Späte Ehrung für Berlinerin

Mehr als fünfzig Jahre nach ihrem Tod wird die Berliner Protestantin Margarete Meusel (1897–1953) morgen als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt. Mit diesem Titel werden Menschen ausgezeichnet, die während der NS-Zeit Juden und Jüdinnen retteten. Meusel leitete damals das Evangelische Bezirkswohlfahrtsamt, einen Vorläufer der heutigen Diakonie. In dieser Funktion und als enge Mitarbeiterin des Dahlemer Pfarrers und Widerstandskämpfers Martin Niemöller unterstützte sie viele Menschen jüdischer Abstammung, die vor der Verfolgung durch die Gestapo in die Illegalität geflüchtet waren. Sie versorgte sie mit Lebensmitteln und gefälschten Papieren, besorgte Unterkünfte und bewahrte damit viele vor dem Tod. Während einer Feierstunde in der Zehlendorfer Pauluskirche am Mittwoch werde der Gesandte des Staates Israel in Deutschland, Ilan Mor, die bereits 2006 von der Jerusalemer Holocaust-Gedenkstätte Jad Vaschem verliehene Auszeichnung übergeben.EPD