unterm strich
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Richtig durchgeblickt vor lauter Preisen hat ja am Ende niemand mehr. Gut, die Bären waren eine klare Sache. Dann gab es aber noch die Nebensektionen, von denen zumindest berichtet werden soll, dass der Caligari-Preis des Bundesverbandes Kommunale Filmarbeit an den Forum-Beitrag „Kurz davor ist es passiert“ von der österreichischen Regisseurin Anja Salomonowitz ging. Der Dokumentarfilm untersucht die Verflechtungen im globalen Frauenhandel am Beispiel von fünf individuellen Biografien – Ausbeutung, Ausgeliefertsein, Verschleppung und moderne Sklaverei inklusive.

Außerdem immer interessant: Der Publikumspreis. Er ging diesmal an „Blindsight“ von Lucy Walker aus Großbritannien, die eine Gruppe blinder Bergsteiger bei einem Himalaya-Trip begleitete. Ach, und zuletzt noch der Fipresci-Preis des internationalen Filmkritiker-Verbandes: Dort hat der tschechische Wettbewerbsbeitrag „Ich habe den englischen König bedient“ von Jiří Menzel gewonnen. Außerdem freuen kann sich Bettina Blümner, die mit ihrem Dokumentarfilm „Prinzessinnenbad“ die Gewinnerin war des von TV5Monde und dem Deutsch-Französischen Jugendwerk ausgelobten „Dialogue en perspective“. Wie war noch der Lieblingssatz aus „Prinzessinnenbad“? „Wenn ich erwachsen bin, werde ich bisexuell und kauf niemals im Bioladen.“

Und es geht gleich weiter mit Preisen, genauer: mit den Nominierungen für die Oscars. In der Kategorien „Bester Film“ konkurrieren „Babel“, „Departed – Unter Feinden“, „Letters From Iwo Jima“, „Little Miss Sunshine“ und „The Queen“. Bester Regisseur könnte werden: Alejandro González Iñárritu („Babel“), Martin Scorsese („Departed – Unter Feinden“), Clint Eastwood („Letters From Iwo Jima“), Stephen Frears („The Queen“) oder Paul Greengrass („Flug 93“).

Bei den Besten Hauptdarstellern treten gegeneinander an: Leonardo DiCaprio („Blood Diamond“), Ryan Gosling („Half Nelson“), Peter O'Toole („Venus“), Will Smith („Das Streben nach Glück“) und Forest Whitaker („Der letzte König von Schottland“).

Und bei den Besten Hauptdarstellerinnen sind es: Penelope Cruz („Volver“), Judi Dench („Tagebuch eines Skandals“), Helen Mirren („The Queen“), Meryl Streep („Der Teufel trägt Prada“) und Kate Winslet („Little Children“).

Und weil sie es gewiss noch einmal lesen wollen: Ja, Florian Henckel von Donnersmarcks „Das Leben der Anderen“ ist als Bester nicht englischsprachiger Film nominiert, neben „Nach der Hochzeit“ (Dänemark), „Days of Glory“ (Algerien/Frankreich), „Pan's Labyrinth“ (Mexiko) und „Water“ (Indien/Kanada).