Bessere Kontrolle von Pflegeheimen

Nach den schweren Vorwürfen gegen ein Pflegeheim hat Berlins Patientenbeauftragte Karin Stötzner neue Modelle für eine Qualitätskontrolle in Pflegeeinrichtungen verlangt. „Die Heimaufsicht reicht nicht mehr aus“, sagte sie gestern. Nötig sei eine neue Form der Qualitätsdarstellung mit Transparenzkriterien, die auch für die Öffentlichkeit sichtbar und verständlich seien. „Wir sollten da über ein Verfahren nachdenken, das ähnlich wie in den Krankenhäusern Standards setzt“, sagte Stötzner. Eine Möglichkeit seien zum Beispiel regelmäßige Qualitätsberichte der Einrichtungen. Im jüngsten Fall, in dem auch die Staatsanwaltschaft ermittelt, wird einem Lazarus-Pflegeheim vorgeworfen, eine alte Bewohnerin aus finanziellem Interesse mit Medikamenten ruhiggestellt zu haben. Damit wollte das Heim nach Angaben der Angestellten-Krankenkasse eine höhere Pflegestufe durchsetzen – und dadurch rund 400 Euro mehr im Monat einnehmen. Das Lazarus-Wohn- und Pflegeheim in der Bernauer Straße wies diese Vorwürfe gestern entschieden zurück. Der Vorstand des Heimes prüfe eine Klage wegen Verleumdung. DPA