Saubere Schiffe für besseres Klima

Schleswig-Holsteins Europaminister Uwe Döring (SPD) hat sich für mehr Klimaschutzmaßnahmen in den Häfen ausgesprochen. „Alle reden von der CO2-Belastung durch Automobile“, sagte Döring gestern in Kiel. Aber auch Schiffe verursachten mit ihren Motoren erhebliche Umweltbelastungen – auf See und in den Häfen. In einem Schreiben forderte Döring jetzt Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) auf, den Strom, mit dem große Schiffe in Häfen von Land aus versorgt werden, von der Steuer zu befreien. So müssten sie nicht während der Liegezeiten die Dieselmotoren laufen lassen. Diese Regelung müsse europaweit gelten, „denn Schiffe, deren Generatoren mit Schweröl betrieben werden, sind Dreckschleudern“, weiß Döring. In Deutschlands größtem Fährhafen Travemünde etwa werden 95 Prozent der Schwefel- und 78 Prozent der Stickoxidemissionen von Schiffen verursacht.

Die Schifffahrt erzeugt elf bis 13 Prozent des weltweiten Stickoxid-Ausstoßes. Zudem werden auf vielen Schiffen weiterhin äußerst klimaschädliche Kühl- und Löschmittel verwendet. Der Hamburger CDU-Senat hatte vor vier Jahren das von Rot-Grün eingeführte Programm „Green Shipping“ gestoppt. Dieses sah vor, Schiffen, die bestimmte Umweltstandards erfüllen, ein Teil der Hafengebühren zu erlassen. Das Umweltbundesamt kritisierte damals, mit dem Handstreich werde „ein hoffnungsvoller Ansatz ohne Not aufgegeben“. TAZ/DPA