KOMMENTAR: DANIEL KUMMETZ ÜBER STUDIENGEBÜHREN
: Eine viel zu einfache Rechnung

Es fehlt der Beleg dafür, dass Studien- Gebühren mehr nützen als schaden

Es ist nur auf den allerersten Blick eine eingängige Argumentation, die das niedersächsische Wissenschaftsministerium vorbringt: Weil ein großer Teil des Geldes aus den Studiengebühren für Personal an Hochschulen ausgegeben wird, werde die Lehre besser. Und damit werde Niedersachsen mit jedem Euro zusätzlich aus dem Studentenportemonnaie ein attraktiverer Studienstandort – auch im Vergleich zu den Nachbarländern ohne Gebühren.

Doch selbst wenn jeder Euro aus den Gebühren tatsächlich zu einer besseren Lehre führen würde – aus der Sicht derjenigen, die erst anfangen wollen zu studieren, wären Gebühren immer noch ein gewaltiger Minuspunkt. Für manche würden diese selbst dann nicht in Frage kommen, wenn die Qualität der Lehre besser wäre als in gebührenfreien Bundesländern – weil sie es sich schlicht nicht leisten können.

Doch so weit sind die Hochschulen und Universitäten in Niedersachsen noch lange nicht. Denn es ist bekannt, dass aus der Campus-Maut nicht nur Tutoren und Dozenten finanziert werden, sondern auch Verwaltungsmitarbeiter. Dass die Landesregierung trotzdem versucht, mit dem Personalanteil im Ausgaben-Mix zu punkten, ist nicht überzeugend.

Die schwarz-gelbe Koalition muss den Beleg dafür, dass Studiengebühren mehr nützen als schaden, noch liefern.