Verbrauchs-Infos auf dem Etikett

Bei Fernsehern soll künftig auf einen Blick zu sehen sein, wie viel Strom sie schlucken. Pkw-Kennzeichnung muss früher kommen und Vergleiche ermöglichen, fordert der VCD

BERLIN taz ■ Um möglichst klimaschonende Produkte zu kaufen, brauchen Verbraucher Informationen über den Energieverbrauch. Doch nur für wenige Geräte sind diese bisher vorgeschrieben. Bei Fernsehern wollen die Elektronikketten Saturn und Media Markt ab sofort freiwillig informieren: Der Stromverbrauch im Normal- und Standby-Betrieb soll deutlich auf dem Preisschild ausgewiesen werden.

Die Unternehmen, die in der Vergangenheit für ihre unzureichende Informationspolitik etwa bei der Kennzeichnung von Klimaanlagen kritisiert worden waren, setzen damit Vorschläge des Bundes für Umwelt- und Naturschutz (BUND) um. Sparsame Fernseher schonten nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel, sagt BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm. Dauerhaft vertraut der BUND aber nicht auf freiwillige Lösungen: Von der EU forderte er gestern eine verbindliche Kennzeichnung des Stromverbrauchs und ein Verbot von Standby-Schaltungen.

Auch Autokäufer sollen demnächst leichter erfahren, wie viel Kohlendioxid ein Wagen ausstößt. Entsprechende Pläne, die Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) am Wochenende vorgestellt hat, seien „längst überfällig“, sagte Gerd Lottsiepen, Sprecher des ökologisch ausgerichteten Verkehrsclubs Deutschland (VCD). Notwendig sei eine Kennzeichnung, die nicht nur absolute Werte nenne. Der VCD habe bereits 2003 ein Konzept vorgestellt, das den Kraftstoffverbrauch eines Autos mit dem durchschnittlichen Verbrauch aller Fahrzeuge gleicher Größe und Funktion vergleicht. Dieser Vorschlag sei in der letzten Legislaturperiode vom Wirtschaftsministerium abgelehnt worden. Lottsiepen: „Es ist zu hoffen, dass eine transparente Kennzeichnung jetzt endlich umgesetzt wird.“ MKR

Infos zum Verbrauch von 250 TV-Geräten: www.bund.net