Oberschulen gut angewählt

BILDUNG Senatorin ist zufrieden mit der Planung des Übergangs von den Grund- auf Oberschulen und Gymnasien: Elternverhalten entspricht dem Angebot

In den neuen fünften Klassen an den acht Gymnasien in Bremen kommen 956 Schüler unter, die Oberschulen wählten die Eltern von 3.142 Kindern

In dieser Woche werden die Bescheide für die SchülerInnen verschickt, die von der Grundschule auf eine Oberschule oder ein Gymnasium wechseln – und die Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) geht davon aus, dass es in diesem Jahr nicht wieder heftige Proteste wie im Vorjahr gibt. Denn die angebotenen Kapazitäten wurden ausgeweitet, so dass die meisten SchülerInnen stadtteilnah einen Platz bekommen konnten.

88 Prozent der stadtbremischen Kinder konnten sogar in der Schule unterkommen, die ihre Eltern als „Erstwahl“ angegeben haben. Einschließlich der als „dritte“ Wahl angegebenen Schulen konnten 97 Prozent untergebracht werden. 116 SchülerInnen konnten insgesamt nicht an einer ihrer „Wunsch-Schulen“ untergebracht werden. Insgesamt sind aber noch 492 Plätze frei. In den nächsten Tagen will die Behörde diese Eltern beraten.

An den acht Gymnasien kommen 956 Schüler unter, insgesamt hatten 1.029 Schüler ein Gymnasium als „Erstwahl“ angegeben. Die Differenz zwischen Wünschen und Plätzen ist deutlich geringer als im vergangenen Jahr, stadtweit sind an Gymnasien noch 35 Plätze frei. Bei den Oberschulen fanden 3142 5-Klässler einen Platz, 492 Plätze wären noch frei. Möglicherweise werden noch einige weitere Plätze frei, wenn Kinder doppelt angemeldet wurden und am Ende dann doch einen Platz auf einer privaten Schule einnehmen – 71 Anmeldungen von Kindern, die auf eine private Grundschule gehen, gab es. Im vergangenen Jahr waren das 270.

Die Zahl der SchülerInnen des betroffenen Jahrgangs insgesamt liegt um rund 5 Prozent unter der des Vorjahres.

Wenn man die Zahlen von einzelnen Schulen oder Stadtteilen nimmt, ergibt sich ein sehr differenziertes Bild. Die Schule, die am stärksten „überangewählt“ wurde, ist die Gesamtschule West: Fast doppelt so viele Schüler wollten dorthin. Ähnlich stark wurde das Gymnasium Kippenberg über vorhandene Kapazitäten hinaus angewählt.

Rund 90 Prozent der Kinder mit besonderem Förderbedarf haben laut dem Bildungsressort in diesem Jahr einen „Inklusions“-Platz an einer Regelschule gewünscht, das sind 162. Da Regelklassen, in die diese Kinder gehen, nicht mehr als 22 Schüler umfassen sollen und eine sonderpädagogische Fachkraft eingesetzt wird, kostet diese Form der Inklusion zusätzliche Stellen – rund 100 werden es insgesamt sein, wenn dieses im vergangenen Jahr angelaufene Modell alle Jahrgänge erreicht hat. In den „Förderzentren“ für lernbehinderte Kinder, für die es in diesem Jahr nur 25 Neuanmeldungen gab, werden Räume frei, die an den allgemeinbildenden Schulen fehlen. Einen „Umbau-Etat“ für die Umsetzung des Konzeptes gibt es nicht. kawe