Kindernotruf: Kaum Anrufe

28 Anrufe auf das neu eingerichtete Kinder- und Jugendschutztelefon des Amtes für Soziale Dienste hat es seit dem 1. Februar gegeben. Darunter seien acht Meldungen gewesen, die einen Handlungsbedarf erfordert hätten, sagte gestern Heidrun Ide, Sprecherin der Sozialsenatorin. „Menschen aus der Umgebung von Kindern haben angerufen, weil sie sich gesorgt haben“, so Ide. Die zuständigen MitarbeiterInnen in den Sozialzentren seien den Hinweisen nachgegangen. „Das war aber nichts Dramatisches“, sagte Ide. Die meisten AnruferInnen hätten ohne einen konkreten Anlass angerufen und wollten offenbar nur wissen, ob die Nummer tatsächlich besetzt ist. Kinder oder Jugendliche hätten bisher nicht angerufen.

Zu den normalen Geschäftszeiten der Behörde nimmt eine langjährige Mitarbeiterin im Amt für Soziale Dienste die Anrufe entgegen, nachts und am Wochenende übernimmt das Kinderschutzzentrum. Parallel dazu wurde in den Sozialzentren ein Telefondienst eingerichtet, was laut Personalrat Arnd Möller bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen nicht gut angekommen ist. Zum einen hätten diese von der Einrichtung des Notrufs aus der Zeitung erfahren, zum anderen müssten sie sich jetzt in Dienstpläne eintragen.

Bis April soll noch der angekündigte Krisendienst eingerichtet werden, der in kritischen Fällen sofort zu den Familien fährt, in denen Kinder gefährdet sein könnten. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Sozialzentren könnten dies während ihrer Arbeitszeit nicht machen, sagte Ide, weil diese bereits jetzt „sehr viel Arbeit haben“. Unentschieden ist bisher, ob der Notruf noch mit einer Plakatkampagne bekannt gemacht werden soll – um auch Kinder und Jugendliche zu erreichen. eib

Die Notrufnummer: 6 99 11 33