Her mit dem schönen Opernball-Krawall

Frankfurter Protestritual endet mit Steinwürfen und brennenden Mülltonnen. Polizei nimmt 100 Demonstranten fest

FRANKFURT/MAIN ap/dpa ■ Bei Protesten gegen den Frankfurter Opernball am Samstagabend ist es wie schon in den Vorjahren zu Krawallen gekommen. Im Anschluss an eine zunächst friedliche Demonstration gegen Sozialkürzungen warfen Angehörige der autonomen Szene nach Polizeiangaben unter anderem mit Pflastersteinen. Zwei Polizisten wurden leicht verletzt, der Opernball selbst blieb ungestört.

In Anspielung auf das Ballmotto „Das Leben ist schön – es lebe das Leben“ wurde zur Demonstration mit der Losung „Her mit dem schönen Leben“ aufgerufen. An dem unter anderem vom AStA der Universität veranstalteten Protestmarsch durch die Innenstadt nahmen rund 700 Personen teil. Er blieb ohne Zwischenfälle, bis gegen 18 Uhr aus einer Gruppe heraus ein Feuerwerkskörper abgeschossen wurde. Daraufhin setzte die Polizei Schlagstöcke ein.

Nach Polizeiangaben wurden die Einsatzkräfte nur wenige hundert Meter von der Alten Oper entfernt mit aus der Fahrbahndecke gerissenen Pflastersteinen, Flaschen und Mobiliar von Straßencafés beworfen. Im weiteren Verlauf wurden Blumenkübel umgestoßen, ein Geldautomat beschädigt, selbst geschweißte Krähenfüße auf einer Autostraße verstreut sowie Mülltonnen und ein Personenwagen in Brand gesetzt.

Insgesamt 103 Personen wurden vorübergehend festgenommen und nachts wieder entlassen. Acht weitere blieben unter dem Vorwurf von Straftaten wie Körperverletzung, Verstoß gegen das Waffen- und Versammlungsgesetz, Diebstahl, Sachbeschädigung sowie Landfriedensbruch in Polizeigewahrsam.