Schüsse auf Schule

Unbekannter zielt mit Luftgewehr auf Schulhof. Andere Täter ballern Schulfenster zu Bruch. Keine Verletzten

An zwei Berliner Schulen haben gestern Unbekannte auf Kinder geschossen beziehungsweise diese mit der Waffe bedroht. Verletzt wurde bei beiden Attacken niemand.

Nach Angaben der Polizei war um die Mittagszeit ein Mann dabei beobachtet worden, wie er mit einem Gewehr auf Schüler an der Waldenburgschule in der Otzenstraße in Schöneberg zielte. Laut Ralf Schiweck, Schulleiter in Schöneberg, hätten Kinder den Mann mit einer Waffe in einer dem Schulhof gegenüberliegenden Wohnung bemerkt, als dieser auf sie anlegte. Daraufhin hätten die Kids die Schulleitung informiert, die den Hof räumen ließ.

Die alarmierte Polizei stürmte mit einem Spezialkommando die Wohnung, die einer 23-jährigen Frau gehören soll, fand dort aber niemanden vor. Lediglich ein Luftgewehr sei entdeckt worden, sagte eine Polizeisprecherin. Erste Vermutungen, wonach aus dem Gewehr geschossen worden sein soll, stellten sich als falsch heraus.

Dem Vorfall vorausgegangen sein soll ein „Geplänkel“ zwischen Schülern und dem „Schützen“, wie eine stellvertretende Schulleiterin erklärte. Es seien wohl ausländerfeindliche Begriffe gefallen, dabei habe der Mann das Gewehr gezeigt.

Bereits am Morgen hatten Unbekannte an einer Schule im Bezirk Hellersdorf Scheiben eines Klassenzimmers zu Bruch geschossen. Die Täter waren aber wohl nur auf das Krachen von Fensterglas in der Sonderschule am Rosenhain in der Klingenthaler Straße scharf. „Wir gehen davon aus, dass das Glas beschossen werden sollte“, sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski. Verletzt wurde auch hier niemand. In der Nähe des Gebäudes wurden Projektile gefunden. Die Schulleitung sagte hier den weiteren Unterricht am Mittwoch ab.

Die Kriminalpolizei nahm in beiden Fällen die Ermittlungen auf. Ein Zusammenhang zwischen den beiden Vorfällen sei aber nach Angaben der Polizei nicht erkennbar.

Zu Schießereien wie jüngst beim Amoklauf an der Virginia Tech University in Blacksburg (USA) ist es an Berliner Instituten Gott sei Dank noch nie gekommen. ROLA, DPA