Betr.: kinotaz nord

A

Die andere Seite des Mondes – La face cachée de la lune Kanada 2003, R: Robert Lepage, D: Robert Lepage, Anne-Marie Cadieux / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Mann mittleren Alters verdient sein Geld mit einem tristen Job im Telefonmarketing und zankt sich mit seinem erfolgreicheren Bruder. Er träumt davon, seinem freudlosen Leben zu entkommen, wobei die Raumfahrt der Fluchtpunkt seiner Phantasien ist. Regisseur Robert Lepage entwirft das thematisch wie formal vielgestaltige Porträt eines vom Leben enttäuschten Philosophen, dessen existenziellen Fragen er sich ernsthaft und zugleich voller Sinn für die Absurditäten des Seins widmet. Eine philosophierende Komödie, die einen reizvollen Bewusstseinsstrom produziert, dem man sich gern überlässt.“ (filmdienst) HB

Anderland Norwegen/Island 2006, R: Jens Lien, D: Petronella Barker, Per Schaaning

„Ein junger Mann landet in einer gleichgeschalteten Gesellschaft ohne Kinder, deren Mitglieder adrett gekleidet und oberflächlich freundlich, aber kalt und gefühllos sind. Als sich die Chance auftut, die Hölle zu verlassen, bereitet er seine Flucht vor. Das in düsteren Farbtönen gehaltene Schreckensbild einer Dystopia, konzentriert sich trotz satirischer Ansätze auf den unbequemen Kern der Science-Fiction-Fabel und zeichnet des Bild einer entseelten, ausschließlich von Vernunft geleiteten Gesellschaft, in der Träume und Utopien keinen Platz haben.“ (filmdienst) HH

Auf der anderen Seite Deutschland 2007, R: Fatih Akin, D: Baki Davrak, Tuncel Kurtiz

„‚Liebe, Tod und Teufel‘ nennt Akin seine Trilogie, die er mit dem exzessiven Amour-fou-Melo ‚Gegen die Wand‘ (2003) begann und nun mit einem Sechs-Personen-Rondo fortsetzt, das verblüffend anders temperiert ist, das ruhig fließt, balladesk erzählt und philosophisch in die Tiefe geht. Sechs Schicksale kreuzen einander auf der Achse Bremen/Hamburg-Istanbul, verwandeln sich in der Begegnung mit dem Tod.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

B

Bestie Mensch – La Bête Humaine Frankreich 1938, R: Jean Renoir, D: Jean Gabin, Simone Simon / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein durch Alkoholismus erblich belasteter Lokomotivführer erdolcht seine Geliebte die ihn zum Mord an ihrem Ehemann anstiften wollte und begeht Selbstmord. Renoir ist bei der Verfilmung von Zolas naturalistisch-sozialkritischem Roman eigene künstlerische Wege gegangen, indem er die menschliche Tragödie in psychologisch motivierte Impressionen zerlegte, wobei ihm die faszinierende Kameraführung, der meisterhafte Schnitt und überragende Schauspieler zur Seite standen.“ (Lexikon des internationalen Films) H

Das Bourne Ultimatum USA 2007, R: Paul Greengrass, D: Matt Damon, Julia Stiles

„Der dritte Film der ‚Bourne‘-Reihe beendet die Geschichte des ehemaligen CIA-Agenten mit der schweren Amnesie auf hohem Niveau. Jason Bourne wird bei seiner Selbst- und Sinnfindung eindrucksvoll durch London, Tanger und New York gehetzt. Spannungsmomente verbindet der Film mit politischen Bezügen, Ähnlichkeiten mit dem Verschwörungskino der 70er sind kein Zufall.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Brand Upon the BrainKanada 2006, R: Guy Maddin, D: Erik Steffen Mahs, Gretchen Krich / Originalfassung mit Untertiteln

„Mit ‚Brand Upon the Brain‘ setzt Regisseur Guy Maddin die Reihe seiner auf Super-8-Material gefilmten und in Stummfilmmanier mit Zwischentiteln versehenen Werke fort. Diesmal heißt die Hauptfigur Guy, und folglich geht es ein Stück weit auch um des Meisters eigene Jugenderinnerungen, bei denen eine Furcht erregende Mutter und erste sexuelle Verwirrungen die tragenden Rollen spielen. Verbunden ist dies mit einer Story um die sehr seltsamen Vorgänge auf einer einsamen Insel, die Nachforschungen jugendlicher Detektive nach sich ziehen, und einer Ästhetik, die sich stark an expressionistischen Horrorfilmen orientiert. Neben den Zwischentiteln führt Isabella Rossellini als Erzählerin aus dem Off durch den Film. Trotz seines Spiels mit den Strukturen von Genreserials sowie dem Rückgriff auf eine Ästhetik längst vergangener Tage schuf Maddin jedoch kein überflüssiges Zitatkino, sondern einen ebenso persönlichen wie hochgradig originellen Film.“ (taz) H

C

Chuck und Larry: Wie Feuer und Flamme USA 2007, R: Dennis Dugan, D: Adam Sandler, Kevin James

„Den Feuerwehrmännern Chuck und Larry sind küssende Männer zwar ziemlich suspekt. Doch damit der allein erziehende Larry seine zwei Kinder als Begünstigte seiner Lebensversicherung angeben kann, muss er wieder heiraten – und sieht im Freund und Weiberheld Chuck seine einzige Chance auf Hilfe. Während sie sich fortan als schwules Pärchen ausgeben, kollidiert in dieser witzlosen Klamotte eine oberflächliche Toleranzwerbung mit einem armseligen Schwulenbild, das ausgediente Tuntenstereotype vorgeführt.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

D

December Boys Australien 2007, R: Rod Hardy, D: Daniel Radcliffe, Teresa Palmer

„Während der sommerlichen Weihnachtsferien in einem kleinen australischen Strandort entwickeln sich vier Waisenkinder so entscheidend weiter, dass dort die Weichen für ihre künftigen Lebenswege gestellt werden. In diesem feinfühlig inszenierten Film wird davon erzählt, wie die vier Jungs Erfahrungen mit Liebe und Tod, Schuld und Vergebung, Sehnsucht und Verlust machen. Es ist Rod Hardydem Regisseur hoch anzurechnen, dass er Daniel Radcliffe in seiner ersten Rolle außerhalb der Harry-Potter-Serie keinen Starauftritt einräumt. Der Regisseurfeiert die australische Landschaft mit idyllisch schönen Aufnahmen, und es gelingt ihm, die ganz eigenen Stimmung an diesem Strand mit seiner Handvoll von Bewohnern spürbar zu machen. (hip) H, HB, HH, KI

Deichking Deutschland 2007, R: Michael Söth, D: John Barron, Bela B. Felsenheimer

„Der Film, tja. Gelungen oder nicht wäre die falsche Kategorie. Schließlich ist er eine unablässige Antwort auf sein knappes Budget von 60.000 Euro. Und es ist eine Selbstreferenz Michael Söths, im Hauptberuf Industriefilmer, der sich mit ihm quasi eigengecovert hat. ‚Deichking‘ ist ein Remake seines zwölf Jahre alten Videos über Fiete Hansen, einen holsteinischen Landwirt, der sich aus Frust über die bäuerliche Alltagstristesse ins Andenken Elvis Presleys stürzt und hinterm Leuchtturm zum hüftschwingenden Sänger mutiert. Klingt blöd? Ist blöd! Entwickelt aber wie so viele C-Movies seinen Charme in der Verwaltung des Mangels als Prinzip. Fehlende Ernsthaftigkeit in Mimik, Gestik, Ausdruck, Kostüm.“ (taz) HB, HH

Disturbia USA 2007, R: D. J. Caruso, D: Shia LaBeouf, Sara Roemer

„Wegen des gewaltsamen Übergriffs auf einen Lehrer wird ein junger Mann, der kurz zuvor seinen Vater verloren hat, mittels einer elektronischen Fußfessel zu mehreren Wochen Hausarrest verurteilt. Er beginnt, per Fernglas seine Umgebung zu beobachten, und glaubt in einem Nachbarn einen gesuchten Frauenmörder zu erkennen. Seine Nachforschungen bringen ihn und seine Mutter in höchste Gefahr. Angelehnt an Alfred Hitchcocks Klassiker „Das Fenster zum Hof“ , kann der Film trotz ordentlicher Schauspielerleistungen keinen stimmigen Spannungsbogen entwerfen; Schockelemente täuschen zudem nicht über logische Brüche hinweg. Originell ist indes die Kopplung des bekannten Krimi-Plots mit der Trauerarbeit um den toten Vater.“ (filmdienst) H, HB, HL

Die drei Räuber Deutschland 2007, R: Hayo Freitag

„Es ist das erste Mal, dass dieses Buch des weltberühmten Zeichners, Autors und Illustrators Tomi Ungerer für das Kino verfilmt wurde. Und dass Ungerer selbst mit ganzem Herzen hinter dem Projekt stand, lässt sich vor allem auch daran erkennen, dass er selbst als Erzähler augenzwinkernd und lakonisch durch die Handlung führt. “Die Drei Räuber“ bietet eine gute Portion kindlicher Frechheit, vermischt mit einem Hauch Anarchie. Nicht zuletzt dadurch ist der Film sowohl fantasie- als auch anspruchsvoll und vor allen Dingen höchst unterhaltsam. Besonders gut geeignet ist er zwar für jüngere Kinder, doch war während der Filmvorführung auch den erwachsenen Zuschauern ihre Begeisterung deutlich anzusehen.“ (cinefacts) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

E

Ein fliehendes Pferd Deutschland 2007, R: Rainer Kaufmann, D: Ulrich Noethen, Katja Riemann

„Tragikomödie nach Martin Walsers Novelle um ein Paar in der Midlife-Crisis, das aus seinem Trott gerissen wird. Regisseur Rainer Kaufmann (‚Die Apothekerin‘) konzentriert sich in seiner Verfilmung auf die komischen Aspekte der 29 Jahre alten Novelle. Der bekennende Truffaut-Fan bringt französische Leichtigkeit und neue Aspekte in den gedankenschweren Stoff, ohne in Klamauk zu verfallen. Das ist kein Popkorn-Kino, sondern etwas für das Glas Rotwein danach, bei dem sich über den Sinn des Lebens philosophieren lässt.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Ein mutiger Weg USA 2007, R: Michael Winterbottom, D: Angelina Jolie, Dan Futterman

“Im Februar 2002 wurde der Journalist Daniel Pearl im pakistanischen Karachi gekidnapped. Über mehrere Wochen versuchte seine Frau Mariane daraufhin mit allen Mitteln, ihn zu retten - erfolglos. Die Verfilmung ihrer Erinnerungen mit Angelina Jolie in der Hauptrolle hat Michael Winterbottom im Doku-Stil inszeniert. Der Film wirkt wie eine komplexe Faktensammlung zu den Ermittlungen, bei der die Stärke Mariane Pearls nur selten sichtbar wird. Ein Politthriller, der bewusst jede Spannung vermeidet. Und ein Drama, das mit unterkühlter Sachlichkeit stark entdramatisiert wurde.“ (tip) HH

Eraserhead USA 1977, R: David Lynch, D: John Nance, Charlotte Stewart

Endlich kann man sie wieder im Kino bewundern: die berühmteste Frisur der Filmgeschichte; wie frisch nach einer Sitzung auf dem elektrischen Stuhl stehen dem Helden von David Lynchs ersten Spielfilm permanent die Haare zu Berge, während er nach der Logik der Träume von einer surrealen Katastrophe in die nächste stolpert. Gebratene Hähnchen bewegen plötzlich auf dem Eßteller ihre Schenkel und beginnen zu bluten; im Bett zieht Henry Nabelschnüre aus seiner Frau heraus, und sein abgeschlagener Kopf wird in einer Bleistiftfabrik zu Radiergummis (Eraserheads) verarbeitet. So kompromißlos und visuell hat Lynch seine Obsessionen nie wieder auf die Leinwand gebracht. (hip) HH

F

Farmer John – Mit Mistgabel und Federboa USA 2006, R: Taggart Siegel

„‚Farmer John‘ dokumentiert das Leben von John Peterson, einem Bauernsohn aus dem US-Bundesstaat Illinois. Während der Hippie-Zeit feierte Peterson auf seinem Erbhof wilde Partys, doch dann berappelte er sich; heute gehört der exzentrische Landwirt und Lebenskünstler zu den erfolgreichsten Vorkämpfern der Bio-Bewegung in den USA. Die liebevoll-skurrile Dokumentation von Regisseur Taggart Siegel erzählt so zugleich ein spannendes Kapitel amerikanischer Sozialgeschichte.“ (Der Spiegel) KL

Die Foltermühle der gefangenen Frauen Frankreich 1977, R: Jean Rollin, D: Marie-Georges Pascal, Serge Marquand / Im Doppelprogramm mit „Die Teuflischen von Mykonos“

„Horrorfilm mit ökologischem Hintergrund: Unter den Bauern eines Dorfes im Languedoc bricht eine durch Insektenschutzmittel hervorgerufene Krankheit aus. Eine junge Frau wird mit den schrecklichen Folgen der Seuche konfrontiert. Im Ansatz poetischer und streckenweise überzeugender Versuch, traditionellen Horror mit dem Thema der Rache der Natur an den Menschen zu verbinden.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Die Fremde in dir USA 2007, R: Neil Joerdan, D: Jodie Foster, Terrence Dashon Howard

„Die New Yorkerin Erica Bain moderiert die Radiosendung ‚Street Talk‘, in der sie den Hörern ihre Liebe zur Stadt mittels Storys kund tut. Mit ihrer Zuneigung zu den Straßen des Big Apples ist Schluss, als man sie und ihren Verlobten David Kirmani brutal überfällt. Nur Erica überlebt den Angriff schwer verletzt und bleibt traumatisiert. Ihre Angst besänftigt sie mit einer Schusswaffe, die sie nach ihrer körperlichen Genesung fortan mit sich führt. Bald muss sie die Pistole in Notwehr einsetzen – und findet Gefallen daran. Mit Regisseur Neil Jordan (Oscar für ‚The Crying Game‘) und Produzent Joel Silver (‚The Matrix‘) trifft Sensibilität auf Power, und beides bündelt Jodie Foster zu einem entfesselten Psychothriller um Selbstjustiz, der Erinnerungen an Abel Ferraras ‚Ms. 45‘ wach ruft.“ (kino.de) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Full Metal Village Deutschland 2006, R: Sung-Hyung Cho “Lassen Sie sich bitte nicht vom Titel abschrecken, denn ,Full Metal Village‘ ist eine der schönsten Kinoentdeckungen dieses Frühjahrs. Die in Deutschland lebende Koreanerin drehte die Dokumentation in dem kleinen schleswig-holsteinischen Dorf Wacken, das einmal im Jahr aus seinem nordfriesischen Phlegma gerissen wird, wenn Tausende von Heavy-Metal-Fans aus aller Welt es bei einem dreitägigen Open Air Festival überrollen. Die Bauern und Damen des Kaffeekränzchens reagieren erstaunlich gelassen auf die meist in schwarzem Leder gekleideten Langhaarigen, und die Filmemacherin hat genau das richtige Maß an Neugierde und Humor, um diesen Zusammenprall der Kulturen zu einem sehr erhellenden und amüsanten Porträt der norddeutschen Provinz werden zu lassen.“ (hip) H

G

Gegenüber Deutschland 2007, R: Jan Bonny, D: Victoria von Trautmannsdorff, Matthias Brandt

„Nach außen sind Streifenpolizist Georg und Lehrerin Anne ein ganz normales Paar. Doch hinter der Fassade tobt ein heftiger Psychokrieg: Anne fühlt sich nicht angemessen respektiert und rastet regelmäßig aus, der duldsame ‚Versager‘ Georg kuscht. Die Situation eskaliert immer weiter . Szenen einer Ehehölle: Die beklemmende, bitterlich konsequente Bestandsaufnahme einer ungesunden Beziehung ist umso verstörender, als die körperliche Gewalt hier von der Frau ausgeht.“ (Cinema) H, HB, HH

Geliebte Jane USA/Großbritannien 2007, R: Julian Jarrold, D: Anne Hathaway, James McAvoy

„Nach vielen Verfilmungen der Romane Jane Austens spekuliert dieses romantische Drama über das Liebesleben Austens und dessen Einfluss auf ihr Werk. So spiegelt der Plot ihre Themen, überzeugt das Skript mit smarten Dialogen. Optisch bleibt ‚Geliebte Jane‘ hinter Joe Wrights Adaption von ‚Stolz und Vorurteil‘ zurück, darstellerisch aber hält der Film dank Anne Hathaway und James McAvoy dessen Qualität.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL

Gespräche mit Gott USA 2006, R: Stephen Simon, D: Henry Czerny, Ingrid Boulting

„Er musste alles verlieren, um seine wahre Bestimmung zu finden: Ein tragischer Unfall führte innerhalb weniger Monate zum Verlust von Arbeit und Wohnung. Weitere Schicksalsschläge folgten, bis er begann, wütende Briefe an Gott zu schreiben - und Antwort bekam. Die Lebensgeschichte des Bestsellerautoren Neale Donald Walsch (“Gespräche mit Gott“) klingt unglaublich, aber sie ist wahr. Oder etwa nicht? Die schlichten, pathetischen Bilder werden Skeptiker in ihrer ablehnenden Haltung bestärken. Für alle anderen ist dieser Film ein kleines Stück vom großen Glück.“ (Cinema) HH

Der große Ausverkauf Deutschland 2006 , R: Florian Opitz

““Der große Ausverkauf“ prangert die Auswüchse des Kapitalismus an. Regisseur Florian Opitz will mit seinem Dokumentarfilm zeigen, „was eine Gesellschaft verliert, die Konzernen die Verantwortung für ihre Grundversorgung überträgt“. In Großbritannien zum Beispiel endete die Privatisierung der Eisenbahn in einer einzigen Katastrophe; im südafrikanischen Township Soweto bleibt es in vielen Häusern dunkel, seit die Bewohner die gestiegenen Strompreise nicht mehr bezahlen können; in Cochabamba, der drittgrößten Stadt Boliviens, versuchte der US-Konzern Bechtel, sogar aus Regenwasser Profit zu schlagen. Opitz schildert diese Fälle konsequent aus der Sicht von Betroffenen, die sich, so gut es geht, gegen die Konzerne wehren. Seine Einseitigkeit erhöht zwar den Unterhaltungswert, aber am Ende der telegenen Strafpredigt fühlt sich manch ein Zuschauer möglicherweise für dumm verkauft.“ (Der Spiegel) H, HLGypo

H

Hairspray USA 2007, R: Adam Shankman, D: John Travolta, Michelle Pfeiffer

„Remake der bonbonbunten Sixties-Fantasie, die Schundfilm-Ikone John Waters 1988 schuf. Angesiedelt in der Zeit der Rassentrennung und maßlos aufgetürmter Frisuren schlug das Herz des Films besonders laut für Außenseiter. Fast 15 Jahre später ist daraus ein Broadwaymusical geworden, das Regisseur Adam Shankman wiederum auf die Leinwand gebracht hat. Der Camp-Faktor ist nicht mehr so hoch wie beim Original. Dafür gibt es aber viele mitreißende Musicalnummern und ein paar gelungene Casting-Coups (u. a. John Travolta im Fummel).“ (tip) H, HB, HH, OL

Hamburger Lektionen Deutschland 2006, R: Romuald Karmakar, D: Manfred Zapatka

„Szenische ‚Rekonkretisierung‘ zweier öffentlicher Vorträge des ‚Hasspredigers‘ Mohammed Fazazi, bei dem Regisseur Romuald Karmakar und Schauspieler Manfred Zapataka das in ‚Das Himmler-Projekt‘ entwickelte Verfahren erneut erfolgreich anwenden, um die Strukturen eines kaltherzigen, vormodernen Denkens sichtbar zu machen. Fazazis fundamentalistische Auslegung des Islam gilt als Freibrief für die Selbstmordattentäter des 11. September. Das experimentelle Dokumentarspiel vermittelt indirekt Einblick in das islamistische Milieu westlicher Großstädte, in dem radikale muslimische Prediger Fuß fassen können.“ (filmdienst) HH

Heimatklänge Schweiz/Deutschland 2007, R: Stefan Schwietert

„Das Jodeln ist längst nicht mehr für die Volksmusik reserviert. Dafür sorgen Vokalartisten wie Aldi Nolder, Christian Zehnder und Erika Stucky. Für sie dient die Stimme nicht nur dem Ausdruck von tiefen Emotionen, sie führt auch zu musikalischen Wurzeln und der eigenen Identität. Stefan Schwieterts sehenswertes Filmessay zeigt die verschiedenen Facetten und Herangehensweisen der drei Künstler.“ (tip) H

Hippie Masala Schweiz 2006, R: Ulrich Grossenbacher, Damaris Lüthi

„‚Hippie Masala‘ porträtiert jene Rebellen der Wohlstandsgesellschaft, für die der ‚Summer of Love‘ nie zu Ende geht. Ohne Geld oder Papiere zogen sie vor drei Jahrzehnten weg von ihren starken Vätern oder den juristischen Nachspielen ihres Drogenkonsums gen Osten bis nach Indien, ließen sich dort nieder. Wenn der sizilianische Yogi Cesare über Kaffee spricht, der Holländer Robert in der Wildnis Jazz spielt oder Hanspeter, Bauernsohn aus dem Emmental, am Fuße des Himalaya die Käseproduktion aufnimmt, trotzen sie der Fremde ein Stück Heimat ab. Verschmitzt beobachten die Schweizer Ulrich Grossenbacher und Damsaris Lüthi in ihrer Dokumentation, wie zwar die Idealisten der Jugendbewegung an Leib und Seele altern, die Verlockungen des Lebens fern der Zivilisation aber zeitlos bleiben.“ (Der Spiegel) HB

I

Immer nie am Meer Österreich 2007, R: Antonin Svoboda, D: Christoph Grissemann, Dirk Stermann

„Drei Männer stecken in der Klemme: ein Archäologe, dessen Auto verunglückt und nun tief im Wald zwischen Bäumen eingekeilt ist, sein tablettensüchtiger Schwager und ein drittklassiger Musiker. Aussteigen ist unmöglich. Verletzt auf Befreiung wartend, reden sie – Banales, Intimes – und entblößen so, wie verfahren ihr Leben auch sonst ist. Eigentlich ist der Film Anti-Kino: kammerspielartige Enge, Entertainer, die ihr Bühnenimage kopieren. Doch mit einem Kniff, der entfernt an ‚Funny Games‘ erinnert, entwickeln Dirk Stermann, Christoph Grissemann und Heinz Strunk eine leinwandtaugliche Dynamik für ihre vergnüglich-böse Groteske um drei Loser-Prototypen.“ (Cinema) HB, HH, KI

Import Export Österreich 2007, R: Ulrich Seidl, D: Ekateryna Rak, Paul Hofmann

„Ein herausragender Film des diesjährigen Wettbewerbs in Cannes war das österreichische Drama ‚Import/Export‘. Regisseur Ulrich Seidl porträtiert zwei junge Wirtschaftsflüchtlinge: eine ukrainische Krankenschwester, die nach Wien aufbricht, und einen kahlköpfigen Prolltypen aus ebendiesem Wien auf Ostexkursion in der Slowakei. Zum finsterfaszinierenden Ereignis wird der Film gerade durch die störrische Energie, mit der sich Ekaterina Rak in der Rolle der zur Putzsklavin abkommandierten Ukrainerin Olga gegen die Scheußlichkeit der westlichen Glitzerwelt zur Wehr setzt, eine Märtyrerin mit Putzschwamm.“ (Der Spiegel) H

J

Joe Strummer: The Future Is Unwritten Großbritannien 2007, R: Julian Temple / Originalfassung mit Untertiteln

„‚Joe Strummer – The Future Is Unwritten‘ ist eine Dokumentation über den Ende 2002 verstorbenen Frontman der Punkheroen von ‚The Clash‘ und wirkt wie ein visueller Schlagzeugwirbel. Regisseur Julien Temple lässt Strummers Leben in einer Montage vorbeirauschen, die so unwiderstehlich vorantreibt wie dessen Songs, er mischt Spiel-, Trick- und Dokumentarfilmelemente genauso wild wie der geniale Eklektiker die Musikstile. Am Lagerfeuer, wo sich Freunde und Weggefährten des Musikers treffen und von ihm erzählen, kommt der Film immer wieder zur Ruhe. Ein mitreißendes und lehrreiches Porträt.“ (Der Spiegel) H

Johnny Cash at San Quentin USA 1969, R: Arthur Barron / Originalfassung ohne Untertitel In den 60er Jahren untermauerte Johnny Cash sein Engagement für soziale Randgruppen durch Auftritte in Gefängnissen. Für das Konzert in Folsom Prison erhielt er 1968 sogar einen Grammy. Sein drittes Knastkonzert im San Quentin State Prison, California, wurde live aufgezeichnet. Während Cash vor den Insassen seine rebellischen Lieder singt, wendet sich die Kamera immer wieder in Großaufnahme den Gefangenen zu: Das Publikum ist nicht weniger Protagonist des Konzerts als die Musiker auf der Bühne.“ (b-movie) HH

K

Kein Bund fürs Leben Deutschland 2007, R: Granz Henman, D: Franz Dinda, Axel Stein

„Bundeswehr-Klamotte auf dem Comedy-Niveau deutscher Privatsender: Jungstars wie Axel Stein, Florian Lukas oder Franz Dinda spielen Rekruten einer Ausbildungseinheit, die mit Panzerfahrerwitzen und ödem Latrinen-Schabernack ihre Vorgesetzten in den Wahnsinn treiben und versehentlich auch schon mal die Flagge des amerikanischen Waffenbruders in Brand setzen. Lustig finden das wahrscheinlich nur Unteroffiziere und andere schwer Betrunkene. Regisseur Granz Henman (‚Knallharte Jungs‘) darf wegtreten.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, OL

Der kleine König Macius Deutschland/Frankreich 2007, R: Lutz Stützner, Sandor Jesse

„Liebevoller Zeichentrickfilm über einen kleinen Jungen der unerwartet König wird. Die Regisseure Lutz Stützner und Sandor Jesse, die schon gemeinsam an der Fernsehserie zu dem gleichnamigen Kinderbuchklassiker von Janusz Korczak arbeiteten, zauberten mit dem Zeichentrickfilm ein spannendes Abenteuer für die kleinen Kinogänger auf die Leinwand. Und auch die humane Botschaft kommt dabei nicht zu kurz.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL

Klopka – Die Falle Serbien-Montenegro/Ungarn 2006, R: Srdan Golubovic, D: Nebojsa Glogovac, Natasa Ninkovic

„Muss ein unbescholtener Bürger zum Mörder werden, um seinen Sohn zu retten? Wenn es stimmt, dass nichts so viel über den Zustand einer Gesellschaft oder eines Landes aussagt wie die Verbrechen, die hier begangen werden, dann ist Belgrad kein besonders lebens- und liebenswerter Ort. Grau und grobkörnig filmt Regisseur Srdan Golubovic die serbische Hauptstadt, aus der jedes Licht und damit jede Hoffnung gewichen scheint. Ganz aufs Wesentliche konzentriert schildert er einen tragischen Kriminalfall, der einen Familienvater in abgrundtiefe Düsternis führt. „Klopka – Die Falle“ ist ein einzigartiger Psychothriller, so menschlich, hochgradig spannend und vielschichtig, dass er all seine Festivalpreise mehr als verdient hat.“ (Cinema) H, HB, HH, KI

Könige der Wellen USA 2007, R: Ash Brannon, Chris Buck

„‚Könige der Wellen‘ sind einige aus der Art geschlagene Pinguine, die das Eis der Antarktis verlassen, um vor Hawaii um die Wette zu surfen. Auf der Reise werden sie von einem Kamerateam begleitet. In ihrem amüsanten Animationsfilm bedienen sich die Regisseure Ash Brandon und Chris Buck geschickt der Mittel des Dokumentarfilms, lassen ihre gefiederten Sportler direkt in die Kamera sprechen und folgen ihnen im Reportagestil auf Schritt, Tritt und Wellenritt. So teilt der Zuschauer mehr und mehr die Leidenschaft der untersetzten Helden und beginnt zu begreifen, warum Surfbretter die Welt bedeuten können.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

L

Leroy Deutschland 2007, R: Armin Völkkers, D: Alain Morel, Anna Hausburg

„Der 17-jährige Berliner Leroy ist ein deutscher Bildungsbürger – mit Afro-Look. Der Sohn einer Kulturdezernentin und eines dunkelhäutigen Erfinders übt Cello-Sonaten, wenn er nicht gerade die Annäherungsversuche seiner Nachhilfeschülerinnen abwehrt. Auch die Beziehung zu Eva könnte nicht harmonischer verlaufen - wären da nicht deren fünf Neonazi-Brüder, die einen feigen Anschlag planen. Armin Völkkers begibt sich mit seiner Komödie vor konfliktgeladenem Migrationshintergrund auf eine Gratwanderung. Aus mancher Klischeefalle kann sich der Film durch die herausragende Darstellerriege befreien.“ (Rheinischer Merkur) HB KI, OL

M

Max Minsky und ich Deutschland 2007, R: Anna Justice, D: Zoe Moore, Emil Reinke

“Nelly Edelmeister ist ein Ass in (fast) allen Fächern. Womit sie gar nichts anfangen kann, sind die langweiligen Unterrichtsstunden, die sie auf ihre Bat-Mizwa vorbereiten sollen. Ach ja, und Basketballspielen kann sie auch nicht. Was insofern von Bedeutung ist, weil Nelly in den jungen Prinzen Edouard von Luxemburg verliebt ist, Schirmherr eines Basketball-Turniers, an dem auch ihre Schule teilnimmt. Nelly beschließt, ihrem muffeligen Mitschüler Max Minsky Nachhilfe zu geben, damit er ihr das Basketballspielen beibringt - was für sie fast so unerträglich ist wie der Gedanke an ihre Bat-Mizwa. Die gefühlvolle Jugendbuchverfilmung und überrascht mit pfiffigen Regieeinfällen.“ (Cinema) HH

Mimzy - Meine Freundin aus der Zukunft USA 2007, R: Bob Shaye, D: Chris O‘Neil, Rhiannon Leigh Wryn

“Ein fünfjähriges Mädchen und sein älterer Bruder entdecken eine Schatzkiste, deren Inhalt, ,magische‘ Objekte und ein Stoffhase, zum Schlüssel wird, um mit der Zukunft zu kommunizieren. Während sich Ereignisse dramatisch zuspitzen und das Militär auf den Plan tritt, retten die Kinder die Menschheit. Spannender Kinder- und Familienfilm als gefühlsbetonte ,E.T.‘-Paraphrase, nur dass diesmal das Gute in die eigene Zukunft aufbricht, weil dort wichtige Werte und Gefühle abhanden gekommen sind. In seinen kritischen Ansätzen eher diffus und pathetisch, unterhält der Film dennoch vorzüglich und vermittelt auch einige nachdenkliche Ansätze.“ (filmdienst) HH

O

Operation: Kingdom USA 2007, R: Peter Berg, D: Jamie Foxx, Jennifer Garner

„‚Operation: Kingdom‘ beginnt wie eine Dokumentation über Saudi-Arabien und endet wie ein ‚Rambo‘-Spektakel: Beim Auslandseinsatz schießen amerikanische Superhelden auf jeden, der kein Englisch spricht. Dazwischen versuchen ein paar FBI-Agenten, einen Anschlag islamistischer Terroristen auf eine US-Wohnanlage in der saudischen Hauptstadt Riad mit Dutzenden Toten aufzuklären. Stoff für einen Polit-Thriller à la ‚Syriana‘ also, doch Regisseur Peter Berg inszeniert den Kampf der Kulturen lieber als bleihaltiges Action-Drama.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

P

Paris Was A Woman Großbritannien/USA/Deutschland 1995, R: Greta Schiller, Andrea Weiß / Originalfassung mit Untertiteln

Das verlorene Paradies der Moderne ist das Paris der 20er und 30er Jahre. Bei den vielen begabten Frauen aus der ganzen Welt, die es damals an die Rive Gauche zog, ist dies ein ideales Thema für eine lesbische Dokumentarfilmerin, die sich darauf spezialisiert hat, einen ihren sexuellen Präferenzen gemäßen Blick auf die Kulturgeschichte zu werfen. Die Stärke von Greta Schiller liegt eindeutig in der Recherche, und so hat sie zu jedem Aspekt ihres Films die genau passenden Zeitzeuginnen, Fotografien, Wochenschauen, Plakate und O-Töne gefunden. Aber wenn die Gespräche in den literarischen Salons, Bars und Cafes wirklich so voller Esprit waren, dann hätte die fleißige, aber eben auch recht humorlose Greta Schiller dort bestimmt keine Furore gemacht. (hip) HL, OL

Der Partyschreck (The Party) USA 1968, R: Blake Edwards, D: Peter Sellers, Claudine Longet / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein sanftmütiger, aber tollpatschiger indischer Filmstatist, der Katastrophen magisch anzieht, gerät durch Zufall in die Party eines Hollywood-Produzenten und verwandelt dessen Villa unbeabsichtigt in ein Tollhaus. Ein turbulenter Filmspaß mit listig ausgetüftelten und raffiniert aufgebauten und variierten Gags, frechen Seitenhieben auf das Filmgeschäft und skurrilen Nebenfiguren. Der unterhaltsame Film bedient sich bewußt großer Vorbilder wie Laurel und Hardy, Harold Lloyd in ‚Filmverrückt‘ und Jacques Tati in ‚Mein Onkel‘. Hervorragend der Hauptdarsteller Peter Sellers.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Paula, ein Atemzug. Deutschland 2007, R: Nathalie David

„Das filmische Essay begleitet die Malerin Paula Modersohn- Becker auf ihren künstlerischen Stationen bis zu ihrem Tod 1907: Ihr erster Malunterricht, das Kennenlernen der Worpsweder Malerkolonie, die Entdekkung der französischen Impressionisten und der Mumienporträts im Louvre und schließlich ihre eigenen Werke. Über Toncollagen mit Auszügen aus ihren Tagebüchern sowie dem Briefwechsel mit ihrem engsten Freundeskreis und ihrer Familie wird der künstlerische Drang Modersohn-Beckers, ihre intime Welt und die Radikalität der Künstlerin gegenüber ihren Mitmenschen deutlich.“ (Kino 46) HB

Paulas Geheimnis Deutschland 2006, R: Gernot Krää, D: Thelma Heintzelmann, Paul Vincent de Wall

„Mit mancherlei Anspielungen von ‚Pünktchen & Anton‘ bis zum ‚Doppelten Lottchen‘ schickt der dennoch eigenständige, kindgerechte Großstadtkrimi die aus gutem Hause stammende Paula mit dem Arbeiterkind Tobi auf die ereignisreiche Jagd nach ihrem Tagebuch, das ihr von einer rumänischen Kinderbande geraubt wurde. Eine spannende Jagd durch den Großstadtdschungel Hamburgs, mit großartigen Charakteren und überzeugend unaufdringlich vermittelten Botschaften über die Wichtigkeit gegenseitigen Respekts.“ (Rheinischer Merkur) BHV, H, HB, HH, KI

Performance Großbritannien, R: Nicolas Roeg, D: Mick Jagger, James Fox

„Von der ersten Einstellung an hat man das Gefühl, dass Regisseur Nicolas Roeg und Donald Cammell (der das Drehbuch schrieb) ihre dreckigen Finger den Zuschauern an die Kehle drücken. Sie bombardieren uns mit brutalen Bildern - eine erzwungene Kopfrasur, die wie eine Amputation wirkt, eine Auspeitschung, eine Schlägerei, eine Kugel, die in einen Schädel eintritt - die so montiert sind, dass uns schlecht werden soll. Ihr Film ist vielleicht die gelungene Verwirklichung einer persönlichen Vision, aber er ist nicht aus dem Herzen gemacht. Er ist ein arroganter, sinnloser Anschlag auf unsere Sinne; ein widerliches, amoralisches Machwerk, dessen triefende Dekadenz hinter der Kamera genauso spürbar ist wie auf der Leinwand.“ (Danny Peary) HH

Planet Terror USA 2006, R: Robert Rodriguez, D: Rose McGowan, Freddy Rodriguez

„In den USA reagierten die Kritiker Tarantinos Film ‚Death Proof‘ gegenüber grundsätzlich positiv bis überschwänglich. Rodriguez bekam dagegen Prügel, als sei er ein Wiedergänger von Ed Wood – des Filmemachers, nicht des Tim-Burton-Films. Generell scheint sich in der letzten Zeit eine Art Backlash gegen Rodriguez aufgebaut zu haben, den ich nicht wirklich verstehen kann. Für mich war ‚Planet Terror‘ ein perfekter, hochenergetischer Zombie-Film aus der John-Carpenter/George-Romero-Schule. Sehr lustig und kreativ, wenn auch weniger neuartig und ehrgeizig als Tarantinos Film.“ (Scott Foundas) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Pornorama Deutschland 2007, R: Marc Rothemund, D: Benno Fürmann, Tom Schilling

„Marc Rothemund hat bei diesem Streifen über einen jungen Polizeianwärter in den Wirren der sexuellen Revolution Regie geführt und sich nach seinem oscar-nominierten Drama ‚Sophie Scholl – Die letzten Tage‘ an eine romantische Komödie gewagt. Geglückt ist Rothemund das leichte Genre allerdings nicht so ganz. Seine Geschichte bietet zwar einige gute Lacher. Insgesamt ist der Film aber wenig originell und steckt voller Klischees über den Mythos der ‚wilden‘ 1960er Jahre. Trotz viel nackter Haut und heftigem Gestöhne kommt ‚Pornorama‘ so bieder und brav rüber, wie die in den Film montierten Ausschnitte aus alten Aufklärungsfilmchen aus heutiger Sicht wirken.“ (welt.de) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Preußisch Gangstar Deutschland 2007, R: Bartosz Werner, Irma-Kinga Stelmach, D: Robert Ohde, Benjamin Suckow

„Momentaufnahmen aus der brandenburgischen Provinz: Am Beispiel dreier junger Erwachsener - die z.B. um den Hauptschulabschluss ringen oder von einer Musiker-Karriere träumen - zeichnet der bedrückende Diplomfilm das Bild einer Perspektivlosigkeit, die sich hinter „Gangstar“-Posen verschanzt. Durch die Arbeit mit Laiendarstellern erreichen die Filmemacher ein hohes Maß an Authentizität, was es umso schmerzhafter macht dabei zuzusehen, wie sich die Jungen sich mitunter selbst im Weg stehen. Trotz der Darstellung von Glücksmomenten sowie der besonderen Talente der Protagonisten sind Leere und Hilflosigkeit zum Greifen nahe.“ (filmdienst) HB

R

Ratatouille USA 2007, R: Brad Bird

„Aus die Maus! Seit die Computertrick künstler des Pixar-Studios (‚Findet Nemo‘) die Animationsabteilung des Disney-Konzerns leiten, herrscht dort ein geradezu subversiver Geist: Der Held der neuen Disney/Pixar-Produktion ‚Ratatouille‘ ist ausgerechnet eine Ratte. Remy heißt das Tier, ein kleiner Feinschmecker, der lieber Rohmilchkäse als Abfall frisst und von einer Karriere als Koch träumt. Durch Zufall und die Kanalisation landet Remy in der Küche eines Pariser Gourmetrestaurants. Brad Bird (Drehbuch und Regie) ist eine wunderbare Trickkomödie gelungen, genau jene Mischung aus Humor, Sentiment und Spannung, die man in aktuellen US-Filmen sonst meist vergeblich sucht. Wer war noch mal Micky Maus?“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Resident Evil – Extinction Australien 2006, R: Russell Mulcahy, D: Milla Jovonich, Mike Epps

„‚Resident Evil: Extinction‘ lässt zu Beginn auf einen guten Endzeitfilm hoffen, bei dem die weitläufigen Wüstenareale und die einsamen Revolverhelden sehr an einen Spätwestern erinnern. Doch dieser Ansatz wird leider ungenutzt fallengelassen und stattdessen wird eine, zugegeben kurzweilge, Actionshow abgezogen. Dieses Schlachtfest ist zwar kein wegweisendes Ereignis, aber Spaß macht der Film in gewissen Rahmen dennoch.“ (filmering.at) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Rezept zum Verlieben USA 2007, R: Scott Hicks, D: Catherine Zeta-Jones, Aaron Eckhart

„Ein verkochtes US-Remake von Sandra Nettelbecks ‚Bella Martha‘. Eine eigensinnige Köchin (Zeta-Jones) kümmert sich um ihre verwaiste Nichte, kommt mit Arbeit, Kind und Leben aber erst zurecht, als sich ein fideler, neuer Kollege der Beiden annimmt. Ein versüßtes, altmodisches Happy Meal.“ (tip) H, HB, HH, OL

S

Saint Jacques… Pilgern auf französisch Frankreich 2005, R: Coline Serreau , D: Muriel Robin, Artus de Penguern

„‚Saint Jacques…‘ beschwört die heilende Kraft der Versöhnung durch den mühseligen Fußmarsch. In ihrem unmotorisierten Roadmovie schickt die Autorin und Regisseurin Coline Serreau (‚3 Männer und ein Baby‘) neun ungleiche Franzosen auf den Jakobsweg. Dabei kommen drei einander wortreich abgeneigte Geschwister wieder zusammen, ein junger arabischer Migrant lernt wie durch ein Wunder lesen, aus den sich wandelnden Grüppchen entstehen neue Familien. Serreaus amüsanter und zärtlicher Ensemblefilm folgt zwar ausgetretenen Pfaden und absolviert überwiegend ein dramaturgisches Pflichtprogramm, aber eine Pilgerschaft zehrt ja ebenfalls von der Wiederholung immergleicher Riten.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI, OL

Salvador – Kampf um die Freiheit Spanien 2006, R: Manuel Huerga, D: Daniel Brühl, Tristán Ulloa

„‚Salvador‘ erzählt die authentische Geschichte von Puig Antich, militanter Kämpfer gegen das Franco-Regime und eines der letzten Opfer der damals herrschenden Justiz-Willkür. Puigs bewusste Entscheidung für den Kampf um Freiheit und der schreckliche Preis, den er dafür zahlen musste, machen ihn zu einem Symbol einer Generation. Eine Geschichte über Zärtlichkeit, Freundschaft, Liebe und Verzweiflung, die der international noch weitgehend unbekannte Manuel Huerga mit Daniel Brühl eindrucksvoll in Bilder gefasst hat.“ (Festivalinfo) H

Shoot ’Em Up USA 2007, R: Michael Davis, D: Clive Owen, Monica Bellucci

„Achtung, Bodycount-Rekord: Mit einem ganzen Arsenal an Waffen beschützt ‚Sin City‘-Outlaw Clive Owen ein Baby vor wild gewordenen Killern. Eine kompromisslose Ballerorgie mit fanatischen Gangstern und einem ultracoolen Helden. Wahnwitzige Schießereien beim Fallschirmspringen, wilde Shoot-outs auf dem Kinderspielplatz und ein Held, der mit einer Karotte seine Gegner aufspießt: Willkommen in dem fulminantesten Konzeptfilm diesen Jahres. Oder wie Regisseur Michael Davis (‚Monster Man – Die Hölle auf Rädern‘) sagt: ‚Dies ist John Woos feuchter Traum.‘ ‚Shoot ’Em Up‘ist das, was ‚Smokin’ Aces‘ gerne gewesen wäre: eine selbstironische Achterbahnfahrt und knallharte Hommage an das Genre.“ (Cinema) HB, HH

Sicko USA 2007, R: Michael Moore

„‚Sicko‘ beweist einmal mehr die genialen Propagandafilmerqualitäten des ewigen Querulanten. Nach seinen filmischen Attacken gegen den Waffenwahn der Amerikaner in ‚Bowling for Columbine‘ und gegen die Bush-Regierung in ‚Fahrenheit 9/11‘ seziert Moore das US-Gesundheitssystem anhand absurder Fallbeispiele. So stellt er einen Mann vor, dem bei einem Unfall zwei Finger abgetrennt wurden und der von seiner Versicherung zu hören bekam, er solle sich aus Kostengründen entscheiden, welchen von beiden er wieder annähen lassen wolle. Maliziös legt Moore den Zynismus eines Systems bloß, das Gesundheit gegen Dollar aufrechnet und letztlich auf Gewinnmaximierung aus ist. Volltönend feiert er dagegen Länder wie Frankreich oder Kuba, weil es sich die Menschen dort im Gegensatz zu den USA leisten könnten, krank zu werden. Der Aberwitz und die absurden Einfälle machen ‚Sicko‘ zu Moores bislang amüsantestem Film.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI, OL

Die Simpsons – Der Film USA 2007, R: David Silverman

„Nach 18 Jahren und 400 Folgen richtet Amerikas beliebteste und gelbste Fernsehfamilie endlich ihr erstes Breitwandchaos an. ‚Die Simpsons – Der Film‘ fließt vor pointierten Gags, Referenzen und Statements, die vom prominenten Öko-Aktivismus bis zur US-Versager-Regierung reichen, schier über und wird dabei zum gelben Zerrspiegel der Wirklichkeit. Ein beschleunigter Zeichentricktrip, pixelfrei und handgezeichnet, der sentimentales Familiendrama, überdrehte Slapstickkomödie, absurde Satire, Action-, Katastrophen- und Liebesfilm ist – manchmal sogar alles zugleich.“ (tip) H, HB, HH, HL

Stellungswechsel Deutschland 2007, R: Maggie Peren, D: Florian Lukas, Sebastian Bezzel

„Fünf arbeitslose Männer aus unterschiedlichen Berufen gründen eine Begleitagentur für Frauen, um nicht nur finanziell über die Runden zu kommen. Flott inszeniertes Regiedebüt einer Schauspielerin und Drehbuchautorin, das jedoch zu wenige Pointen setzt und dabei kaum über Typenklischees und gängige Komödien-Stereotypen hinauskommt.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL

Still Life China/Hongkong 2006, R: Jia Zhang-Ke, D: Han Sanming, Zhao Tao

„Vor dem Hintergrund des größten Staudamm-Projekts der Welt am Jangtse-Fluss in China, dem über eine Million Menschen weichen mussten, suchen ein Tagelöhner und eine besser gestellte Frau nach ihren jeweiligen Ehepartnern. Die Erlebnisse der Figuren aus ganz unterschiedlichen sozialen Schichten vermitteln Einblicke in die extrem widersprüchliche Lage der Menschen in der aufstrebenden Wirtschaftsmacht. Die ruhige, sorgfältige Kameraarbeit, deren ästhetischer Reiz in starkem Kontrast zum Elend der einfachen Bevölkerung steht, schafft einprägsame Bilder von metaphorischer Qualität, große Panoramen der Zerstörung ebenso wie phänomenologisch genaue Beobachtungen.“ (filmdienst) , HB, HH

Superbad USA 2007, R: Greg Mottola, D: Michael Cera, Jonah Hill

„Zwei Jugendliche, geborene Verlierer, wollen wenigstens am Ende ihrer Schulzeit einmal richtig ‚dazugehören‘. Als sich ihnen die Gelegenheit bietet, eine der Abschlusspartys mit Alkohol zu versorgen, wittern sie mit Hilfe eines Freundes ihre Chance. Amüsante ‚Coming of Age‘-Geschichte in Form einer Teenie-Komödie, die abwechslungsreich unterhält und auch mit wohltuend subtilen Witze überzeugt.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI

V

Die Vorahnung USA 2007, R: Memnan Yapo, D: Sandra Bullock, Julian McMahon

„Sandra Bullock erfährt in ‚Die Vorahnung‘ vom Tod ihres Mannes – und trifft den geliebten Gatten am nächsten Morgen äußerst lebendig am Frühstückstisch an. War alles nur ein Alptraum? Wie viele andere Thriller auch bietet ‚Die Vorahnung‘ eine spannende Ausgangsidee, versagt aber bei der Auflösung. Mennan Yapo, deutscher Regisseur türkischer Abstammung, hat sich bei seinem US-Debüt ganz den Hollywood-Regeln verschrieben oder verschreiben müssen. Also gibt es eine Auflösung, die keinem weh tut, dafür aber mit reichlich Moral garniert ist. Da gerät am Ende schnell in Vergessenheit, dass man eigentlich recht spannende erste 45 Minuten erlebt hat – und dazu eine Sandra Bullock, die hier eine ihrer besseren schauspielerischen Leistungen zeigt.“ (Brigitte) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

W

Wächter des Tages Russland 2006, R: Timur Bekmambetov, D: Konstantin Khabensky, Mariya Poroshina

„Egor, der Sohn von Dämonenjäger Anton, ist zu den finsteren Mächten übergelaufen. Das ergibt genügend Konfliktpotential beim Kampf zwischen Gut und Böse in den Straßen des arschkalten Moskau. Nebenbei verliebt sich der bodenständige Anton noch in seinen schönen blonden Zauberlehrling Svetlana und steigt mit ihr unter die Dusche. ‚Wächter des Tages‘ muss sich wirklich nicht hinter seinen großen amerikanischen Vorbildern verstecken. Doch er hat auch die gleichen Probleme wie der moderne Horror aus Hollywood. Zu sehr verlässt sich Regisseur Timur Bekmambetov auf seelenlose Computereffekte. Nur der Schnee scheint diesmal echt.“ (tip) H, HH

Wintersonnenwende – Die Jagd nach den sechs Zeichen des Lichts USA 2007, R: David L. Cunningham, D: Alexander Ludwig, Ian McShane

„Winntersonnenwende ist die erste Filmadaption der fünfteiligen Fantasy-Reihe ‚The Dark is Rising‘ von Susan Cooper. Im Mittelpunkt steht der junge Will Stanton, der erfährt, dass er der letzte einer Kaste mächtiger Krieger ist. Seine Lebensaufgabe wird es sein, die Mächte der Finsternis zu bekämpfen. ‚Wintersonnenwende‘ ist eine riskante Adaption. Die Fans der Vorlage werden auf jedes Detail achten und eine möglichst werkgetreue Verfilmung erwarten. Bereits jetzt gibt es Webseiten, in denen Fans des Buches ihrer Wut über den Film Luft machen. Sie fanden heraus, welche Änderungen vorgenommen werden. So ist im Buch Will ein elfjähriger Engländer. Im Film ist Will ein 14-jähriger Amerikaner. Auch die Vernachlässigung der Arthuslegende hat vor dem Filmstart Unmut erregt.“ (filmreporter) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Y

Yella Deutschland 2007, R: Christian Petzold, D: Nina Hoss, Devid Striesow

„Yella, eine Buchhalterin aus der ostdeutschen Provinz, möchte ihren Ex-Mann, den Bankrottier Ben, hinter sich lassen und im Westen einen Job antreten. Doch aus der zugesagten Stelle in Hannover wird nichts. Erst die Begegnung mit dem Finanzexperten Philipp, der ihr anbietet, als Assistentin für ihn zu arbeiten, scheint Yella endlich die Aussicht auf eine neue Existenz zu bieten. Doch sorgen nicht nur die rücksichtslosen Geschäftspraktiken, in die sie verwickelt wird, und das Auftauchen Bens immer mehr für Irritation. Irgendetwas ist faul in Yellas Welt des Venture-Kapitals. Ein fesselndes Drama, meisterhaft inszeniert.“ (Rheinischer Merkur ) H, HH

Z

10 Kanus, 150 Speere und 3 Frauen Australien 2006, R: Rolf de Heer, D: Crusoe Kurddal, Richard Birrinbirrin

„Der erste Spielfilm, der in einem Dialekt der australischen Ureinwohner gedreht wurde. Eine farbige Rahmenhandlung mit schelmischen Untertönen wird immer wieder von einem Schwarz-Weiß gehaltenen Mythos durchkreuzt, der komisch und erschreckend zugleich Erziehungshilfe in einem Beziehungskonflikt leistet. Ein Experiment, das die westliche Wahrnehmung beschämt und bezaubert.“ (tip) H

Zimmer 1408 USA 2007, R: Mikael Håfström, D: John Cusack, Samuel L. Jackson

„‚High Fidelity‘-Star John Cusack checkt im spannenden Stephen-King-Schocker Zimmer 1408 in ein Hotelzimmer ein, in dem es spukt. Noch nie hat ein Gast eine Nacht dort überlebt Regisseur Mikael Håfström (‚Entgleist‘) lässt die Spannung langsam ansteigen und wechselt geschickt zwischen subtilem Schauer und furiosen Schreckensbildern. ‚Zimmer 1408‘ ist ein surreal-kafkaesker Horrortrip, der zu den besten aller Stephen-King-Verfilmungen zählt.“ (Cinema) BHV, H, HB, HH, HL, KI, OL

Zusammen ist man weniger allein Frankreich 2007, R: Claude Berri, D: Audrey Tautou, Guillaume Canet

„‚Zusammen ist man weniger allein‘ singt ein Hohelied auf die Wohngemeinschaft und ihre Kraft, Menschen aus ihrer Einsamkeit zu befreien und die Grenzen zwischen den Generationen zu überwinden. In Claude Berris Verfilmung von Anna Gavaldas Romanbestseller richten sich die magersüchtige Camille, der stotternde Philibert und der übellaunige Franck in den vier Wänden, die sie sich teilen, aneinander auf. So entsteht vor den Augen des Zuschauers eine wundersame Trutzburg gegen die Kälte der Großstadt. Oft charmant, manchmal etwas gefällig, doch mit durch und durch sympathischer Verve lässt Berri nichts unversucht, den Singles dieser Welt Mut zu machen.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KI

Zwei glorreiche Halunken (The good, the bad and the ugly) Italien 1966, R: Sergio Leone, D: Clint Eastwood, Eli Wallach / Originalfassung ohne Untertitel

„‚Wer schießen will, der soll schießen und nicht quatschen.‘ Eigentlich müsste das in einem Italo-Western eine Selbstverständlichkeit sein, doch der einarmige Typ, der den schlitzohrigen Banditen Tuco in der Badewanne überrascht und ihm lang und breit erklärt, warum er sich an ihm rächen wolle, hat diesen – lebensrettenden – Grundsatz nicht begriffen. Weshalb er leider ins Gras beißen muss, denn Tuco badet niemals ohne. Ohne Revolver natürlich. Reichlich zynisch geht es zu in Sergio Leones drittem Teil seiner legendären Dollar-Trilogie, in dem sich drei Halunken (Clint Eastwood, Lee Van Cleef, Eli Wallach) auf die Suche nach einer Regimentskasse machen. Die Konstellationen wechseln dabei je nach Interessenlage, doch die Rollen sind klar verteilt: ‚The Good, the Bad and the Ugly‘. Die Beziehung zwischen dem ‚Blonden‘ und Tuco ist fröhlich sadistisch, und Einfälle wie das Duell zu dritt mit der ins Endlose verzögerten Spannung sind schlicht grandios: ‚Zwei glorreiche Halunken‘ ist das Chef d’OEuvre des Italo-Western.“ (taz) HH