Die Jobelite immigriert komfortabler

Der „Business Immigration Service (BIS)“ soll Einwanderern künftig das Leben erleichtern. Jedenfalls einigen von ihnen

Erst die gute Nachricht: Zuwanderer aus dem Ausland sollen in Berlin künftig komfortabler als bisher empfangen werden. Nun die schlechte: In den Genuss einer Vorzugsbehandlung kommt jedoch nur ein kleiner Teil derjenigen, die nach Berlin einwandern möchte.

„Business Immigration Service“ oder kurz „BIS“ heißt ein neues Angebot, das von der IHK und der Ausländerbehörde eingerichtet wurde. Es richtet sich an hochqualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland ebenso wie an ausländische Unternehmen, die sich in der Hauptstadt niederlassen wollen. Statt sich über lange Wartezeiten und die wenig ansprechende Atmosphäre in der Ausländerbehörde ärgern zu müssen, können sie künftig in der IHK einen Rundum-Service genießen. Ein täglich geöffneter Beratungsservice versorgt sie mit allen Informationen und Formularen, die für die Beantragung von Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis notwendig sind. Und einmal wöchentlich ist eine Mitarbeiterin der Ausländerbehörde vor Ort, die nach Prüfung der vorgelegten Dokumente auch gleich die Bewilligungen erteilen kann.

„Wir wollten der Klientel, die wir im Auge haben, ein schnelleres und besseres Ambiente als in der Ausländerbehörde anbieten“, sagt Bettina Schoenau, die bei der IHK für den neuen Service verantwortlich ist. Denn diese hochqualifizierten Arbeitskräfte oder Unternehmer hätten „keine Lust, sich da auf den Fluren rumzudrücken“ oder die langen Wartezeiten und langfristigen Terminvergaben hinzunehmen.

Rechtliche Grundlage für die Vorzugsbehandlung liefert das Zuwanderungsgesetz. Wer mehr als das Doppelte der Beitragsbemessungsgrenze der gesetzlichen Krankenversicherungen verdient, das heißt konkret knapp 7.000 Euro, kann nicht nur direkt eine Niederlassungserlaubnis anstelle befristeter Aufenthaltstitel bekommen. In seinem Falle entfällt auch die Prüfung, ob eventuell schon im Lande lebende Arbeitskräfte für seine Stelle in Frage kommen könnten. Auch Selbständige kommen in den Genuss erleichterter Zuwanderungsbestimmungen, wenn ihre Zuwanderung positive Auswirkungen auf die Wirtschaft erwarten lässt.

Auf circa 600 bis 1.000 Personen schätzt Claudia Langeheine, Leiterin der Ausländerbehörde, die Zahl der Zuwanderer, die pro Jahr unter diese Regelungen fallen. Insgesamt wanderten im Jahr 2005 gut 15.000 Menschen aus Nicht-EU-Ländern nach Berlin ein. ALKE WIERTH