US-Soldaten verschleppt

Al-Qaida im Irak bekennt sich zu Überfall auf US-Truppe und Entführung. Iran redet mit USA über Lage im Irak

BAGDAD/TEHERAN ap/rtr ■ Eine zur al-Qaida gehörende Terrorgruppe hat nach eigenen Angaben im Irak mehrere US-Soldaten in ihre Gewalt gebracht. In einer im Internet veröffentlichten Erklärung bekannte sich die Gruppierung Islamischer Staat im Irak gestern zu einem Überfall auf eine Patrouille am Vortag.

Bei dem Angriff südlich von Bagdad kamen vier US-Soldaten und ein irakischer Übersetzer ums Leben, drei Soldaten werden seither vermisst. Die US-Einheit war in einen Hinterhalt geraten. An der Suche in der als „Todesdreieck“ bezeichneten Region bei Mahmudia beteiligten sich nach US-Angaben rund 4.000 Soldaten. Beweise für die Verschleppung der US-amerikanischen Soldaten legte die islamistische Gruppe zunächst nicht vor.

Bei einem Bombenanschlag im Nordirak sind gestern 50 Menschen getötet und 70 weitere verletzt worden. Der Sprengsatz sei in einem Lastwagen versteckt gewesen, teilte der Gouverneur der Provinz Ninive mit. Die Attentäter hätten in der nahe Erbil gelegenen Stadt Mahmur ein Regierungsgelände treffen wollen, auf dem sich auch das Büro einer kurdischen Partei befinde.

Der Iran will mit den USA schon bald direkte Gespräche über die Verbesserung der Sicherheitslage im Irak führen. Ziel sei es, das Leiden der Iraker zu lindern, die Regierung zu unterstützen und die Sicherheit zu stärken, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Irna gestern den Sprecher des iranischen Außenministeriums, Mohammed Ali Hosseini. Eine Sprecherin von US-Vizepräsident Dick Cheney sagte, die USA seien bereit, auf Botschafterebene über die Lage im Irak zu sprechen.