum lediglich um fünf Prozent zugelegt. Auch dürfe, betonte Burkhardt, nicht außer Acht gelassen werden, dass sich die Wohnfläche je Einwohner in Berlin in den letzten fünf Jahren um rund zehn Prozent auf über 37 Quadratmeter erhöht und entsprechend zum Anstieg der Mietbelastung beigetragen habe. Impressum Das nächste tazThema Wohnkonzepte erscheint am 8. Januar 2000 Redaktion: Anja Dilk/ole Fotoredaktion: Christine Janssen Anzeigen: Susanne Sigmund Fax: (0 30) 251 06 94