: Betr.: kinotaz nord
A
Abbitte Großbritannien 2007, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, James McAvoy
„England 1935: Die 13-jährige, phantasiebegabte Briony beobachtet in ihrem wohlhabenden Elternhaus Liebesszenen zwischen ihrer Schwester Cecilia und dem Sohn der Haushälterin, Robbie, die sie nicht versteht. Unterstützt von naiven schriftstellerischen Ambitionen, zieht sie aus ihren Beobachtungen die falschen Schlüsse – mit fatalen Folgen. So verändern die Ereignisse eines Sommertages die Leben aller Beteiligten für immer. Der britische Regisseur Joe Wright (‚Pride and Prejudice‘) hat bei der Verfilmung des Erfolgsromans von Ian McEwan viel Gespür für die komplexe Struktur der Geschichte und für Schauspielerführung bewiesen. Knightley hat endlich das pubertär-trotzige Chargieren früherer Rollen abgelegt, und die junge Irin Ronan ist eine wahre Entdeckung. Der Drehbuchautor Christopher Hampton hat McEwans weit ausgreifende Prosa klug verdichtet und meistert die Zeitsprünge der Erzählung und ihre wechselnden Perspektiven mit Bravour. So wurde aus dem meisterhaften Roman einer der bewegendsten Liebesfilme der letzten Jahre.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, HL, KI, OL
Across the Universe USA 2007, R: Julie Taymor, D: Evan Rachel Wood, Jim Sturgess
„Um seinen Vater kennenzulernen, ist Jude aus Liverpool nach Amerika gereist. Die Begegnung mit ihm wird zur Enttäuschung, die mit der süßen Lucy nicht. Als Jungverliebte tauchen die beiden ein in die Welt der Hippies und Anti-Vietnam-Kriegsdemos, folgen den Verheißungen von freier Liebe und neuen Drogen. Kenner des Beatles-OEuvres wissen, dass die Namen Jude und Lucy aus berühmten Songs der Fab Four stammen – wie auch die anderen Figuren in diesem Musical. Die 33 Lieder für den Soundtrack hat der US-Musiker und Produzent T-Bone Burnett mit den Darstellern liebevoll neu arrangiert, so dass es selbst für Beatles-Puristen hier nichts zu meckern gibt.“ (Cinema) HB, HH, KI
American Gangster USA 2007, R: Ridley Scott, D: Denzel Washington, Russell Crowe
„‚American Gangster‘ ist eine Paraderolle für Denzel Washington: Er spielt mit der kühlen Grandezza eines Gentleman-Mafioso den ersten Schwarzen, dem es in den siebziger Jahren gelingt, in New York ein kriminelles Familienimperium nach italienischer Art aufzuziehen. Indem er auf der Höhe des Vietnam-Kriegs Heroin mit Air-Force-Transportern aus Thailand importiert, wird er zum King der Junkie-Szene. In der Kinoversion dieser Karriere, mit professioneller Bravour von Altmeister Ridley Scott inszeniert, wird dem authentischen Gangster ein fiktiver Cop auf die Pelle gehetzt, ein unkorrumpierbarer Underdog, für den Russell Crowe genau das richtige Knautschgesicht bietet. Star gegen Star: Das Spiel der Gegensätze, die sich anziehen, wirkt abgekartet und erinnert an legendäre Kinovorbilder, doch der Film ist in den USA bereits ein Mega-Blockbuster.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Ängstliche Menschen (Kowagaru hitobito) Japan 1994, R: Makoto Wada, D: Hiroyuki Sanada, Mieko Harada / Originalfassung mit Untertiteln
Fünf Episoden erzählen von ängstlichen Menschen in seltsamen Begegnungen: Ein angetrunkener Geschäftsmann und eine hübsche Frau sitzen im Fahrstuhl fest; ein Schriftsteller ohne gültige Fahrkarte wird vom Bahnbeamten mit seltsamen Anforderungen konfrontiert; ein Taifun, eine einsame Insel und eine illegale Fluglinie sind die letzte Rettung; eine schöne Mätresse hat Angst vor glutroten Azaleen und eine alte Geschichte über einen Seemann rettet eine junge Frau.“ (Japanisch-Deutsche Kulturinitiative) HB
An ihrer Seite Kanada 2006, R: Sarah Polley, D: Julie Christie, Gordon Pinsent
„Das Ende ihrer Liebe kommt leise und schleichend: Fiona (Julie Christie) leidet an Alzheimer. Trotz der Proteste ihres Mannes Grant (Gordon Pinsent) zieht sie in ein Pflegeheim. Dort muss Grant sie 30 Tage lang allein lassen - am Ende dieser Zeit erkennt Fiona ihren Mann nicht mehr . Mit ihrem Regiedebüt inszenierte die wunderbare Sarah Polley (“Mein Leben ohne mich“) trotz ihrer erst 28 Jahre ein reifes, anrührendes Porträt einer Ehe, die von großen Gefühlen und Harmonie, aber auch von Schmerz geprägt ist. Und wenn Grant schließlich sein eigenes Glück für das seiner großen Liebe Fiona opfert, zerreißt es einem schier das Herz.“ (Cinema) HB, HH, KI,
Auf der anderen Seite Deutschland 2007, R: Fatih Akin, D: Baki Davrak, Tuncel Kurtiz
„‚Liebe, Tod und Teufel‘ nennt Akin seine Trilogie, die er mit dem exzessiven Amour-fou-Melo ‚Gegen die Wand‘ (2003) begann und nun mit einem Sechs-Personen-Rondo fortsetzt, das verblüffend anders temperiert ist, das ruhig fließt, balladesk erzählt und philosophisch in die Tiefe geht. Sechs Schicksale kreuzen einander auf der Achse Bremen/Hamburg-Istanbul, verwandeln sich in der Begegnung mit dem Tod.“ (tip) H, HB, HH, HL, OL
Aus dem eFFeFF: FoundFootage: Filmprogramm „Found Footage“ bezeichnet Filmmaterial, das nicht vom Filmemacher selber gedreht, sondern ursprünglich für ganz andere Zwecke belichtet wurde. In einem freibeuterischen Akt der Aneignung collagiert und verfremdet der Filmkünstler die „gefundenen“ Sequenzen, seien sie nun aus einem Werbe- oder Lehrfilm, aus einer Tierdoku oder Wochenschau, aus einem Porno oder gar Homemovie. Auch das Hollywood-Genrekino bietet sich als Opfer an und offenbart in der FF-Sezierung seinen eigentlichen Charakter. Ein breit gefächertes Programm zeigt das vielgestaltige Found Footage-Filmschaffen der letzten 70 Jahre, darunter der Klassiker „Rose Hobart“ von Joseph Cornell oder der neueste Dietmar Brehm.“ (Kino 46) HB
Ausgerechnet Bulgarien Bulgarien 2007, R: Christo Bakalski
„Als Kind flüchtet Angelika Schrobsdorff, Deutschjüdin und spätere Schriftstellerin, mit ihrer Familie vor den Nazis nach Bulgarien. Im kommunistischen Sofia werden sie als Faschisten verhöhnt. Für seine Doku besuchte Regisseur Christo Bakalski die heute 80-jährige Schriftstellerin in Berlin sowie deren Familienmitglieder in Bulgarien. Die Gespräche kreisen um Identitätsbehauptungen in der Fremde, Familientreue und den Heimatbegriff, bleiben aber zu distanziert, um das Leid greifbar zu machen. Ein oberflächliches Porträt.“ (tip) HH
B
Bee Movie - Das Honigkomplott USA 2007, R: Steve Hickner, Simon J. Smith
Barry ist ein typischer amerikanischer Teenager, der aufmüpfig ist und ganz bestimmt nicht die Karriere einschlagen will, die seine Eltern für ihn vorgesehen haben. Das Problem ist nur, dass er als eine Arbeitsbiene geboren wurde und damit kein verfassungsmäßiges Recht darauf hat, nach seinem eigenen Glück zu streben. So beginnt der Film als eine von den im Kino so beliebten Coming of Age Storys, in der Barry als ein sympathischer Graduate gezeichnet wird. Das Publikum bekommt durch diesen Protagonisten einen Zugang in die Bienenwelt, der zugleich amüsant und lehrreich ist. Der Animationsstil ist betont einfach gehalten, und auch in diesem Sinne ist dies ein B-Movie. (hip) BHV, HB, HL
Bestie Mensch - La Bête Humaine Frankreich 1938, R: Jean Renoir, D: Jean Gabin, Simone Simon / Originalfassung mit englischen Untertiteln
“Ein durch Alkoholismus erblich belasteter Lokomotivführer erdolcht seine Geliebte die ihn zum Mord an ihrem Ehemann anstiften wollte und begeht Selbstmord. Renoir ist bei der Verfilmung von Zolas naturalistisch-sozialkritischem Roman eigene künstlerische Wege gegangen, indem er die menschliche Tragödie in psychologisch motivierte Impressionen zerlegte, wobei ihm die faszinierende Kameraführung, der meisterhafte Schnitt und überragende Schauspieler zur Seite standen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Beyaz Melek – Weißer Engel Türkei 2007, R: Mahsun Kirmizigül, D: Mahsun Kirmizigül, Yildiz Kenter
„‚Beyaz Melek – Weißer Engel‘ erzählt von einer Gruppe Menschen, die scheinbar von der Welt vergessen wurden, und es dennoch geschafft haben, ihre Menschlichkeit und Lebensfreude zu bewahren, und diese auch mit anderen zu teilen. Der Film widmet sich dem heiklen Thema Familienzerfall in der modernen Welt. Ohne je plakativ zu werden, schafft Kirmizigül es in seinem Regiedebüt, den Zuschauer daran zu erinnern, dass das Alter genauso zum Leben gehört wie die Jugend. Die Namen der Schauspieler lesen sich wie ein Querschnitt durch die türkische Kinogeschichte.“ (zelluloid.de) H, HB, HH
Bis zum Ellenbogen Deutschland 2007, R: Justus von Dohnanyi, D: Jan Josef Liefers, Stefan Kurt
„‚Bis zum Ellenbogen‘, wie der letzte Winkel der Insel Sylt genannt wird, gehen der glücklose Geschäftsmann Achim (Jan Josef Liefers) und der griesgrämige Arbeitslose Willi (Stefan Kurt), um den letzten Willen des Bankangestellten Sven zu erfüllen (gespielt von Justus von Dohnányi, der auch das Drehbuch schrieb und Regie führte). Bei ihrer bizarren Reise durch ein WM-trunkenes Deutschland tarnen sie den unglücklich verstorbenen Freund als seligen Fußballfan und beweisen, dass es höchst amüsante Männerrunden ohne Herrenwitze geben kann. Eine liebevoll verspielte Komödie mit feindosiertem schwarzem Humor.“ (Der Spiegel) BHV, HB, HH, HL
C
Callas Assoluta Frankreich 2007, R: Philippe Kholy / Originalfassung mit Untertiteln
„Am 16. September 1977 verstarb mit Maria Callas die Operndiva schlechthin an Herzversagen. Regisseur Philippe Kholy huldigt der ‚Primadonna assoluta‘ mit einem Porträt, das überwiegend auf Selbstaussagen der Callas beruht und zwei Seiten zeigt: die heldenhafte Sängerin, aber auch die tragische Geliebte von Aristoteles Onassis.“ (teleschau) H
Close up Kurdistan Deutschland 2007, R: Yüksel Yavuz
„Der in Deutschland lebende Yüksel Yavuz erinnert an den „schmutzigen Krieg“, den das türkische Miltär in den 80er und 90er Jahren gegen die Kurden führte. In der Türkei traf er auf Menschen, die jahrelang gefoltert wurden und die Hoffnung auf Versöhnung dennoch nicht aufgegeben haben. Eine Haltung, die auch Yavuz‘ Film bestimmt - eine Nahaufnahme voller Mitgefühl und Trauer, aber ohne Hass.“ (Cinema) HH
The Conversation (Der Dialog) USA 1973, R: Francis Ford Coppola, D: Gene Hackman, John Cazale /Originalfassung ohneUntertitel
“Amerikanischer Abhörspezialist fällt seinem Beruf zum Opfer, als sich sein Gewissen zu regen beginnt. Nicht ohne Anleihen an Science-Fiction-Filme und Kriminal-Thriller entwirft Francis Ford Coppola die realistische Horror-Vision einer Welt, in der mit Hilfe modernster Abhörtechniken alle mitmenschlichen Beziehungen zu Grunde gerichtet werden. Ein sehenswerter Film und schockierender Diskussionsbeitrag zum Thema ,Verantwortung des Menschen‘.“ (Filmbeobachter) HB
D
David Hockney - A Bigger Splash Großbritannien 1974, R: Jack Kazan / Originalfassung ohne Untertitel
“Für dieses dokumentarische Portrait hat Regisseur Jack Kazan den englischen Maler zwei Jahre lang beobachtet und durchleuchtet. Die Aufnahmen, die Mitte der 70er Jahre entstanden, zeichnen über Gesten, Gesprächsfetzen von Hockney und Freuden ein verstörendes Bild eines Künstlers in der Krise.“ (taz) HH
Die drei ??? – Das Geheimnis der Geisterinsel Deutschland 2007, R: Florian Baxmeyer, D: Chancellor Miller, Nick Price
„Nach unzähligen Hörspielen und Büchern stehen die drei Nachwuchsermittler im Kino vor ihrer größten Herausforderung. Während in heutigen Kinderbuchverfilmungen immer öfter unerträgliche Jugendsprache und peinliche Rap-Einlagen dominieren, steht in Baxmeyers Kinodebüt der Abenteuerfaktor im Vordergrund: Geheimnisvolle Schätze, dunkle Höhlen und enge Gänge rufen Erinnerungen an Filme wie ‚Die Goonies‘ und ‚Auf der Jagd nach dem Juwel vom Nil‘ wach. Zudem haben die Macher von Studio Hamburg mit der Wahl Südafrikas als Drehort versucht, Kindern eine Welt jenseits traumhafter Strände zu zeigen. Mit Erfolg: Malerische Aufnahmen von der Kap-Region werden kontrastiert mit Sequenzen aus dem Township Khayelitsha, die Werte wie Toleranz und Respekt beiläufig und ohne erhobenen Zeigefinger vermitteln.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
E
Es war k’einmal im Märchenland USA 2007, R: Paul Bolger, Yvette Kaplan
„Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage? So nicht. In dieser Grimm’igen Parodie hat (Cinder)Ella größere Probleme als einen verlorenen Pantoffel: Kaum ist der weise Zauberer, der jedem Märchen sein Happy End beschert, in die Ferien entschwunden, verlieren seine Praktikanten den Zauberstab an Ellas böse Stiefmutter. Wo ist der Prinz, wenn man ihn braucht? Ella muss ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen . 700 Mitarbeiter aus aller Welt tüftelten an der deutschen 3-D-Produktion, vollendet im Studio der Berlin Animation Film. Mit ‚Shrek‘ kann sich ‚K’einmal im Märchenland‘ zwar nicht messen. Aber so hat man Rumpelstilzchen noch nie gesehen.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI, OL
Ex Drummer Belgien/Italien/Frankreich 2007, R: Koen Mortier, D: Dries Vanhegen, Norman Baert / Originalfassung mit Untertiteln
„Drei körperlich leicht behinderte, verhaltensgestörte junge Männer bringen einen berühmten Schriftsteller dazu, in ihrer Punkband Schlagzeug zu spielen. Sie wollen von seinem Ruhm profitieren, er aber sieht sich als eine Art herabgestiegener Gott, der das Elend seiner Mitmusiker für sein Buch nutzen will. Hierfür muss er allerdings zunächst ein Teil ihrer Welt werden. Die visuell wie sprachlich drastische Darstellung sozialen Elends versteht sich nicht als Realismus, sondern als Reflexion über die Darstellbarkeit von hoffnungslosen Lebensweisen, kunstvoll gebrochen sowohl über die Hauptfigur als auch über Stilisierungen auf der Bild- und Tonebene.“ (filmdienst) HH
F
Für den unbekannten Hund Deutschland 2007, R: Ben & Dominik Reding, D: Lukas Steltner, Sascha Reimann
Benjamin und Dominik Reding trauen sich wirklich etwas, wenn sie zugleich großes Kino und einen dreckigen, kleinen Film machen. Die Subkultur der Wandergesellen, die auch heute noch in ihrer traditionellen Tracht auf die Walz gehen, sich in einem eigenen Code verständigen und die uralten Rituale ihrer Zünfte befolgen, ist für Filmemacher eine noch unentdeckte Goldgrube. Und aus dieser schöpfen die Brüder Reding in ihrem zweiten Spielfilm nach dem hoch gerühmten Debüt „Oi!Warning“. Da wird mit schreienden Farben gearbeitet, die Elemente Feuer und Wasser züngeln und spritzen als Leitmotive immer wieder spektakulär von der Leinwand herunter, und es gibt eine ausgeklügelte Kranfahrt herauf zu den Arbeitenden auf einer Kirche, bei der einem der Atem stockt. Doch merkwürdigerweise lenkt dieser extreme Stil-Wille nicht von der eigentlichen Geschichte des Films ab, denn der Film erzählt auch packend ein universelles Drama von Schuld und Sühne. Und er ist gut geerdet in der immer authentisch wirkenden Darstellung des Milieus. (hip) HH, KL
Free Rainer Österreich, Deutschland 2007, R: Hans Weingartner, D: Moritz Bleibtreu, Elsa Sophie Gambard
„Ein koksender Kotzbrocken, der seichte und zynische Fernsehshows erfindet, begegnet durch einen Autounfall seinem Racheengel und wandelt sich vom Saulus zum Paulus. Er erkennt den bösen Geist des Schrott-Fernsehens in einem Kästchen, das auch ihn beherrschte: das Gerät, das hierzulande die Einschaltquoten misst. Diesem will er nun - auf nicht gerade legale Art - eine gute Seele einhauchen, damit das Publikum seine ‚wahren‘ TV-Bedürfnisse erkennen kann. Regisseur Hans Weingartner (‚Die fetten Jahre sind vorbei‘) hat eine gute kulturkritische Filmidee nicht besonders originell umgesetzt, mit einem ziemlich lärmigen, action-geprägten Anfang und einem süßen stillen Ende. (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, HL, OL
G
Die Gebrüder Weihnachtsmann USA 2007, R: David Dobkin, D: Vince Vaughn, Paul Giamatti
„Hat der Weihnachtsmann (Paul Giamatti aus ‚Shoot ’em Up‘) eigentlich eine Familie? Und wenn ja: Steht sein Bruder darauf, dass der grundgütige Santa Claus der Star der Sippe ist? Vince Vaughn (‚Die Hochzeits-Crasher‘), der den windigen Bruder des Weihnachtsmannes spielt, hätte uns eine wunderbar subversive Komödie im Stil von ‚Bad Santa‘ bescheren können. Herausgekommen ist aber – trotz zwei oder drei Spitzen-Gags, nur ein ödes, zuckriges und ziemlich amerikanisches Loblied auf die Familie und den Geist der Weihnacht.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL
Gespräche mit Gott USA 2006, R: Stephen Simon, D: Henry Czerny, Ingrid Boulting
“Er musste alles verlieren, um seine wahre Bestimmung zu finden: Ein tragischer Unfall führte innerhalb weniger Monate zum Verlust von Arbeit und Wohnung. Weitere Schicksalsschläge folgten, bis er begann, wütende Briefe an Gott zu schreiben - und Antwort bekam. Die Lebensgeschichte des Bestsellerautoren Neale Donald Walsch (,Gespräche mit Gott‘) klingt unglaublich, aber sie ist wahr. Oder etwa nicht? Die schlichten, pathetischen Bilder werden Skeptiker in ihrer ablehnenden Haltung bestärken. Für alle anderen ist dieser Film ein kleines Stück vom großen Glück.“ (Cinema) H
Der Goldene Kompass USA 2007, R: Chris Weitz, D: Nicole Kidman, Dakota Blue Richards
„Hexen, sprechende Tiere, und das Geheimnis der verschwundenen Kinder: Nicole Kidman und Neu-James-Bond Daniel Craig in dem effektvollen Düstermärchen, das in einem bizarren Paralleluniversum spielt. Fantasy-Fans dürfen sich auf ein trickgewaltiges Kino-Spektakel freuen, das eine aufregende Story mit durchaus realen Bezügen, ja sogar philosophischen Motiven mischt und nebenbei auch eine kräftige Portion Wissenschaftskritik einfügt. Und die dramatische Schlusssequenz dürfte dafür sorgen, dass viele die Fortsetzung „Das magische Messer“ kaum abwarten können.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel USA 2007, R: Ben Affleck, D: Casey Affleck, Michelle Monaghan
„Die vierjährige Amanda verschwindet spurlos aus ihrem Zimmer. Ihre Familie engagiert die Privatdetektive Patrick Kenzie und Angie Gennaro: Sie sprechen die Sprache der Straße, kennen die lokale Unterwelt. Das Paar findet bald heraus, dass Amandas süchtige Mutter Drogengeld ‚hinterzogen‘ hat. Hat ihr Dealer das Kind entführt? Ben Affleck inszenierte die verstörende Suche ohne Effekthascherei – bis hin zum schockierenden Finale, das die Ermittler und auch den Zuschauer in ein schier unlösbares moralisches Dilemma stürzt. Ein unbequemer Film – den der Verleih fast zurückgezogen hätte, da die brisante Story an den Fall ‚Maddie‘ erinnert: Die kleine Madeline McCann wird seit Mai vermisst. Doch bei aller Bitterkeit ist Affleck eines der schönsten Schlussbilder aller Zeiten gelungen. Eine reife Leistung.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI
H
Half Moon Iran/Österreich/Frankreich 2006, R: Bahman Ghobadi, D: Ismail Ghaffari, Allah Morad Rashtiani
„Nach dem Sturz des Diktators Saddam Hussein setzt ein alter, im Norden des Iran lebender kurdischer Sänger alle Hebel in Bewegung, um ein letztes Konzert mit kurdischen Liedern im Irak geben zu können. Nur seiner Starrköpfigkeit und dem Durchhaltewillen seiner (Musik-)Truppe ist es zu verdanken, dass der Traum in Erfüllung geht. Ein äußerst poetischer, stellenweise mit bizarrem Humor inszenierter Film, der sich dem Thema „Grenzen und ihre Überwindung“ in vielfacher Weise verschrieben hat.“ (filmdienst) HB
Heimatklänge Schweiz/Deutschland 2007, R: Stefan Schwietert
„Das Jodeln ist längst nicht mehr für die Volksmusik reserviert. Dafür sorgen Vokalartisten wie Aldi Nolder, Christian Zehnder und Erika Stucky. Für sie dient die Stimme nicht nur dem Ausdruck von tiefen Emotionen, sie führt auch zu musikalischen Wurzeln und der eigenen Identität. Stefan Schwieterts sehenswertes Filmessay zeigt die verschiedenen Facetten und Herangehensweisen der drei Künstler.“ (tip) HB, HH
Hotel Very Welcome Deutschland 2006, R: Sonja Heiss, D: Garreth Llewellyn, Eva Loebau
„Sonja Heiss folgt in ihrem ersten Langspielfilm fünf Travellern in Asien, deren unterschiedlich orientierte Heilssuche auf komische und hintersinnige Weise unterlaufen wird. Ein amüsanter Film, der seinen ruppigen Charme der Akzeptanz des Zufälligen und Improvisierten verdankt.“ (tip) HH, HL
Hunting Party – Wenn der Jäger zum Gejagten wird USA 2007, R: Richard Shepard, D: Richard Gere, Diane Kruger
„Ein abgebrühter Kriegsberichterstatter verliert seinen Job, weil er angesichts der Kriegsgräuel in Bosnien aus der Rolle gefallen ist. Durch ein Interview mit einem Kriegsverbrecher versucht er, erneut ins Geschäft zu kommen. Eine Friedensfarce nach einer wahren Begebenheit, die ihre satirischen Ansätze nicht zu einer glaubwürdigen Anklage bündelt, sondern eher sogar Gefahr läuft, den Mythos um den nicht zu fassenden Kriegsverbrecher noch zu verfestigen.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI, OL
K
Keinohrhasen Deutschland 2007, R: Til Schweiger, D: Til Schweiger, Nora Tschirner
„Romantik-Komödie von und mit Til Schweiger, der vom rasenden Reporter und Hallodri via Kindergarten-Einsatz zu Verantwortungsbewusstsein erzogen wird. Nach „Barfuß“ inszeniert sich Schweiger erneut selbst. Allerdings schlägt er hier deutlich weniger melancholische Töne an, sondern könzentriert sich mehr auf die komischen Aspekte. Nora Tschirner gibt charmant die Gegenspielerin und verwandelt seinen Hallodri in einen verantwortungsbewussten Mann.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, HL, KI, OL
Der Kindergarten Daddy 2: Das Feriencamp USA 2007, R: Fred Savage, D: Cuba Gooding Jr., Lochlyn Munro
„Nachdem schon Eddie Murphy als ‚Kindergarten-Daddy‘ bis an die Schmerzgrenze nervte, macht sich jetzt die chronische Fehlbesetzung Cuba Gooding, Jr. (‚Snow Dogs‘) zur Witzfigur. In der Rolle des treu-doofen Charlie übernimmt er mit seinem Kumpel Phil ein heruntergekommenes Ferien-Camp, das prompt von einer übermütigen Rasselbande heimgesucht wird. Und zu allem Übel macht ihnen auch noch der fiese Rivale Lance mit seiner schicken Ferienanlage Konkurrenz. ‚Giftiger Efeu ist weniger schmerzhaft als dieser Film‘, urteilte die US-Filmbibel Hollywood Reporter über diesen Kinderkram mit militaristischem Unterton. Treffender könnten wir es auch nicht formulieren.“ (Cinema) H, HB
L
Die Legende von Beowulf USA 2007, R: Robert Zemeckis, D: Ray Winstone, Sir Anthony Hopkins
„‚Die Legende von Beowulf‘, dem sagenhaften König und Drachentöter, ist Anglistikstudenten als Hauptfigur des ältesten englischen Epos bekannt. Action-Fans können ihn nun als Helden des jüngsten computerisierten Fantasy-Abenteuers kennenlernen. Regisseur Robert Zemeckis hat zu diesem Zweck seine Schauspieler (Anthony Hopkins, John Malkovich, Angelina Jolie) ohne Kulissen oder Kostüme vor digitalen Spezialkameras agieren lassen, das bombastische Monsterspektakel rundum wurde aus dem Computer dazugeliefert. Die unübersehbaren Vorzüge dieser Technik: Sie verleiht den Schauspielern die puppenhafte Anmutung von Videospielfiguren.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Liebesleben Deutschland 2007, R: Maria Schrader, D: Neta Garty, Rade Serbedzija
„Die Schauspielerin Maria Schrader versucht sich in ihrer ersten Regiearbeit an der Verfilmung des Bestsellers ‚Liebesleben‘ der israelischen Autorin Zeruya Shalev. Ein Roman, dessen Adaption eine ziemliche Herausforderung darstellt, da sich seine Story ausschließlich in der Gedankenwelt einer jungen Frau zuträgt und durchgängig aus ihrer subjektiven Perspektive geschildert wird. Diese innere Welt in äußere Handlung zu übersetzen, gelingt Schrader jedoch nicht immer mit letzter Konsequenz. In der Rolle der Ja’ara, die sich in eine zerstörerische Affäre mit einem viel älteren Bekannten ihrer Eltern verstrickt, überzeugt allerdings die junge israelische Schauspielerin Netta Garti.“ (tip) HB, HH
Lissi und der wilde Kaiser Deutschland 2007, R: Michael Herbig
„In seiner Grundidee beruht Herbigs Animationsfilm auf Sketchen aus seiner Fernsehshow ‚bullyparade‘, um die herum man eine zunächst etwas pomadig in die Gänge kommende Story gestrickt hat: die traute Zweisamkeit von Kaiser Franz und seiner Gemahlin Lissi wird jäh gestört, als die Kaiserin vom Yeti entführt wird. Die 3-D-Animation ist durchaus ordentlich; Parodien, Wortspiele und die Arbeit mit Dialekten machen ‚Bullys‘ bewährten Witz aus. Einen Dauerbrüller sollte man sich allerdings nicht erwarten.“ (tip) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
M
Machtlos USA/Südafrika 2007, R: Gavin Hood, D: Jake Gyllenhaal, Reese Witherspoon
„Politisch aufgeladener Thriller über eine amerikanische Frau, die nach ihrem von der CIA verschleppten ägyptischen Ehemann sucht. In seinem ersten amerikanischen Film packt der Südafrikaner Gavin Hood, dessen Erstling ‚Tsotsi‘ 2005 mit einem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet wurde, ein heißes Eisen an: die Verschleppung und Folter von Terrorverdächtigen durch die CIA. Verpackt in einen dramatischen Thriller mit attraktiver Starbesetzung, steigert Hood kontinuierlich die Spannung, verpasst es aber nicht, brisante Fragen zu stellen, welchen Preis der Westen bereit ist für Freiheit und Frieden zu bezahlen.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI
Madonnen Deutschland 2007, R: Maria Speth, D: Sandra Hüller, Luisa Sappelt
„Rita, Mutter von fünf Kindern, ist auf der Flucht vor der deutschen Polizei. Ihr unbekannter leiblicher Vater soll ihr in Belgien Unterschlupf gewähren. Doch sie wird abgeschoben und landet im Knast. Danach nimmt sie ihre Kinder wieder zu sich und beginnt mit einem schwarzen GI eine Liaison, aus der sich fast ein normales Familienleben entwickelt. Bald aber fällt ihr die Decke auf den Kopf; sie bandelt mit anderen Männern an und hält sich mit kleinen Diebstählen über Wasser. Ein irritierender Film, der das Verhalten der „Rabenmutter“ nicht erklärt oder psychologisch verständlich macht, sondern aufmerksam und unvoreingenommen konstatiert. Die dokumentarisch wirkende Studie verzichtet auf dramaturgische Zuspitzungen und deutet auch den sozialen Kontext nur vage an.“ (Lexikon des internationalen Films) H, HB, HH, KI
Der Mann von der Botschaft Deutschland 2006, R: Dito Tsintsadze, D: Burghart Klaußner, Lika Martinova
„Regisseur Dito Tsintsadze („Schussangst“) erzählt unaufgeregt und mit minimalen Mitteln ein Drama um die ungewöhnliche und zwiespältige Beziehung eines Botschaftsangehörigen mit einem Straßenmädchen. Burghart Klaußner wurde für seine Hauptrolle in Locarno verdient mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet.“ (Blickpunkt:Film) H
Die Marseillaise Frankreich 1938, R: Jean Renoir, D: Pierre Renoir, Lise Delamare / Originalfassung mit englischen Untertiteln
“Nach dem Sturm auf die Bastille in Frankreich zieht ein Bataillon von Föderierten nach Paris, um die dortigen Revolutionäre zu unterstützen. Sie siegen schließlich im Kampf gegen die königlichen Truppen. Die Nationalversammlung verkündet die Absetzung des Königs. Jean Renoir verbindet eine bis ins kleinste Detail exakte und stimmige Rekonstruktion einzelner historischer Begebenheiten mit fiktiven Szenen, die jedoch so geschehen sein könnten. Im Gegensatz zum pathetischen, emotionalisierenden Heldenepos weist der Film der Kamera die Rolle eines Reporters zu, der die Geschehnisse erläuternd vermittelt. Ein in Struktur und Erzählweise frisch gebliebener Film, dessen Frage nach dem Subjekt politischen Handelns ungebrochen aktuell ist.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Mein bester Freund Frankreich 2006, R: Patrice Leconte, D: Daniel Auteuil, Dany Boon
„Ein skrupelloser Pariser Antiquitätenhändler ist nicht zur Freundschaft fähig. Mit einer Wette will er das Gegenteil beweisen und binnen zehn Tagen einen wahren Freund präsentieren. Einsatz ist eine antike Vase, für deren Besitz er zu allen Gemeinheiten fähig scheint. Opfer und Studienobjekt wird der Taxifahrer Bruno, ein normannischer Jack Lemmon, der seinerseits unter Versagensängsten leidet. Freundlich bissige Komödie um die Geheimnisse von Männerfreundschaften.“ (tip) H, HB, HH, KI
Meine schöne Bescherung Deutschland 2007, R: Vanessa Jopp, D: Martina Gedeck, Heino Ferch
„‚Polynukleare Familienstrukturen‘ resultieren aus dem umtriebigen Beischlafverhalten einer Frau, die sich drei Kinder von drei verschiedenen Männern leistet. Sara ist so eine Vielfachmutter, von ihrem vierten Gatten Jan hat sie kein Kind - noch nicht. Denn am Heiligabend, zu dem Sara ihre gesamten Exmänner samt neuen Partnerinnen zum Essen einlädt, verkündet sie die frohe Botschaft: Sie ist schwanger. Eine wunderbar schwarzhumorige Ensemblekomödie hätte ‚Meine schöne Bescherung‘ werden können. Doch Regisseurin Vanessa Jopp (‚Vergiss Amerika‘) fehlt das Timing für ihre Schauspieler, ihr Humor ist bieder und steif. Sobald die Gags ein wenig Fahrt aufnehmen, landen sie schnell im Klamauk.“ (kulturnews) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Mr. Brooks – Der Mörder in Dir USA 2007, D: Bruce A. Evans, D: Kevin Costner, Demi Moore
„Ein erfolgreicher Industrieller und Familienvater, der zwanghaft Morde begeht, will seinem ‚Laster‘ abschwören. Er wird aber von einem jungen Mann, der den letzten Mord dokumentiert hat und selbst den Nervenkitzel des Mörders erfahren möchte, zu einem weiteren Verbrechen gezwungen. Raffiniert konstruierter Neo-Noir-Thriller mit überzeugenden Darstellern und einer überragenden Kameraarbeit, der die rabenschwarze Geschichten pointiert aufbereitet.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI
Mr. Magoriums Wunderladen USA 2007, R: Zach Helm, D: Dustin Hoffman, Natalie Portman
„Wird man nach 114 Jahren als Betreiber eines Spielzeugladens, in dem die Auslagen ein hyperaktives Eigenleben annehmen, zwangsläufig gaga? In „Mr. Magoriums Wunderladen“ jedenfalls turnt Dustin Hoffman als magischer Zausel zwischen den Regalen herum, während Regisseur Zach Helm mit viel Instant-Filmmagie einen Budenzauber veranstaltet, den er als universellen Kindertraum verkaufen möchte. Mit seiner abgefüllten Zuckerrauschwunderwelt lässt der Film allerdings kaum Platz für Imagination und Einfälle, die über die behauptete Originalität hinausgehen.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
N
Nach 7 Tagen ausgeflittert USA 2007, R: Bobby Farrelly, Peter Farrelly, D: Ben Stiller, Michelle Monaghan
„In den Flitterwochen entpuppt sich die frisch Angetraute eines 40-Jährigen, der zuvor überzeugter Single war, als Nervensäge. Während sie durch einen Sonnenbrand ans Hotelzimmer gefesselt ist, bandelt der Mann mit einer neuen Liebe an und entfesselt damit ein rasantes Verwechslungsspiel. Romantische Komödie als Neuverfilmung eines Neil-Simon-Stoffs aus dem Jahr 1972, die die Vorlage recht frei und mit viel Tempo variiert. Abwechslungsreiche Unterhaltung mit überzeugenden Darstellern, einigen Sprüngen, angesiedelt zwischen derben Witzen und einigem Tiefgang.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Nichts als Gespenster Deutschland 2007, R: Martin Gypkens, D: Maria Simon, August Diehl
„‚Nichts als Gespenster‘ verwebt fünf Kurzgeschichten der Bestsellerautorin Judith Hermann zu einem atmosphärisch dichten, manchmal pathetischen Episodenfilm. Regisseur Martin Gypkens (‚Wir‘) schickt einige der populärsten deutschen Jungschauspieler (darunter Fritzi Haberlandt, Jessica Schwarz, Maria Simon und August Diehl) auf Weltreise: Gedreht wurde in Deutschland, Italien, Island, Jamaika und den USA. Doch so weit die Protagonisten auch fliegen, die Probleme sind überall die gleichen: Beziehungsfrust, Sprachlosigkeit, Eifersucht. Leiden auf hohem Niveau, könnte man meinen, und tatsächlich nervt der Weltekel, den etwa August Diehl zur Schau stellt, mitunter ganz gewaltig. Doch wenn die famose Ina Weisse mit der isländischen Sonne um die Wette strahlt, geht auch dem Zuschauer das Herz auf.“ (Der Spiegel) HB, HH, KI, OL
O
Orson Welles: Der Prozess Deutschland/Frankreich/Italien 1962, R: Orson Welles, D: Anthony Perkins, Romy Schneider / Originalfassung ohne Untertitel
Selbst Orson Welles gelang es nicht, Kafka kongenial zu verfilmen. Doch seine Adaption von „Der Prozess“ zeichnet sich zumindest durch seine eigenwillig modernistische Lesart der Vorlage aus. Der Film ist eine apokalypisch schwarze Komödie, in der Anthony Perkins als nervös zuckender Beklagter durch die labyrinthischen Verstrikkungen der Justiz und der Schuld irrt. (hip) HH
P
Persepolis Frankreich/USA 2007, R: Marjane Satrapi & Vincent Paronnaud
„Mit ihren erfolgreichen autobiografischen Graphic novels hat die Exiliranerin Marjane Satrapi, die heute in Paris lebt, ein Fenster in ihre frühere Heimat geöffnet, das einen Blick aus überraschender Perspektive bietet. Satrapis schwarzweisse, in gewollt naivem Stil gezeichneten Comics sind nun in einen kongenialen Animationsfilm umgesetzt worden. ‚Persepolis‘ erzählt die Lebensgeschichte der Autorin vor dem Hintergrund der Islamischen Revolution in Iran. Aus dem aufgeweckten und aufsässigen Kind wurde eine rebellische Jugendliche, die von ihren liebenden Eltern zu ihrem eigenen Schutz nach Europa geschickt wurde. Die Geschichte erfreut sich, auch hinsichtlich der historischen Fakten, einer konsequent subjektiven Haltung, die bisweilen ins Larmoyante abzurutschen droht, sich aber immer wieder mit schwarzem Humor gegen aufkommendes Selbstmitleid wappnet. In seinem selbstironisch-polemischen Ton ist ‚Persepolis‘ Schwarzweissmalerei der ergötzlichsten Art.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI, OL
Prater Österreich/Deutschland 2007, R: Ulrike Ottinger
“Ulrike Ottinger entwirft in Form eines filmischen Doku-Essays eine kleine Kulturgeschichte des Wiener Praters. In einer vielschichtigen Collage aus Wochenschaumaterial, alten Fotos und Postkarten, literarischen Kommentaren und der Stimme eines Off-Erzählers verknüpft sie historische Abrisse mit Beobachtungen in der Gegenwart, wobei der Blick einerseits auf technische und soziale Wandlungen gerichtet wird, andererseits erneut ihr Faible fürs Exotisch-Ungewöhnliche und für Gegenentwürfe zum westlichen, bürgerlichen Alltag zu Tage tritt. Ein schillerndes, ironisch gefärbtes Amalgam, in dem sich die Mentalitäts- und Alltagsgeschichte des Vergnügens quer durch alle sozialen Schichten, technischen Entwicklungen und Zeitgeist-Phänomene spiegelt.“ (Lexikon des internationalen Films) HB, HH, HL, KI
Die Prophezeiungen von Celestine USA 2006, R: Armand Mastroianni, D: Matthew Settle, Thomas Kretschmann
„Ein Amerikaner schließt sich in Peru einer Gruppe an, die acht mysteriöse Prophezeiungen entschlüsseln und eine neunte finden will. Jedoch versuchen ein dubioser Geschäftsmann, Militärs und ein Kardinal zu verhindern, dass diese spirituellen Schriften, die eine grundlegende Wende im Denken der Menschen bewirken sollen, bekannt werden. Der Abenteuerfilm nach James Redfields Buch propagiert dessen esoterische Ideen, was aufgrund der dilletantischen Umsetzung aber in jeder Hinsicht scheitert.“ (filmdienst) H, HB, HH, KL
R
Ratatouille USA 2007, R: Brad Bird
„Aus die Maus! Seit die Computertrick künstler des Pixar-Studios (‚Findet Nemo‘) die Animationsabteilung des Disney-Konzerns leiten, herrscht dort ein geradezu subversiver Geist: Der Held der neuen Disney/Pixar-Produktion ‚Ratatouille‘ ist ausgerechnet eine Ratte. Remy heißt das Tier, ein kleiner Feinschmecker, der lieber Rohmilchkäse als Abfall frisst und von einer Karriere als Koch träumt. Durch Zufall und die Kanalisation landet Remy in der Küche eines Pariser Gourmetrestaurants. Brad Bird (Drehbuch und Regie) ist eine wunderbare Trickkomödie gelungen, genau jene Mischung aus Humor, Sentiment und Spannung, die man in aktuellen US-Filmen sonst meist vergeblich sucht. Wer war noch mal Micky Maus?“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
S
Saint Jacques… Pilgern auf französisch Frankreich 2005, R: Coline Serreau , D: Muriel Robin, Artus de Penguern
„‚Saint Jacques…‘ beschwört die heilende Kraft der Versöhnung durch den mühseligen Fußmarsch. In ihrem unmotorisierten Roadmovie schickt die Autorin und Regisseurin Coline Serreau (‚3 Männer und ein Baby‘) neun ungleiche Franzosen auf den Jakobsweg. Dabei kommen drei einander wortreich abgeneigte Geschwister wieder zusammen, ein junger arabischer Migrant lernt wie durch ein Wunder lesen, aus den sich wandelnden Grüppchen entstehen neue Familien. Serreaus amüsanter und zärtlicher Ensemblefilm folgt zwar ausgetretenen Pfaden und absolviert überwiegend ein dramaturgisches Pflichtprogramm, aber eine Pilgerschaft zehrt ja ebenfalls von der Wiederholung immergleicher Riten.“ (Der Spiegel) HB, HH
Schwerter des Königs – Dungeon Siege Deutschland/Kanada 2006, R: Uwe Boll, D: Jason Statham,, Burt Reynolds
„Nachdem seine Frau von den Schergen eines bösen Magiers, der die Weltherrschaft anstrebt, verschleppt wurde, macht sich ein schlichter Farmer mit einigen Gefährten auf, um sie zu retten und dem Zauberer Einhalt zu gebieten. Mäßiger Fantasy-Film auf der dürften Handlungsgrundlage eines Computerspiels, der die Stereotypen des Genres handwerklich versiert, aber weitgehend uninspiriert aneinander reiht.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Der Sternwanderer USA 2007, R: Claire Danes, Charlie Cox
„In diesem Fantasy-Märchen zieht sich eine magische Mauer durchs mittelalterliche England, um das Königreich Stormhold vor gemeinen Engländern zu schützen. Doch Tristan hat seiner Angebeteten versprochen, ihr einen über Stormhold gefallenen Stern zu bringen. Hinter besagtem Stern sind auch noch andere her – die Söhne des verblichenen Königs von Stormhold (Peter O’Toole) und drei Hexen, die nach ewiger Jugend dürsten. Der Stern entpuppt sich als schimmernde Blondine namens Yvaine. Die Hexe Lamia (Michelle Pfeiffer) muss Yvaine das Herz entreißen, wenn sie ihr verjüngtes Aussehen nicht wieder verlieren will. ‚Stardust‘ basiert auf einer Geschichte von Neil Gaiman und verbindet Fantasy mit Slapstick und allerlei Kuriosa. Hervorragend sind die Nebendarsteller, allen voran Robert De Niro als Piratenkapitän eines Luftschiffs, der ein Doppelleben als sich selber bewundernde Fummeltrine führt.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI
T
Takva – Gottesfurcht Türkei/Deutschland 2006, R: Özer Kiziltan, D: Erkan Can, Güven Kiraç
„Ein frommer Moslem steigt in Istanbul zum finanziellen Kontaktmann eines Sufi-Ordens auf, erledigt in dessen Auftrag Geldgeschäfte und kümmert sich um die Liegenschaften des Ordens. Je mehr er sich mit der säkularen Welt auseinandersetzt, desto mehr wird er mit deren Übeln konfrontiert, registriert Betrug, Missbrauch und Heuchelei in den Reihen der scheinbar gottesfürchtigen Bosse. Der beeindruckende Erstlingsfilm verdichtet sich zum in der Hauptrolle überzeugend gespielten Drama, das den Gewissenskonflikt eines religiösen Menschen in den Mittelpunkt stellt und mutig die Verbindung von religiösem Fundamentalismus mit zynischer Geschäftemacherei anprangert.“ (filmdienst) H, HB, HH
Tatis herrliche Zeiten – Playtime Frankreich 1967, R & D: Jacques Tatis
„Als Jacques Tatis ‚Playtime‘ 1967 in die Kinos kam, erwies sich sein wohl bester Film, der einmal mehr das Thema der völligen Verlorenheit des Menschen inmitten der perfekt organisierten modernen Welt variierte, als Flop. Denn trotz einer Fülle an Gags wirkt ‚Playtime‘ eher beklemmend als komisch: Monsieur Hulots (Tati) Versuch, eine geschäftliche Verabredung einzuhalten, endet in einer wahren Odyssee durch ein imaginäres, hypermodernes Paris, in dem die einzelnen Gebäude und Räume austauschbar und ihrer Funktion entkleidet sind. Tati filmt größtenteils in Totalen und rückt seine Gags dabei ganz an den Rand des Geschehens: So werden sie zu einem Teil von Monsieur Hulots Irrläufen; oft werden sie von langer Hand vorbereitet, um dann fast beiläufig irgendwo im Hintergrund abzulaufen.“ (taz) HH
30 Days of Night USA 2007, R: David Slade, D: Josh Hartnett, Melissa George
„Eine morbide Schlachtplatte: Vampire fallen in einer langen arktischen Nacht über eine Kleinstadt in Alaska her. Regisseur David Slade zählt zu den jungen Wilden eines neuen Hollywood. Er hatte mit dem fiesen, furiosen und verdammt smarten Psycho-Kammerspiel ‚Hard Candy‘ 2005 sein Spielfilmdebüt gegeben und durfte nun unter der Aufsicht seiner Produzenten Sam Raimi und Rob Tapert die Adaption von der Comic-Trilogie ‚30 Days of Night‘ von Ben Templesmith und Steve Niles inszenieren. Ähnlich wie James Wan und Eli Roth, die mit ihren Filmen ‚Saw‘ und ‚Hostel‘ eine neue Ära der Gewaltdarstellung im zeitgenössischen Horrorfilm eingeläutet haben, beherrscht Slade das pure Handwerk des Horrors virtuos. Und ähnlich wie Wan und Roth scheitert er bei dem Versuch, eine wirklich fesselnde Geschichte zu erzählen.“ (br-online) H, HB, HH, HL, KI, OL
Die Todeskandidaten USA 2007, R: Scott Wiper, D: Steve Austin, Vinnie Jones
„Die Story ist alles andere als originell: Für eine Internet-Reality-Show werden zehn zum Tode verurteilte Männer und Frauen auf einer Insel ausgesetzt. Sie alle tragen Sprengstoff-Fußfesseln, die nach 30 Stunden explodieren. Nur der bzw. die letzte Überlebende darf die Insel als freier Mensch verlassen. Also heißt es: Jeder gegen jeden. Auch die Hauptdarsteller setzen keine neuen Akzente: Steve Austin (Ex-Wrestler) und Vinnie Jones (Ex-Fußballprofi) mögen coole Säcke sein, richtige Schauspieler sind sie nicht. Obendrein gibt‘s beträchtliche Logiklöcher, die Figuren sind wandelnde Klischees und die Dialoge sind, nun ja, nicht gerade reich an Subtext. Aber: Das Ding ist einfach verdammt spannend! Eine schlichte, extrem effektive Attacke auf den Adrenalinhaushalt des Zuschauers, garniert mit einer vielleicht verlogenen, aber nicht unsympathischen Portion Medienkritik.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, KI
Toni Frankreich 1934, R: Jean Renoir, D: Charles Blavette, Jenny Hélia, Max Dalban / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Ein italienischer Gastarbeiter in der Provence verliert seine Geliebte an einen autoritären Vorarbeiter, der die junge Frau mit brutalen Mitteln zur Ehe zwingt. Als sie in einem Verzweiflungsakt ihren Mann umbringt, versucht Toni, den Mord zu vertuschen. Da das mißlingt, nimmt er die Schuld auf sich. Ein im Emigranten-Milieu Südfrankreichs jener Jahre angesiedelter unpathetischer Film, der die Ausbeutung der Arbeiter und den Fremdenhaß darstellt. Stimmig in Milieu- und Charakterzeichnung, gedreht an authentischen Schauplätzen und überwiegend mit Laiendarstellern, besticht er durch eine meisterhafte, wenn auch unspektakuläre Bildsprache sowie durch sein Engagement für die sozial Schwachen. Trotz des fatalen Endes strahlt der Film Vitalität, Spontaneität und Lebenskraft aus.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
Trafic Frankreich 1971, R: Jacques Tati, D: Jacques Tati, Maria Kimberley
„Kleinbürgerliches Chaos als Prinzip: Auch in „Trafic“ befindet sich Jacques Tati alias M. Hulot einmal mehr im Kampf mit der modernen Welt. Es geht ums Automobil, jenen Fetisch, den man in unpersönlicher Arbeit in der Fabrik oder auch mit liebeswertem Gefummel im Kleinbetrieb zusammensetzen kann. Natürlich hat Hulot sein Campingmobil selbst konstruiert, und ebenso natürlich wird er es niemals rechtzeitig zur großen Autoausstellung bringen. Wie bereits in „Playtime“ rückt Tati auch in „Trafic“ die Figur Hulot immer weiter an den Rand des Geschehens: eher ein Katalysator denn der Mittelpunkt der Gags.“ (taz) HH
U
Die unbarmherzigen Schwestern Großbritannien 2002, R: Peter Mullan, D: Geraldine McEwan, Eileen Walsh
„Vier junge irische Frauen werden in den 60er-Jahren wegen geringfügiger Vergehen, die die Sexualmoral der Verwandten zu beschmutzen drohen, in ein von Magdalenen-Schwestern geführtes Erziehungsheim gesteckt. Jahrelang müssen sie dort unter großen seelischen und körperlichen Qualen in einer Wäscherei schuften. Nur die wenigsten überstehen dies ohne bleibende Schäden. Eine nach authentischen Zuständen erzählte Geschichte, die subjektiv aus der Perspektive der gefangenen Mädchen erzählt, dadurch ein eindeutiges Feindbild schafft, mit dem aber weniger die Kirche gemeint ist als der betreffende Orden und die restriktive Gesellschaft, die ihn instrumentalisiert. Virtuos inszeniert und gespielt.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
V
Vier Monate, drei Wochen und zwei Tage Rumänien 2007, R: Cristian Mungiu, D: Anamaria Marinca, Laura Vasiliu
„Beinah dokumentarisch im Gestus, hoch bewusst inszeniert, erzählt der in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnete zweite Langspielfilm des 1968 geborenen rumänischen Regisseurs Cristian Mungiu eine Geschichte aus der Spätzeit des Ceausescu-Regimes. Der Titel bezieht sich auf den effektiven Stand der Schwangerschaft, den die schöne, aber unselbständige Studentin Gabita dem Arzt zu verheimlichen trachtet, der an ihr eine illegale Abtreibung vornehmen soll. Der Film wird dann vor allem zum Porträt der von der grossartigen Anamaria Marinca verkörperten Otilia, die sich beeindruckend um die Freundin kümmert. Das Auftreiben von Geld, die schwierige Suche nach einem Hotelzimmer, das Treffen mit dem unwilligen Arzt verdichten sich mit der ungemein gekonnt getroffenen Darstellung sozialistischer Tristesse zu einem Gefühl unsichtbar in der Luft lastender Bedrohung.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH
Von Löwen und Lämmern USA 2007, R: Robert Redford, D: Tom Cruise, Meryl Streep
„‚Von Löwen und Lämmern‘ ist ein engagiertes Politdrama über die Verquickung von Politik und Medien vor dem Hintergrund des US-Militäreinsatzes in Afghanistan. Spannend ist der Schlagabtausch zwischen Tom Cruise als Bush-freundlichem Senator und Meryl Streep. Der ehrgeizigen Journalistin will er eine neue, angeblich alle Probleme lösende militärische Geheimmission verkaufen. Strategiewechsel in einem Krieg, der nicht so richtig vorankommt. Egal, was es kostet, die USA brauchen unbedingt den Sieg. Redford selbst spielt einen Professor, der seine Studenten unbedingt überzeugen will, sich zu engagieren. Leider nicht ohne Pathos. ‚Von Löwen und Lämmern‘ ist ein sehr patriotischer Film mit teils fast kitschigen Appellen an die US-amerikanischen Tugenden. Trotzdem: Robert Redfords politische Aussage ist bemerkenswert. Er hält den USA einen Spiegel vor.“ (3sat) H, HB, HH, HL, KI
W
Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken können Deutschland 2007, R: Leander Haußmann, D: Benno Fürmann, Jessica Schwarz
„Barbara und Allan Pease schreiben Lebenshilfebücher, die in schmissiger Verpakkung altbackene Erklärungsmuster verkaufen. Leander Haußmann hat ihren gleichnamigen Bestseller zur Vorlage für einen Film genommen, unter dessen Verkleidung als flotte Geschlechterkomödie das Herz eines Lehrbuches schlägt und der in strebsamer Vollständigkeit sämtliche Regeln der Screwball-Comedy abarbeitet.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL
Z
Zeppelin Deutschland 2007, R: Gordian Maugg
In „Zeppelin“ erforscht ein junger Mann im Jahr 2005 das Leben seines Großvaters, des Zeppelin-Ingenieurs Robert Silcher, der beim Absturz des Luftschiffes „Hindenburg“ in Lakehurst 1937 getötet wurde. Dabei gelingt Maugg eine interessante Verbindung von Recherche und Spannungsdramaturgie.“ (taz) H
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen