Niedersachsen fördert arme Kinder

PROJEKTE Mit 1,2 Millionen Euro will das Sozialministerium finanziell benachteiligten Kindern helfen

Allein dieses Jahr sollen noch an die 100 Vorhaben verwirklicht werden

Das Land Niedersachsen will mit 1,2 Millionen Euro Kindern und Jugendlichen aus finanziell benachteiligten Familien aus der Armutsfalle heraushelfen. Mit dem Projekt „Mitten drin! Jung und aktiv in Niedersachsen“ sollen bis 2017 insgesamt 400 kleinere und 18 große Projekte beginnen, sagte die Geschäftsführerin des Niedersächsischen Kinderschutzbundes, Antje Möllmann am Dienstag. Mehr als jedes fünfte Kind unter 18 Jahren ist nach Worten von Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) von Armut bedroht.

Allein dieses Jahr sollen noch an die 100 Vorhaben verwirklicht werden. Die kleinen Projekte werden mit 2.000 Euro, die großen mit bis zu 10.000 Euro gefördert. „Mitten drin!“ ziele vor allem auf die flächendeckende Förderung von Mobilität und Vernetzung im strukturschwachen Raum ab, außerdem gehe es um die Förderung von Sprach- und sozialer Kompetenz. Die Kinder sollen lernen, mit eigenem Handeln etwas verändern zu können. Die Angebote können von der mobilen Fahrradwerkstatt über Paten- und Mentorenprojekte bis hin zu Ferien- und Freizeitangeboten reichen. Dabei gehe es um nachhaltige Projekte anstatt um kurz wirksame Hilfe im Einzelfall.

Die Armutsgefährdungsschwelle in Niedersachsen lag 2012 bei 859 Euro im Monat, damit seien 15,4 Prozent der niedersächsischen Bevölkerung betroffen. Damit befinde man sich zwar im Bundesdurchschnitt, sagte die Ministerin, der Anteil stieg aber 2012 im Vergleich zum Vorjahr um 0,2 Prozent. Bei den Erwerbslosen seien sogar 58 Prozent betroffen, Alleinerziehende zu 44,2 Prozent. „Wir wollen mit dem Projekt vor Ort Kinder ansprechen, damit sie gestärkt ihren Alltag bewältigen können“, sagte Rundt. Mit seinen 63 Orts- und Kreisverbänden soll der Niedersächsische Kinderschutzbund als Träger das Projekt unterstützen.  (dpa)