galerienspiegel
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Marco P. Schäfer: An gleich zwei Orten ist der Hamburg-Stipendiat von 2004 zurzeit vertreten: In der Ausstellung „Blockwart: Macho Butterfly“ zeigt er gezeichnete, gemalte, geschnittene und gesägte Arbeiten. Für seine oft comicartige, aber sehr subjektive, strudelnde Formenwelt benutzt der aus Stuttgart stammende Künstler auch Messer und Stichsäge wie einen Bleistift und generiert verschachtelte Perspektiven zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit.

Eröffnung: Sa, 10. 2., 20 Uhr (mit Musik von DJ Benjamin Wild), Galerie Feinkunst Krüger, Ditmar-Koel-Str. 22; Do + Fr 12–19, Sa 12–18 Uhr. Bis 3. 3.

Christoph Ziegler – Solo in der Kombüse: Der Berliner Künstler beschäftigt sich mit großen und kleinen Zwischenräumen im Stadtkörper. Auf deren Terrain werden skulpturale Konstruktionen aus Holzlatten, Sperrholz, Karton und Folien gefunden, platziert, vergessen oder versteckt. Teils modellhaft, teils raumfüllend, erinnern sie an einen Kiosk, an Campingprovisorien, an eine Kajüte, auch eine Kapuze, kurz an irgendetwas zwischen Selfmade-Container, Gartenlaube und Kleintierkäfig.

Trottoir, zeitgenössische Kunst Tag und Nacht, Hamburger Hochstraße 24 (am Hein-Köllisch-Platz), Sa + So 16–20 Uhr. Bis 23. 2.

Gregor Schneider – Cube Hamburg: Auf dem Pyramidenstumpf-Plateau zwischen der Kunsthalle und der Galerie der Gegenwart lässt der 1969 geborene Künstler, mit dem goldenen Löwen preisgekrönter Vertreter Deutschlands auf der Venedig-Biennale von 2001, als Beitrag zur Ausstellung „Das schwarze Quadrat. Hommage an Malewitsch“ einen 13 Meter großen schwarzen Kubus errichten. Dieses schon länger geplante Projekt konnte bisher an anderen Orten (Berlin, Venedig) nicht realisiert werden, da aufgrund der Ähnlichkeit mit der Ka‘aba in Mekka Ärger von moslemischer Seite befürchtet worden war. Das Projekt wird jetzt vorab in einer Podiumsdiskussion ausgelotet.

Mi, 14. 2., 19 Uhr, Hamburger Kunsthalle (vor dem Kupferstichkabinett), Glockengießerwall.

Jerry Berndt – The Dive: Der Dokumentarfotograf aus Milwaukee zeigt Fotos von Bars und Stripteaselokalen im Amerika der 60er und 70er Jahre. Dazu seine Serie „Combat Zone“ aus Bostons Red Light District, die ahnen lässt, wo heutige Hip-Hop-Kultur eine ihrer Wurzeln hat. Zudem zeigt die in Berlin lebende Hamburgerin Karen Koltermann „Quelleck“, einen Video-Loop vom Tresen einer Ostberliner Kneipe.

Eröffnung: Do, 15. 2., 19 Uhr (mit Jerry Berndt & The Mobile Blues Club), White Trash Contemporary, Willy-Brandt-Str. 56, Di–Do 13–19, Fr + Sa, 13–17 Uhr. Bis 17. 3.

Eric Eley – Hover: In seiner ersten europäischen Einzelausstellung zeigt der 1976 geborene Künstler aus Seattle im Raum schwebende Farbflächen. Die in Linien und Flächen präzise berechneten, scheinbar der Schwerkraft trotzenden Gebilde entziehen sich der Beschreibung und bleiben in der Mitte zwischen mathematischer Kalkulation und phantastischem Wuchern.

Eröffnung: 16. 2., 19 Uhr, Art Agents Gallery, Wilstorfer Straße 71, Fabrikhallen Phoenix, Mi–Fr 11–18, Sa 14–18 Uhr. Bis 6. 4.

HAJO SCHIFF