Informant droht Höchststrafe

WIKILEAKS US-Militärjustiz wirft Manning „Kollaboration mit dem Feind“ vor

WASHINGTON/LONDON dpa/taz | Während Wikileaks-Gründer Julian Assange sich gegen die Auslieferung nach Schweden wehrt, hat einer seiner mutmaßlichen Informanten in den USA noch viel größere Probleme mit der Justiz. Das US-Militär hat Medienberichten zufolge die Vorwürfe gegen den US-Gefreiten Bradley Manning, der angeblich für einen Großteil der über Wikileaks verbreiteten Informationen verantwortlich ist, deutlich ausgeweitet. Unter anderem wird ihm demnach „Kollobaration mit dem Feind“ vorgeworfen. Dafür kann in den USA die Todesstrafe verhängt werden.

Der 23-jährige Manning sitzt im Militärgefängnis in Quantico im US-Staat Virginia ein und wartet dort auf seinen Prozess. Der Geheimdienst-Analyst hatte während seiner Dienstzeit im Irak Zugang zu hunderttausenden vertraulichen Dokumenten. Die Militärstaatsanwaltschaft hat laut NBC-Informationen bereits klargemacht, dass sie nicht die Todesstrafe fordern werde. Mannings Verteidiger bereiten sich dennoch auf die höchstmögliche Forderung der Anklage vor.

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