Mehr Asylsuchende klopfen an Niedersachsens Türen

FLUCHT Niedersachsen steuert auf Rekord zu: Die Zahl der Asylsuchenden steigt rapide

„Das Land steht vor spürbaren Herausforderungen“

BORIS PISTORIUS, INNENMINISTER

Im ersten Halbjahr 2014 ist die Zahl der Asylerstanträge in Niedersachsen massiv gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gab es einen Zuwachs um mehr als 61,3 Prozent. Dies geht aus einem Vermerk des Innenministeriums hervor.

Demzufolge registrierten die zuständigen Behörden zwischen Januar und Juni 6.697 Erstanträge, im ersten Halbjahr 2013 wurden nur 4.153 Erstanträge eingereicht. Bei den Folgeanträgen ist die Steigerung noch deutlicher: 1.030 Anträgen im laufenden Jahr stehen 523 in der ersten Hälfte 2013 gegenüber – ein Plus von fast 97 Prozent.

„Natürlich stellen die deutlich gestiegenen Flüchtlingszahlen das Land sowie die Städte und Gemeinden vor spürbare Herausforderungen“, sagte Innenminister Boris Pistorius (SPD). Dies gelte insbesondere für die Frage, wie die Menschen angemessen in den Kommunen untergebracht werden können. Dazu liefen schon länger Gespräche mit den kommunalen Spitzenverbänden.

„Diese steigenden Zahlen sind natürlich gerade im Vergleich zu den vergangenen Jahren sehr hoch“, betonte Pistorius. Jedoch zeige ein Vergleich mit Zahlen aus den 1990er Jahren, als bundesweit pro Jahr rund eine halbe Million Menschen nach Deutschland gekommen seien, dass diese Zugänge bewältigt werden könnten.

Die Steigerung in Niedersachsen liegt sogar leicht über den Bundeszahlen. Die meisten Asylsuchenden stammten der Erfassung zufolge aus Syrien.  (dpa)