Die Universität will sich wehren
: Bittere Pillen schluckt niemand gern

Das hat es seit 30 Jahren nicht gegeben: Eine Uni-Vollversammlung, in der jeder, von den ProfessorInnen bis zu den Studierenden, eine Stimme hat! Dabei geht es nicht darum, die stolze Reform-Universität im Sinne von 1971 neu zu gründen. Im Gegenteil: Die verhinderte „Elite-Uni“ steht mit dem Rücken zur Wand.

Kommentar von Klaus Wolschner

Über Jahre hat Bremen mit der Sanierungshilfe die Uni ausgebaut. So als könnte sich der Städtestaat eine Unilandschaft leisten, für die zum Beispiel Hannover das ganze Land Niedersachsen bezahlen lässt. Die Neubauten konnten noch über Hochschulbaufördermittel mitfinanziert werden, aber die Menschen lassen sich nicht dauerhaft als „Investition“ deklarieren und über Staatskredite entlohnen.

Der Rektor hat in seiner ersten Reaktion auf die vom Senat verfügten Sparziele geglaubt, die Uni könnte die harte Landung nach ihrem Höhenflug selbst („autonom“) steuern und intern „demokratisch“ aushandeln. Das geht aber nicht, dazu sind zu viele betroffen und es fühlen sich zu viele bedroht. Denn alle ahnen, dass die jetzt verfügte Sparrunde nicht die letzte ist.

Eine Universität, die willfährig die bitteren Pillen schluckt, hätte diesen Namen auch nicht verdient. Der Wille zum Widerstand ist da, was noch fehlt, ist der Weg.