Video von entführtem Reporter

Kidnapper stellen Forderungen für Freilassung von Alan Johnston im Gaza-Streifen

GAZA ap/dpa ■ Knapp zwei Monate nach seiner Entführung in Gaza gibt es neue Hinweise auf den Aufenthalt des britischen BBC-Reporters Alan Johnston. Beim arabischen Sender al-Dschasira ging in der Nacht zum Mittwoch eine Erklärung ein, in der eine militante palästinensische Gruppe erstmals Bedingungen für die Freilassung Johnstons nennt.

Darin fordert eine „Armee des Islams“ von Großbritannien „die Freilassung unserer Kämpfer und besonders von Scheich Abu Kataka, dem Palästinenser“. Abu Kataka, ein mutmaßliches Al-Qaida-Mitglied, wartet derzeit in einem britischen Gefängnis auf seine Abschiebung nach Jordanien. Über die „Armee des Islams“ ist bislang nur wenig bekannt. Sie soll in die Entführung des israelischen Soldaten Gilad Schalit im Juni 2006 verwickelt sein.

Seitdem der Korrespondent Johnston am 12. März in Gaza von Bewaffneten verschleppt wurde, fehlt jedes Lebenszeichen. Seine Familie und sein Sender BBC appellierten immer wieder gemeinsam an die Entführer, den 44-Jährigen freizulassen. Mitte April meldete sich eine Gruppe namens Tauhid und Dschihad-Brigaden mit einer Erklärung, sie habe den Briten getötet. Die Gruppe sprach von einem Video, dass Johnstons Ermordung zeige. Entwarnung kam knapp eine Woche später vom palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas, der mitteilte, Johnston sei noch am Leben. Dabei berief er sich auf palästinensische Geheimdienste. Seitdem ist allerdings nichts weiter geschehen. Ob die nun veröffentlichte Erklärung echt ist, konnte noch nicht bestätigt werden.