Betr.: kinotaz nord

A

Abbitte Großbritannien 2007, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, James McAvoy

„England 1935: Die 13-jährige, fantasiebegabte Briony beobachtet in ihrem wohlhabenden Elternhaus Liebesszenen zwischen ihrer Schwester Cecilia und Robbie, dem Sohn der Haushälterin, die sie nicht versteht. Unterstützt von naiven schriftstellerischen Ambitionen zieht sie aus ihren Beobachtungen die falschen Schlüsse – mit fatalen Folgen. So verändern die Ereignisse eines Sommertages die Leben aller Beteiligten für immer. Der britische Regisseur Joe Wright hat bei der Verfilmung des Erfolgsromans von Ian McEwan viel Gespür für die komplexe Struktur der Geschichte und für Schauspielerführung bewiesen. Knightley hat endlich das pubertär-trotzige Chargieren früherer Rollen abgelegt. Der Drehbuchautor Christopher Hampton hat McEwans weit ausgreifende Prosa klug verdichtet und meistert die Zeitsprünge der Erzählung und ihre wechselnden Perspektiven mit Bravour. So wurde aus dem meisterhaften Roman einer der bewegendsten Liebesfilme der letzten Jahre.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH, HL, KL

Across the Universe USA 2007, R: Julie Taymor, D: Evan Rachel Wood, Jim Sturgess

„Um seinen Vater kennenzulernen, ist Jude aus Liverpool nach Amerika gereist. Die Begegnung mit ihm wird zur Enttäuschung, die mit der süßen Lucy nicht. Als Jungverliebte tauchen die beiden ein in die Welt der Hippies und Anti-Vietnam-Kriegsdemos, folgen den Verheißungen von freier Liebe und neuen Drogen. Kenner des Beatles-OEuvres wissen, dass die Namen Jude und Lucy aus berühmten Songs der Fab Four stammen - wie auch die anderen Figuren in diesem Musical. Die 33 Lieder für den Soundtrack hat der US-Musiker und Produzent T-Bone Burnett mit den Darstellern liebevoll neu arrangiert, so dass es selbst für Beatles-Puristen hier nichts zu meckern gibt.“ (Cinema) HB

Al Pacino - Scarface USA 1982, R: Brian de Plama, D: Al Pacino, Michell Pfieffer

„Aufstieg und Fall des Gangsters Tony Scarface Montana, der es vom eingewanderten Tellerwäscher zum Chef einer Kokain-Schmugglerbande in Florida bringt. Im Lieblingsfilm des Hamburger Regisseurs Fatih Akin gibt es toll choreographierte Gewaltausbrüche, die auch die Helden aus Akins Debüt ‚Kurz und schmerzlos‘ prima finden. Deswegen schauen sie sich dieses ausnahmsweise gelungene Remake von de Palma an, wenn sie ihre Bruce-Lee-Sammlung satt haben.“ (taz) HH

Alvin und die Chipmunks USA 2007, R: Tim Hill, D: Jason Lee, David Cross

„Trick- und Realfilm um drei Streifenhörnchen (Chipmunks), die durch eine Cartoon-Serie in den 80ern bekannt – und in den USA Kult – wurden. Viel Lärm um Tiere, die es hier gar nicht gibt. So lala.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

An ihrer Seite Kanada 2006, R: Sarah Polley, D: Julie Christie, Gordon Pinsent

„Das Ende ihrer Liebe kommt leise und schleichend: Fiona (Julie Christie) leidet an Alzheimer. Trotz der Proteste ihres Mannes Grant (Gordon Pinsent) zieht sie in ein Pflegeheim. Dort muss Grant sie 30 Tage lang allein lassen – am Ende dieser Zeit erkennt Fiona ihren Mann nicht mehr. Mit ihrem Regiedebüt inszenierte die wunderbare Sarah Polley (‚Mein Leben ohne mich‘) trotz ihrer erst 28 Jahre ein reifes, anrührendes Porträt einer Ehe, die von großen Gefühlen und Harmonie, aber auch von Schmerz geprägt ist. Und wenn Grant schließlich sein eigenes Glück für das seiner großen Liebe Fiona opfert, zerreißt es einem schier das Herz.“ (Cinema) BHV, HH

Aria Großbritannien 1986, R: Nicolas Roeg, Jean-Luc Godard, Julien Temple, Robert Altman u.a., D: Theresa Russell, Tilda Swinton

„Ein durch eine Rahmenhandlung zusammengefaßter Bilderbogen, in dem zehn namhafte Regisseure ihre jeweilige Lieblingsarie aus großen Opern verfilmen. Entstanden ist eine Folge schreiend bunter „Opern-Clips“, die nur in Ansätzen zu einer Auseinandersetzung mit der faszinierenden Künstlichkeit von Opern anregt. Die originelle Absicht wird insgesamt allzu uninspiriert und auch ohne musikalische Differenzierungen dargeboten, so dass sich gelegentlich sogar Langeweile einstellt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Asterix bei den Olympischen Spielen Frankreich/Deutschland 2007, R: Frédéric Forestier, Thomas Langmann, D: Clovis Cornillac, Gérard Depardieu

Asterix und Obelix dürfen nicht an den Olympischen Spielen teilnehmen - der Zaubertrank, der den beiden Galliern übermenschliche Kräfte verleiht, steht ganz oben auf der Doping-Liste. Das freut den hinterlistigen Brutus, der um das Herz der griechischen Prinzessin Irina kämpft.Die Realverfilmung hat zwar Tempo und ist mit viel Aufwand produziert, lässt Charme und Esprit der Vorlage aber schmerzlich vermissen. Stattdessen atmet der Film den Geist der jüngeren „Asterix“-Comics, die nach dem Tod von Autor René Goscinny von Albert Uderzo im Alleingang gezeichnet und getextet werden: Und die setzen -- wie der Film -- weniger auf Subtilität und Cleverness als auf Action, Slapstick und viel Getöse.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Auf der anderen Seite Deutschland 2007, R: Fatih Akin, D: Baki Davrak, Tuncel Kurtiz

„‚Liebe, Tod und Teufel‘ nennt Akin seine Trilogie, die er mit dem exzessiven Amour-fou-Melo ‚Gegen die Wand‘ (2003) begann und nun mit einem Sechs-Personen-Rondo fortsetzt, das verblüffend anders temperiert ist, das ruhig fließt, balladesk erzählt und philosophisch in die Tiefe geht. Sechs Schicksale kreuzen einander auf der Achse Bremen/Hamburg-Istanbul, verwandeln sich in der Begegnung mit dem Tod.“ (tip) HB, HH, KL

B

Die Band von nebenan Frankreich/Israel 2007, R: Eran Kolirin, D: Sasson Gabai, Ronit Elkabetz

„Eine ägyptische Polizeimusik ist eingeladen, ein arabisches Kulturzentrum in Petach Tikwa in Israel feierlich zu eröffnen. Doch das achtköpfige Alexandria Ceremonial Orchestra unter der Leitung des gestrengen Tewfiq wird im Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv nicht abgeholt. Die unbeholfenen, aber stets höflichen Männer in ihren schmucken hellblauen Uniformen versuchen, ihren Auftrittsort selbst zu finden - und landen in einer tristen Retortenstadt in der Wüste, von wo an diesem Tag kein Bus mehr fährt. Doch dank der Beherztheit der schönen Besitzerin einer Imbissbude finden die Ägypter Essen und Unterkunft. Mit lakonischem Witz und in ruhigen Bildern erzählt der israelische Filmregisseur Eran Kolirin in „Bikur Ha-Tizmoret“ von einer Nacht, in der unerwartete Freundschaften entstehen und alle ihren Träumen ein wenig näher kommen.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HB, HH, KI, OL

Bee Movie – Das Honigkomplott USA 2007, R: Steve Hickner, Simon J. Smith

„‚Bee Movie‘ surrt über die von ‚Antz‘ und ‚Das große Krabbeln‘ abgestaubten Animationswiesen und zeigt mit seinen etwas sterilen Bildern technisch keinesfalls den State-of-the-Art. Jerry Seinfeld liefert durchweg nettes Rundumfamilienentertainment mit einer zunehmend absurden Geschichte um eine nonkonformistische, sprechende Biene, die sich in eine Menschenfrau verliebt und später die Menschheit wegen Honigdiebstahls verklagt.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

Das Beste kommt zum Schluss USA 2007, R: Rob Reiner, D: Jack Nicholson, Morgan Freeman

„Das Beste kommt zum Schluss“ , hoffen Jack Nicholson und Morgan Freeman. Die Hollywood-Veteranen, beide 70, spielen zwei Krebskranke, die sich kurz vor der allerletzten Reise noch ein paar Wünsche erfüllen wollen: Fallschirmspringen, Autorennen und - zum Glück ist einer der beiden Multimillionär - eine Tour im Privatjet nach Südfrankreich, zu den Pyramiden und zum Taj Mahal, komplett gedreht vor großen Fototapeten. Der fröhlich-sentimentale Nekrolog von Komödienprofi Rob Reiner (“Harry und Sally“) zeigt die beiden Hauptdarsteller bei einer eher routinierten Wiederholung bekannter Rollenklischees: Nicholson gibt den cholerischen Egozentriker, Freeman den gelassenen Gutmenschen.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Blindsight Großbritannien 2006, R: Lucy Walker

„Mit atemberaubenden Naturaufnahmen zeigt dieser Dokumentarfilm, wie sechs blinde Teenagern aus Lhasa einen Nebengipfel an der Nordseite des Mount Everest besteigen. ‚Blindsight‘ beleuchtet kritisch die religiös bedingte Stigmatisierung von Blinden in Tibet, erkundet das soziale Umfeld der Schüler und plädiert für Solidarität. Nebenbei porträtiert er die blinde Deutsche Sabriye Tenberken, Gründerin der ersten Blindenschule in Tibet, sowie mit Erik Weihenmeyer den ersten Blinden, der den Mount Everest bestieg.“ (tip) HB, HH, KI

Breaking the Waves Dänemark 1996, R: Lars von Trier, D: Emily Watson, Udo Kier / Originalfassung mit Untertiteln

Von Trier lässt zwei von Herzen guten Menschen mit den Dämonen der Liebe in den Zeiten der Bohrinseln kämpfen, und manchmal kann man es kaum ertragen, ansehen zu müssen, wie die beiden dabei leiden. Von Trier, dem man bis zu diesem Film vorwerfen konnte, dass seine Filme allzu künstliche Stilspielereien und Kopfgeburten waren, inszeniert hier so erbarmungslos realistisch, dass einem das nasskalte Wetter des Films förmlich in die Knochen kriecht. Mit einer nervösen Handkamera gefilmt, die ungeduldig immer noch näher an die Figuren heran will, und sich dabei nicht um Unschärfen, verrissene Bilder oder den ewigen Gelbstich zu scheren scheint, gewinnt von Triers Film eine brutale, fast schmerzhafte Schönheit. (hip) HB

Brokeback Mountain USA 2005, R: Ang Lee, D: Heath Ledger, Jake Gyllenhaal

“Zwei junge Cowboys, die 1963 am Fuß der Rocky Mountains Schafe hüten, entdecken in der Einsamkeit der Natur ihre Zuneigung füreinander. Trotz der gegenseitigen Verbundenheit und dem Wissen, dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden haben, schlagen sie getrennte Lebenswege ein, halten ihre Beziehung aber bis in die 1980er Jahre aufrecht und treffen sich immer wieder in der Abgeschiedenheit der Berge. Zutiefst anrührender Film, dessen Darsteller ihre Figuren mit glaubhaftem Leben erfüllen und ihnen doch ihr Geheimnis belassen. In den Hoffnungen, Sehnsüchten und Lebenslügen des Paares vermittelt der meisterhaft inszenierte, episch breite Film die Einsamkeit und Ängste seiner beiden Protagonisten.“ (filmdienst) HB

Bruno Manser - Kampf um den Regenwald Schweiz 2006, R: Christoph Kühn

„In den 1990er-Jahren verwirklichte der Schweizer Bruno Manser seinen Kindheitstraum und ging in den Urwald von Borneo, um mit den Ureinwohnern als einer der ihren zu wohnen. Er engagierte sich, als er die Idylle des Regenwalds durch Raubbau und Kahlschlag gefährdet sah; bei seiner letzten Exkursion in den Urwald verlor sich seine Spur. Der Dokumentarfilm verdichtet sich zum Bild eines Menschen, der sich seinem Lebenstraum verpflichtet fühlt, und fesselt mit atemberaubenden Bildern. Zugleich überzeugt er als verhaltenes, aber eindringliches Plädoyer für Gerechtigkeit und Umweltschutz.“ (filmdienst) HB

Buster Keaton - Der Kameramann USA 1928, R: Edvard Sedgewick, D: Buster Keaton

“Dies ist der erste Film, den Buster Keaton nach dem Verkauf der eigenen Studios bei einer großen Hollywood-Gesellschaft machte. Die Company wollte ihm ihren Stil aufzwingen. Doch Buster setzte durch, daß das mit großer Mühe ausgearbeitete Buch äußerst vereinfacht wurde, um Raum zu schaffen für die gewohnten Improvisationen. Dennoch ist „Der Kameramann“, von dem Filmhistoriker sagen, er sei der letzte echte Buster-Film, schon nicht mehr das, was seine früheren Werke waren. Aber das schmälert nicht die Freude an den originellen Einfällen und Situationen, die auch im „Kameramann“noch so reich sprudeln.“ (Hans Jürgen Weber) HH

C

Cloverfield USA 2007, R: Matt Reeves, D: Lizzy Caplan, Jessica Lucas

„Bei einer ausgelassenen Party wird eine Gruppe von New Yorkern von ohrenbetäubendem Lärm abgelenkt. Kurz darauf fliegt der Kopf der Freiheitsstatue durch die Straßen: Ein riesiges Monster greift die Stadt an, und die jungen Leute zeichnen den gesamten Angriff und das zunehmend verzweifeltere Militär auf Video auf. Schon Monate vor dem Kinostart machte das von „Lost“-Macher JJ Abrams konzipierte Monster-Movie dank clever platzierter Trailer von sich reden. Konsequent mit subjektiver (Video-)Kamera erzählt, erweist sich das kompromisslose Spektakel als lupenreiner Horrorfilm, der allemal über genügend Effekte und Action verfügt.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Control USA 2007, R: Anton Corbijn, D: Sam Riley Alexandra Maria Lara

„Biografie von Ian Curtis, des Sängers der Post-Punk-Band Joy Division, der 1980 mit seinem Leben nicht mehr fertig wurde und Selbstmord beging. Ein ‚Rockstar-Biopic‘ wollte Starfotograf Anton Corbijn nicht machen. Sein Kinodebüt über die letzten Jahre von Joy-Division-Sänger und Wave-Ikone Ian Curtis ist zwar dennoch eins; doch hält sich der Film fern von Glorifizierungen. Stattdessen zeigt er einen durchschnittlichen Smalltown-Boy mit überdurchschnittlicher Gabe - und tragischem Werdegang. Den Szenen im häuslichen Wohnzimmer gehört ebenso viel Zeit wie den fiebrigen Auftritten Joy Divisions. Hochästhetisch ist das Schwarz-Weiß-Grau der Bilder. Dennoch wirken sie sehr lebendig, nicht zuletzt dank Sam Riley als Curtis.“ (tip) H, HB, HH, HL

D

Darjeeling Limited USA 2007, R: Wes Anderson, D: Owen Wilson, Jason Schwartzman

„Mit seinen Brüdern Peter und Jack hat Francis seit einem Jahr keine Silbe gewechselt. Nach dem Ableben ihres Vaters plant er, auf einer Zugreise durch Indien die Familienbande zu stärken und sich spirituell erleuchten zu lassen. Dabei erlebt das Trio äußerst irdische Komplikationen mit exotischen Hustensäften, Pfefferspray und einer entfleuchten Giftschlange. Kauzig, komisch und klug – mit diesem schrullig-skurrilen Roadtrip präsentiert sich Wes Anderson (‚Rushmore‘) in Bestform. Einmal mehr erzählt er die tragikomische Geschichte einer dysfunktionalen Familie. Eine bittersüße, manchmal unvermutet brutale, bisweilen brüllkomische Tour de Force, die im Gegensatz zu ihrem Vorgänger ‚Die Tiefseetaucher‘ von Abfahrt bis Ankunft unterhaltsam ist.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Dialog mit meinem Gärtner Frankreich 2007, R: Jean Becker, D: Daniel Auteuil, Jean-Pierre Darroussin

„Zwei ehemalige Schulkameraden kommen wieder zusammen, weil der eine, ein Künstler und Maler, nach dem Tod der Mutter in sein Elternhaus im Süden zurückkehrt und dort den verwilderten Garten bestellen will und weil der andere, ein pensionierter Eisenbahner, sich für die Stelle als Gärtner bewirbt. Gemeinsamkeiten haben die beiden Männer Mitte fünfzig keine, aber sie nehmen sich die Zeit, einander besser kennen zu lernen. So kommt es, dass der Gärtner bei aller Bodenständigkeit seine wahren Qualitäten als Philosoph entfalten kann. Man erlebt zwei Welten, die sich befruchten und ergänzen, wobei sich auch die durchaus fühlbaren Klassengegensätze abschleifen. Der ‚Dialog‘ ist Geschichte einer sich behutsam anbahnenden Freundschaft, eine echte Liebesgeschichte zwischen Männern, die ihresgleichen sucht.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB, HH, OL

Drachenläufer USA 2007, R: Marc Forster, D: Khalid Abdalla, Homayon Ershadi

„‚Drachenläufer‘ wurde wegen einer angedeuteten Vergewaltigungsszene schon vor Monaten kontrovers diskutiert, allerdings hatte ihn damals noch kaum jemand gesehen. Jetzt kann der Film endlich für sich selbst sprechen. Nach dem Bestseller von Khaled Hosseini über einen in den USA lebenden afghanischen Schriftsteller, der zur Begleichung einer alten Schuld im Jahr 2000 in die von den Taliban beherrschte Heimat reist, erzählt Regisseur Marc Forster (‚Monster‘s Ball‘) in präzisen Bildern eine ebenso traurige wie ermutigende Geschichte von Freundschaft und Verrat, wobei ihm der schwierige Spagat zwischen Kunst- und Kommerzkino mühelos gelingt.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, HL, KL, OL

E

Elizabeth – Das goldene Königreich Großbritannien/Frankreich 2007, R: Shekhar Kapur, D: Cate Blanchett, Geoffrey Rush

Kapur hat fast zehn Jahre nach seinem ersten Elisabeth-Film wieder britische Historie in Pop verwandelt. Die verschiedenen Verschwörungen jener Zeit gegen Elisabeth, die Gründung der Kolonie Virginia in der neuen Welt durch Sir Walter Raleigh, der Konflikt um Maria Stuart, der schließlich zu deren Hinrichtung führte und der Versuch einer Invasion durch die Spanier, der mit der vernichtenden Niederlage der Armada endete: All diese historischen Vorkommnisse bilden hier den Anlass für ein grandioses Unterhaltungskino. Wenn etwas besser in Szene gesetzt werden kann, gehen dabei die geschichtlichen Fakten schnell über Bord. So plündert der Regisseur ungeniert die verschiedenen Genres und inszeniert ein amouröses Stelldichein bei Kerzenlicht genauso bildgewaltig wie den Angriff der britischen Kriegsschiffe auf die Armada. (hip) HH

F

Der Fuchs und das Mädchen Frankreich 2007, R: Luc Jacquet

„Tiere und Natur – das sind die großen Themen von Luc Jacquet. 2005 drehte der Franzose ‚Die Reise der Pinguine‘ und landete damit einen Welterfolg, gekrönt mit einem Oscar für den besten Dokumentarfilm. Kaum weniger faszinierend ist Jacquets neuer Film: Diesmal erzählt er von der wunderbar erfundenen Freundschaft zwischen einem wilden Fuchs und einem sommersprossigen süßen Fratz. Nach anfänglichen Schwierigkeiten tollen Tier und Kind gemeinsam durch einen utopischen Garten Eden: Jacquet und seine genialen Kameraleute verschmolzen Aufnahmen aus den französischen Alpen und den italienischen Abruzzen zu einem mystisch wirkenden Märchenland, in dem alles möglich erscheint. Kein Film für Zyniker, sondern einer zum Schauen, Staunen und Gernhaben.“ (Cinema) H, HB, HH, HI, OL

G

Der Goldene Kompass USA 2007, R: Chris Weitz, D: Nicole Kidman, Dakota Blue Richards

„Hexen, sprechende Tiere, und das Geheimnis der verschwundenen Kinder: Nicole Kidman und Neu-James-Bond Daniel Craig in dem effektvollen Düstermärchen, das in einem bizarren Paralleluniversum spielt. Fantasy-Fans dürfen sich auf ein trickgewaltiges Kino-Spektakel freuen, das eine aufregende Story mit durchaus realen Bezügen, ja sogar philosophischen Motiven mischt und nebenbei auch eine kräftige Portion Wissenschaftskritik einfügt. Und die dramatische Schlusssequenz dürfte dafür sorgen, dass viele die Fortsetzung „Das magische Messer“ kaum abwarten können.“ (Cinema) HB, HH, HL, KI

H

Handful of Ash Iran 2007, R: Nabaz Ahmed / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„“... und dann haben sie Asche draufgetan ...“, berichten die Frauen in diesem Dokumentarfilm über weibliche Genitalverstümmelung im kurdischen Nordirak, den der einheimische Regisseur Nabaz Ahmed in Zusammenarbeit mit WADI e.V. gedreht hat. Im Jahr 2003 erfuhren Mitarbeiterinnen der von WADI eingesetzten Mobilen Sozialen Teams, die entlegene Dörfer in der Region Germian betreuen, erstmals von der Praxis der Genitalverstümmelung, bei denen kleinen Mädchen Teile der äußeren Genitalien mit Messern, Glasscherben oder Rasierklingen weggeschnitten werden. Bis dahin galt FGM (Female Genital Mutilation) als rein „afrikanisches Problem“. In „Eine Handvoll Asche“ sprechen Betroffene erstmals offen vor der Kamera über die traumatische Erfahrung und die oft weitreichenden Folgen.“ (Metroplois) HH

Henri Cartier-Bresson - Biographie eines Blicks Schweiz/Frankreich 2003, R: Heinz Bütler

„Dokumentarfilm über den Jahrhundert-Fotografen Henri Cartier-Bresson, dessen „Kunst des Augenblicks“ kommende Fotografen-Generationen ebenso beeinflusst hat wie die von ihm mitbegründete Agentur „Magnum“. Im Rahmen einer Serie von Künstler-Porträts, produziert von der „Neuen Zürcher Zeitung“, nähert sich der ebenso spannende wie erkenntnisreiche Film Cartier-Bresson ganz über dessen Werk an und lässt vor allem auch den 95-jährigen Fotografen selbst zu Wort kommen.“ (filmdienst) HB

Herr Figo und das Geheimnis der Perlenfabrik Argentinien/Spanien 2006, R: Juan Pablo Buscarini, D: Delfina Varni, Fabián Mazzei

„Moderne Version einer alten spanischen Legende um eine Maus, die nachts unter Kopfkissen versteckte, ausgefallene Zähne von Kindern gegen Münzen austauscht. Bei der Erfüllung ihrer Mission fällt sie dem Komplott eines unloyalen Mäuse-Mitarbeiters und eines geldgierigen Menschen zum Opfer, wird aber von einem kleinen Mädchen und deren Cousin gerettet. Mit viel Tempo und Humor, aber auch ruhigen Momenten und nachdenklichen Zwischentönen inszenierter Familienfilm, der geschickt Real- und Animationsfilm mischt und ein sympathisches Plädoyer für das Bewahren der Kindheit und den Glauben an die Fantasie-Welt hält.“ (filmdienst) BHV, H, HH

Holunderblüte Deutschland 2007, R: Volker Koepp

„Beeindruckender Dokumentarfilm über das Leben ihm ehemaligen Ostpreußen, der seine Geschichte ganz aus dem Blickwinkel von Kindern erzählt, die scheinbar ohne Eltern und sonstige erwachsene Bezugspersonen auf heruntergekommenen Höfen und in Dörfern aufwachsen, von ihren Sorgen und Nöten berichten, aber auch immer wieder von ihren Plänen, Wünschen, Hoffnungen und Spielen. Der poetische Film bettet seine Beobachtungen und Erzählungen in den Kreislauf der Natur ein und zeigt eine idyllische Landschaft, die im Kontrast, aber auch im Einklang mit den Geschichten der Kinder steht.“ (filmdienst) HH

Hope Polen/Deutschland 2007, R: Stanislaw Mucha, D: Rafal Fudalej, Wojciech Pszoniak

„Schade! Das Spielfilmdebüt des polnischen Dokumentaristen Stanislaw Mucha (‚Absolut Warhola‘) enttäuscht durch eine krude Story ohne dramatischen Bogen. Jurastudent Frantisek beobachtet, wie ein renommierter Galerist das kostbare Altarbild aus einer Kirche stiehlt. Statt den Dieb der Polizei zu melden, versucht Frantisek, ihn zur Rückgabe des Bildes zu bewegen. Leider verliert Mucha in seinem hübsch fotografierten Drama Motivation und Ziele seiner von durchweg guten Schauspielern gespielten Figuren dauernd aus den Augen und zerfasert die Geschichte durch unnötige Seitenstränge. Eigenartig: Trotz vieler Schwächen ist der Film irgendwie sympathisch.“ (Cinema) HH

Hotel Very Welcome Deutschland 2006, R: Sonja Heiss, D: Garreth Llewellyn, Eva Loebau

„Sonja Heiss folgt in ihrem ersten Langspielfilm fünf Travellern in Asien, deren unterschiedlich orientierte Heilssuche auf komische und hintersinnige Weise unterlaufen wird. Ein amüsanter Film, der seinen ruppigen Charme der Akzeptanz des Zufälligen und Improvisierten verdankt.“ (tip) HH, OL

I

I Am Legend USA 2007, R: Francis Lawrence, D: Will Smith, Alice Braga

„‚I Am Legend‘ zeigt eine faszinierende Horrorvision der nahen Zukunft: ein entvölkertes New York. Eine Epidemie hat die gesamte Menschheit dahingerafft – bis auf den zähen Wissenschaftler Robert Neville (Will Smith). Begleitet von seiner Schäferhündin, jagt Neville mitten in Manhattan Hirsche; er selbst wiederum passt ins Beuteschema lichtscheuer Monster, die immer aggressiver werden. Der Endzeit-Thriller, inszeniert vom Musikvideo-Regisseur Francis Lawrence, ist bereits die dritte Verfilmung des Science-Fiction-Romans von Richard Matheson (nach 1964 mit Vincent Price und 1971 mit Charlton Heston), doch über weite Strekken von zeitlos schöner Schockwirkung.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Ich will dich - Begegnungen mit Hilde Domin Deutschland 2007, R: Anna Ditges

“Im Februar 2006 verstarb die Lyrikerin Hilde Domin mit 96 Jahren. In ihren zwei letzten Lebensjahren wurde die Deutschjüdin von der Regisseurin Anna Ditges begleitet. Ditges gelingt ein einfühlsames Porträt der vielfach ausgezeichneten Dichterin, wobei die Doku ihre Spannung vor allem aus dem Altersunterschied zwischen Regisseurin und Protagonistin und den daraus entstehenden Fragen bezieht.“ (tip) H

I’m a Cyborg, But That’s OK Südkorea 2006, R: Park Chan-wook, D: Lim Su-jung, Rain

„Young-goon hält sich für einen Cyborg. Gefühle kann sie sich nicht leisten. Als sich das Mädchen ein Stromkabel intravenös zu verlegen versucht, wird es wegen Suizidgefahr in eine Nervenklinik gebracht. Allein das lästige Mitgefühl hält den selbst ernannten Kampfandroiden noch von einem blutigen Rachefeldzug gegen Ärzte und Schwestern ab. Der Mitinsasse und Kleptomane Il-sun soll ihr die Empathie stehlen, raubt ihr jedoch stattdessen die Angst vor dem Lebendigsein. Der exzentrische Film entpuppt sich als phantasievolle Jugendfindungs- und Liebesgeschichte – durchgedreht und doch durch und durch menschlich, wie seine Protagonisten.“ (Rheinischer Merkur) HH

Into the Wild USA 2007, R: Sean Penn, D: Emile Hirsch, Marcia Gay Harden

„Christopher McCandless stürzte sich in Stromschnellen, trampte ohne Geld quer durch die USA und suchte in der einsamen Wildnis Alaskas nach der Erfahrung der Freiheit. Nach einer wahren Begebenheit erzählt Sean Penn die Geschichte von einem, der auszog, sich selbst zu prüfen, und dabei ein tragisches Ende fand. Der sehenswerte Film preist die Schönheit der Natur und des Aufbruchs und kann sich der schwärmerischen Naturromantik seines Protagonisten leider nicht immer entziehen.“ (tip) H, HB, HH, HL, KI, OL

K

Keinohrhasen Deutschland 2007, R: Til Schweiger, D: Til Schweiger, Nora Tschirner

„Mit einer Mischung aus Selbstironie und Selbstgefälligkeit spielt Schweiger einen aasigen Weiberhelden, den Berliner Boulevardreporter Ludo, der gemeinsam mit dem Fotografen Moritz die Hauptstadtprominenz belästigt. Ludo platzt unangemeldet in die Verlobungsfeier von Boxer Wladimir Klitschko (recht überzeugend dargestellt von Klitschko persönlich) mit der Schauspielerin Yvonne Catterfeld und demoliert aus Versehen die festlich gedeckte Tafel. Derart muffige Rollenmuster haben die meisten modernen Hollywood-Filme seit Jahren überwunden. In ‚Keinohrhasen‘ dagegen muss die schüchterne Anna (Nora Tschirner) vor dem Spiegel sogar eine Liebeserklärung üben. Kürzer, knapper müsse das Ganze rüberkommen, erkennt sie bald – ein Ratschlag, den der Filmemacher Schweiger leider missachtet hat. Stattdessen dehnt er selbst die gelungenen Gags derart schamlos, bis auch der letzte Lacher auf der Strecke bleibt.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, KI, OL

Kleiner Dodo Deutschland 2007, R: Thilo Graf Rothkirch, Ute von Münchow-Pohl

„Ein Animationsfilm für kleine Kinofans aus der Schmiede, die auch für ‚Lauras Stern‘ und den ‚Kleinen Eisbären‘ verantwortlich zeichnete: Orang-Utan-Nachwuchs Dodo findet im Regenwald ein rätselhaftes ‚Dingsbums‘, dem man tolle Töne entlokken kann: eine Geige! Ein einzelgängerischer Artgenosse, der das Instrument beherrscht, gibt diese Kunst an den Kleinen weiter. Bei seinen Abenteuern wird das Äffchen mit der Musik als Quelle von Inspiration und Heilung vertraut. Der kindgerechte Spaß wartet mit sympathischen Charakteren und ansprechender Animation auf.“ (Rheinischer Merkur) DEL, H, HB, HH, KI, OL

L

Leergut Tschechien 2007, R: Jan Sverák, D: Zdenek Sverák, Daniela Kolarova

„Josef hat genug von aufmüpfigen Kids und macht Schluss mit dem Lehrerdasein. Der rüstige Rentner wählt den zweiten Bildungsweg und wird Leergut-Sortierer im Supermarkt. Nebenbei mausert er sich zum Glücksritter und sortiert neben Flaschen auch das (Liebes-)Leben seiner Mitmenschen - Widerstand zwecklos. Sachte kuppelnd bringt er erst seine Kollegen, dann seine Kunden und schließlich seine sitzengelassene Tochter unter die Haube. Einzig Gattin Eliska bleibt misstrauisch. Die romantische Komödie des tschechischen Oscar-Gewinners Jan Sverák (“Kolya“) ist eine warmherzige, zart-ironische Geschichte“ (Cinema) H, HB, HH, KI

M

Der Mann ohne Vergangenheit Frankreich 2002, R: Aki Kaurismäki, D: Kati Outlinen, Markku Peltola / Originalfassung mit Untertiteln

“Männer ohne Gedächtnis gehören seit je zum Personal des Kinos. Aki Kaurismäki ergänzt die Galerie der Leinwand-Amnesiker nun um einen namenlosen Schweißer, der bei einem Überfall jede Erinnerung an sein früheres Ich verliert. Auf der Suche nach seiner Identität findet er zwar nicht diese, dafür aber die Frau seines Lebens: eine Heilsarmistin, gespielt von Kaurismäkis Muse Kati Outinen. Kaurismäki balanciert kunstvoll zwischen melodramatischem Ernst und lakonischem Humor und steckt das Publikum mit seiner Liebe zu seinen Figuren und zum Kino an.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

Die maskierte Bande – Zypern Türkei 2008, R: Safak Sezer, D: Cengiz Küçükayvaz, Melih Ekene

Dies ist der dritte Teil einer sehr erfolgreichen Komödienserie, in deren Mittelpunkt die Abenteuer einer türkischen Panzerknackerbande stehen. (hip) BHV, H, HB, HH

Mondkalb Deutschland 2007, R: Sylke Enders, D: Juliane Köhler, Axel Prahl

„Das kummervolle Porträt handelt von der schuldgeplagten Alex, dem redseligen Piet und seinem traumatisierten Sohn Tom . Ganz allmählich lassen sich die drei zerbrechlichen Sonderlinge auf eine Beziehung ein, bis ihnen das Leben eine weitere bittere Lektion erteilt. Das anspruchsvolle Drama ist zwar gut gespielt, doch Schwermut und Trostlosigkeit zermürben den Zuschauer so lange, bis er an seiner eigenen Beklemmung zu ersticken droht. Sylke Enders hat die Geschichte subtil inszeniert, doch mitunter sorgt die depressive Trägheit auch für Langeweile.“ (Cinema) HH

Münchhausen Deutschland 1942/43, R: Josef von Baky, D: Hans Albers, Brigitte Horney

„Dieses Bild kennt ein jeder: Hans Albers reitet auf einer Kanonenkugel und hält sich dabei den Hut fest. Es entstammt dem Film Münchhausen, der 1943 mit riesigem Aufwand anläßlich des 25jährigen Filmjubiläums der Ufa entstand. Natürlich sollte man es in die Zusammenhänge von Krieg und Propaganda einzuordnen wissen, aber: Hier konnte die deutsche Filmindustrie noch einmal zeigen, was sie drauf hatte. Und sie hatte: Tricks, Ironie, Leichtigkeit, all das ist in diesem Film. Das Drehbuch schrieb Erich Kästner unter dem Pseudonym Berthold Bürger.“ (taz) HH

My Blueberry Nights China/USA 2007 , R: Wong Kar Wai, D: Jude Law, Norah Jones

„Wong Kar Wai („In the Mood for Love“) hat seinen ersten Film in den USA gedreht, ist seinem unverkennbaren Stil aber treu geblieben: leise Melancholie und exquisite Bildkompositionen, dominiert von Blaubeer-Nachtblau und dem zarten Gesicht der Jazz-Prinzessin Norah Jones, zauberhaft in ihrer ersten Filmrolle. Wai beschreibt seine Romanze schlicht als „die Geschichte einer Frau, die den langen Weg nimmt“. Schade, dass ihm dazu nicht etwas mehr eingefallen ist. Plattitüden verwässern den optischen Genuss. Was bleibt, ist eine bildschöne Fassade. Mit wenig dahinter.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

N

Der Nebel USA 2007, R: Frank Darabont, D: Thomas Jane, Marcia Gay Harden

„Mit Stephen King Verfilmungen ist das so eine Sache. Da Frank Darabont mit ‚The Green Mile‘ und ‚Die Verurteilten‘ bereits ganz großes Kino geboten hat, hatte ich einigermaßen hohe Erwartungen an seiner Adaption ‚Der Nebel‘. Mysteriöser Nebel zieht über die Stadt. Menschen im Supermarkt erleben einige Szenen, die sie nach anfänglicher Skepsis dazu veranlassen, den Laden unter keinen Umständen verlassen zu wollen. Das Böse aus dem Nebel greift an, man versucht sich zu wehren. Es gibt Opfer, die Verzweiflung steigt. Bestes Klima für eine religiöse Fanatikerin unter ihnen, die immer mehr ‚Ungläubige‘ in ihren Bann ziehen kann. Ein kleiner Trupp bleibt bei Verstand, droht Opfer der Fanatiker zu werden. Die Geschichte hätte viel Spielraum für Horror und Spannung geboten, aber leider gingen viele Szenen und Dialoge nicht über RTL2-Eigenproduktion-Qualität hinaus. Das hat viel von der Handlung und der Dramatik (zum Ende hin) beinahe ins Lächerliche gezogen.“ (hausfrau.blog) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

O

Once Irland 2006, R: John Carney, D: Glen Hansard, Markéta Irglová

„Ein romantisches unkitschiges Musical ist der irische Publikumsfavorit des letzten ‚Sundance‘-Filmfestivals, der von einem jungen Straßenmusikanten und Staubsauger-Reparateur erzählt. Dieser singt sich in der Fußgängerzone Dublins den Schmerz des Verlassenwerdens von der Seele. Eine alleinerziehende Blumenverkäuferin und begabte Pianistin aus Tschechien wird auf ihn aufmerksam und kehrt am nächsten Tag, ihren kaputten Staubsauger hinter sich herziehend, zu ihm zurück. Der Beginn einer auch musikalisch hinreißenden Annäherung jenseits aller Hollywoodklischees - ebenso skurril wie realistisch und herzerwärmend.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, KI, OL

P

Persepolis Frankreich/USA 2007, R: Marjane Satrapi & Vincent Paronnaud

„Mit ihren erfolgreichen autobiografischen Graphic novels hat die Exiliranerin Marjane Satrapi, die heute in Paris lebt, ein Fenster in ihre frühere Heimat geöffnet, das einen Blick aus überraschender Perspektive bietet. Satrapis schwarzweisse, in gewollt naivem Stil gezeichneten Comics sind nun in einen kongenialen Animationsfilm umgesetzt worden. ‚Persepolis‘ erzählt die Lebensgeschichte der Autorin vor dem Hintergrund der Islamischen Revolution in Iran. Aus dem aufgeweckten und aufsässigen Kind wurde eine rebellische Jugendliche, die von ihren liebenden Eltern zu ihrem eigenen Schutz nach Europa geschickt wurde. Die Geschichte erfreut sich, auch hinsichtlich der historischen Fakten, einer konsequent subjektiven Haltung, die bisweilen ins Larmoyante abzurutschen droht, sich aber immer wieder mit schwarzem Humor gegen aufkommendes Selbstmitleid wappnet. In seinem selbstironisch-polemischen Ton ist ‚Persepolis‘ Schwarzweissmalerei der ergötzlichsten Art.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH, HL

Das Phantom der Oper / Phantom of the Opera USA 1925, R: Rupert Julian, D: Lon Chaney, Mary Philbin / Originalfassung ohne Untertitel

„Rupert Julians Verfilmung des berühmten Gruselromans von Gaston Leroux, die noch dazu in der Komischen Oper gezeigt wird. Komisch ist an Horrorstar Lon Chaney, der hier einen grässlich verunstalteten und wahnsinnigen Musiker verkörpert, der eine junge Sängerin in die Katakomben des Pariser Opernhauses entführt, allerdings selbstredend nichts: Er versucht, sich an allen Menschen zu rächen, von denen er sich gedemütigt glaubt. Optischer und inszenatorischer Höhepunkt des Films ist ein pompöser Maskenball, dessen Pracht sich in dem seinerzeit gerade erfundenen 2-Farb-Technicolor erst so richtig entfalten konnte.“ (taz) HH

Die Prophezeiungen von Celestine USA 2006, R: Armand Mastroianni, D: Matthew Settle, Thomas Kretschmann

“Ein Amerikaner schließt sich in Peru einer Gruppe an, die acht mysteriöse Prophezeiungen entschlüsseln und eine neunte finden will. Jedoch versuchen ein dubioser Geschäftsmann, Militärs und ein Kardinal zu verhindern, dass diese spirituellen Schriften, die eine grundlegende Wende im Denken der Menschen bewirken sollen, bekannt werden. Der Abenteuerfilm nach James Redfields Buch propagiert dessen esoterische Ideen, was aufgrund der dilletantischen Umsetzung aber in jeder Hinsicht scheitert.“ (filmdienst) H, HH

P. S. Ich liebe dich USA 2007, R: Richard LaGravenese, D: Hilary Swank, Gerard Butler

„Schmonzette um eine Frau, die nach dem Tod ihres Mannes per Schnitzeljagd den Glauben an die Liebe wiederfinden muss. In der Zeit, die dieser Film dauert, könnten Sie auch prima joggen gehen, die Steuererklärung machen, was Schönes kochen oder lesen.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

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Ratatouille USA 2007, R: Brad Bird

„Aus die Maus! Seit die Computertrick künstler des Pixar-Studios (‚Findet Nemo‘) die Animationsabteilung des Disney-Konzerns leiten, herrscht dort ein geradezu subversiver Geist: Der Held der neuen Disney/Pixar-Produktion ‚Ratatouille‘ ist ausgerechnet eine Ratte. Remy heißt das Tier, ein kleiner Feinschmecker, der lieber Rohmilchkäse als Abfall frisst und von einer Karriere als Koch träumt. Durch Zufall und die Kanalisation landet Remy in der Küche eines Pariser Gourmetrestaurants. Brad Bird (Drehbuch und Regie) ist eine wunderbare Trickkomödie gelungen, genau jene Mischung aus Humor, Sentiment und Spannung, die man in aktuellen US-Filmen sonst meist vergeblich sucht. Wer war noch mal Micky Maus?“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, OL

Die rote Zora Deutschland 2007, R: Peter Kahane, D: Linn Reusse, Jakob Knoblauch

„Im Kroatien der 30er Jahre wirbeln eine rothaarige Göre und ihre Gang das Leben ihrer Mitmenschen gehörig durcheinander.In prächtigen Bildern geschickt zwischen Humor, Abenteuer und Drama balancierend, gefällt die längst überfällige Kinoversion des Jugendbuch-Klassikers mit Ben Becker und Mario Adorf vor allem mit seinem Idealismus und einer leidenschaftlich vorgetragenen sozialen Botschaft. Kinder, die Zora lieben, werden später wohl nicht mit Hedgefonds dealen.“ (Cinema) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

S

Saw IV USA 2007, R: Darren Lynn Bousman, D: Tobin Bell, Costas Mandylor

„Auch über den Tod hinaus sorgt der perfide Serienkiller Jigsaw mit seinem Vermächtnis für weitere Schreckenstaten. Ausgerechnet seinen härtesten Widersacher bei der Polizei zwingt er zu einer Reihe von Prüfungen, an deren Ende vielleicht das Überleben von zwei Kollegen steht - doch dazu muss der Gesetzeshüter morden. Auch dem vierten Teil des abstoßenden Erfolgsfranchise ist jeder Gedanke nach Sinn und Zweck fremd. Einzig der „Kick“ an abstrusen Gewaltszenarien und die Lust am grausigen Spiel interessiert die Macher.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KI, OL

Sea Monsters 3D - Urgiganten der Meere USA2007, R: Sean MacLeod Phillips

“Mit fotorealistischen, computeranimierten Bildern in 3D gibt die neue Produktion von National Geographic erstmalig einen tiefen Einblick ins Leben und den Lebensraum der Meeresreptilien vor über 80 Mio. Jahren.“ (moviemaze) HB

Das Sichtbare und das Unsichtbare Deutschland 2006, R: Rudolf Thome, D: Guntram Brattia, Hannelore Elsner „Ein des Lebens müder Maler möchte ein letztes Bild malen, was ihm auch gelingt, nachdem er sich aus seiner langjährigen Beziehung gelöst, eine Affäre mit seinem Modell ausgelebt und drei wortlose Tage mit seiner Tochter am Meer verbacht hat. Auch die Menschen in seiner Umgebung werden in einen Beziehungsreigen einbezogen, der schließlich zum Stillstand kommt. Rudolf Thomes 25. abendfüllende Regiearbeit ist erneut eine Versuchsanordnung, die den Charakteren Gelegenheit gibt, sich mit ihrem Leben und ihren Erwartungen zu arrangieren und beides in Einklang zu bringen. In der Hauptrolle glaubhaft gespielt lässt der Film reizvolle Interpretationen zu Thomes Werk zu.“ (Lexikon des internationalen Films) H

Streets of Rio Deutschland 2005, R: Alexander Pickl, D: Tiago Martins, Luis Otávio Fernandes

„Ein junger Mann hofft, durch eine Karriere als Fußball-Profi dem Elend der Favelas der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro zu entkommen, naheliegender ist aber sein Aufstieg als Handlanger eines mächtigen Drogendealers. Der Gangster, der für seine kleine Schwester eine bessere Zukunft erhofft, nimmt sich des jungen Mannes an, doch als sich die Schwester und das Fußballtalent ineinander verlieben, kommt es zur Katastrophe. Eine konventionelle Geschichte mit einer eher unausgereiften Moral und voller Sozialklischees, die einen schnell geschnittenen Bilderbogen voller Gewalt und Elend präsentiert.“ (filmdienst) HH

Sullivan‘s Travels / Sullivans Reisen USA 1941, R: Preston Sturges, D: Joel McCrea, Veronica Lake / Originalfassung ohne Untertitel

„Musicalregisseur Sullivan will in seinen zukünftigen Filmen gewichtige soziale Aussagen treffen und ein wahres Bild vom Elend der Menschen zeigen. Doch leider hat er von der Armut überhaupt keine Ahnung und beschließt deshalb einen Selbstversuch: In der Kleidung eines tramps und mit nur zehn Cents in der Tasche auf Walze gehen - da werde er das Elend schon kennenlernen. So beginnen Sullivans Reisen“ - und mit ihnen eine der besten Komödien des Autors und Regisseurs Preston Sturges. Mit bitterem Spott mokiert sich Sturges über Sozialkitsch à la Hollywood: Nachdem er sich gerade noch vom Kammerdiener in die pittoresk vergammelte Jacke hat helfen lassen, zieht Sullivan los - gefolgt von einem Bus mit Sekretärin, Arzt, Koch und einem PR- Menschen, der die Story im Auftrag der Produzenten werbeträchtig ausschlachten soll. Natürlich ist „Sullivans Reisen“ eine dreiste Apologie des Wirkens der Traumfabrik Hollywood - die komödiantische Verpackung wirkt indes noch heute so unwiderstehlich wie die zauberhafte Hauptdarstellerin Veronica Lake, die mit ihrem trockenen Humor Joel McCreas Sullivan eine durchaus ebenbürtige Partnerin ist.“ (taz) HH

T

Todeszug nach Yuma USA 2007, R: James Mangold, D: Russell Crowe, Christian Bale

„Ein Farmer steht wegen einer Dürreperiode am Rande des Ruins und übernimmt gegen Bezahlung die Verantwortung für einen Gefangenentransport, bei dem ein Räuber überstellt werden soll. Remake des Western-Klassikers ‚Zähl bis drei und bete‘ (1956), der von der ironischen Brechung von Genre-Formen zehrte und den Zynismus der Italowestern vorwegnahm. Der neue Film kompensiert seinen Mangel an Originalität durch Action, findet aber keinen Zugang zum Stoff, der über das heute nicht mehr wirksame Spiel mit traditionellen Genre-Formen hinausgehen würde.“ (filmdienst) HB

Tödliche Versprechen – Eastern Promises USA/Kanada/Großbritannien 2007, R: David Cronenberg, D: Viggo Mortensen, Naomi Watts

„‚Eastern Promises‘ setzt erfolgreich fort, was Cronenberg mit seinem letzten Film ‚A History of Violence‘ bereits gelungen war, eine Verbindung nämlich zu knüpfen zum Mainstream, ohne seine künstlerischen Eigenheiten, seine immense Genauigkeit und seinen inzwischen völlig schlackenfreien Stil zu opfern. Der Film, der ins Herz der Russenmafia in London führt, beginnt mit einer Geburt und zwei Todesfällen. Die Zerstörung von Körpern, die Zeit, die es dauert, Leben in ihnen auszulöschen, die Anstrengung, die es braucht, das mutwillig zu tun, die Menge Blut, die aus ihnen fließen kann, die Geräusche, die das macht, und wie es unter der Haut aussieht, all das betrachtet Cronenberg mit großem Ernst und ohne die banale Beiläufigkeit, mit der im Kino meist gemordet und gestorben wird. Dass er gleichzeitig das Genre bedient, dass er Schauspieler hat, die das tragen können – Viggo Mortensen, der von Film zu Film besser wird, Naomi Watts, Vincent Cassel und Armin Müller-Stahl –, und dass er seinen Szenen nicht durch Rücksichtnahme auf Prüderien oder Eitelkeiten die Kanten abschleift, macht ‚Eastern Promises‘ in der Tat zu einem der großen Filme dieses Herbstes.“ (Frankfurter Allgemeine) HB, HH, KI, OL

27 Dresses USA 2008, R: Anne Fletcher, D: Katherine Heigl, James Marsden

„Romantische Komödie mit Katherine Heigl als ewige Brautjunger, die endlich auf der eigenen Hochzeit tanzen will. Die romantische Komödie aus der Feder von Aline Brosh McKenna (“Der Teufel trägt Prada“) stützt sich auf die vertrauten Zutaten des populären Genres. Trotz der damit verbundenen Vorhersehbarkeit für Romantikprofis, überrascht die zweite Regiearbeit von Choreographin Anne Fletcher mit sympathischem Charme und der Chemie der beiden Stars.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI

U

Underdog - Unbesiegt weil er fliegt USA 2007, R: Frederik Du Chau, D: Alex Neuberger, Patrick Warburton

„Nach einer ebenso kurzen wie blamablen Karriere als Polizei-Schnüffler landet Beagle Shoeshine im Versuchslabor des garstigen Dr. Barsinister. Bei seinem explosiven Fluchtversuch machen diverse Tinkturen aus dem tapsigen Vierbeiner einen fliegenden Super-Hund, der fortan Jagd auf böse Buben macht. Mit dem Spruch „Have no fear -Underdog is here“ schuf sich die gleichnamige US-Cartoon-Serie in den 60ern eine treue Fangemeinde, die auf die Disneysierung ihres Kult-Köters ausgesprochen ungehalten reagierte. Zu Recht. Denn nicht einmal die Reverenzen an diverse Superhelden-Filme können diesen pathetischen Kläffer-Ulk aufpeppen.“ (Cinema) H, HB, HH, KI

V

Das Vermächtnis des geheimen Buches USA 2007, R: Jon Turteltaub,D: Nicolas Cage, Diane Kruger

„Um das Gerücht zu widerlegen, dass die Vorfahren seiner Familie in die Ermordung Abraham Lincolns verwickelt seien, begibt sich ein Wissenschaftler auf eine abenteuerliche Reise rund um die Welt, wobei er nach vielen falschen Fährten an einem mythischen Ort der Maya strandet und deren Goldschatz findet. Zweiter Film einer routinierten, aber nicht sonderlich profiliert entwickelten Abenteuerserie, der es an Ironie und erzählerischem Atem, vor allem aber an Charme mangelt.“ (filmdienst) BHV, DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Verwünscht USA 2007, R: Kevin Lima, D: Amy Adams, Patrick Dempsey

„Schöne bunte Disney-Welt: ‚Verwünscht‘ beginnt so, wie ein Disney-Film beginnen muss – als Zeichentrickmärchen in einem verzauberten Königreich. Aber dank der fiesen Königin Narissa landet Prinzessin Giselle schon nach kurzer Zeit im heutigen New York – und ‚Verwünscht‘ geht als Realfilm weiter. In dieser zynischen Großstadt erlebt die naive Giselle haarsträubende Abenteuer – und verzaubert mit ihrem Charme nicht nur den Scheidungsanwalt Robert. ‚Verwünscht‘ spielt selbstironisch mit nahezu allen Klischees klassischer Disney-Trickfilme, bleibt deren versöhnlichem Geist aber stets treu. Und das macht dieses flotte, zuckersüße Prinzessinnen-Abenteuer zum perfekten Weihnachtsfilm für die ganze Familie.“ (Cinema) H, HB, HH, HL, KI, OL

Von einem der auszog - Wim Wenders‘ frühe Jahre Deutschland 2006 , R: Marcel Wehn

„Dokumentarfilm über Wim Wenders‘ Anfänge als Filmmacher bis zu seiner Übersiedlung in die USA 1977, um seinen ersten amerikanischen Film, „Hammett“, zu drehen. Ein ebenso persönliches wie offenherziges Porträt, das gleichermaßen die Einfühlungsgabe des jungen Dokumentaristen als auch die Souveränität des Porträtierten zeigt.“ (tip) HH

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Wilde Erbeeren Schweden 1957, R: Ingmar Berman, D: Victor Sjöström, Ingrid Thulin

“Eine der größten Geschichten, die das Kino je erzählt hat, trägt den Titel ,Wilde Erdbeeren‘. Und worum es geht? Nur um einen alten Mann, der von bösen Erinnerungen heimgesucht wird. Aber wie Ingmar Bergman dieses Erinnern 1957 in Szene gesetzt hat, ist bis heute unerreicht geblieben. Wie wird ein Mensch zu dem, was er dann sein ganzes Leben lang sein muss? Der schwedische Großmeister geht dieser Frage mit analytischer Schärfe nach - um diese analytische Schärfe als direkten Weg in die Einsamkeit zu entlarven. Ein Meisterwerk gegen die Vereinsamung des Individuums - auch weil der große Victor Sjöström den alten Grantler gibt.“ (taz) HH

Wir verstehen uns wunderbar Frankreich 2006, R: Antoine de Caunes, D: Charlotte Rampling, Jean Rochefort

„Der Titel ist natürlich purer Sarkasmus. Denn das Wiedersehen zwischen einer britischen Kinodiva und dem französischen Regisseur, mit dem sie fünf Filme drehte, verläuft stürmisch. In den 70ern waren sie das Glamour-Traumpaar schlechthin, ihre Romanze inklusive Scheidung füllte die Klatschspalten. Jetzt soll sie ihm einen Preis überreichen, muss dazu aber fast geprügelt werden. Charlotte Rampling und Jean Rochefort verquikken britischen Humor und französischen Esprit aufs Eleganteste. Aus ihrem Zusammentreffen schlägt der Film wunderbare Screwball-Funken - man stelle sich Elizabeth Taylor und Richard Burton 30 Jahre später vor!“ (Cinema) HB, HH, KL, OL

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Die zweigeteilte Frau Frankreich/Deutschland 2007, R: Claude Chabrol, D: Ludivine Sagnier, Benoît Magimel

„Sex, Eifersucht, pervertierte Unschuld sind die Lieblingsthemen des sarkastischen Altmeisters Claude Chabrol. Hier serviert er sie so brillant wie lange nicht mehr. Das Eifersuchtsdrama „Die zweigeteilte Frau“ breitet genüßlich eine verhängnisvolle Affäre aus, die hurtig voranschreitet und immer neue verblüffende Wendungen parat hält. Mitwirkende sind ein eitler Geck von Schriftsteller, eine ehrgeizige Kindfrau von der Wetterberichtsfront, eine sexy Lektorin und ein überforderter Ehemann, der in die Raserei getrieben wird.“ (tip) H, HB, HH, KL