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unterm strich

Die Jewish Claims Conference und andere Opfer-Organisationen werden an einem zweiten Treffen zum Thema NS-Raubkunst im Kanzleramt teilnehmen. Nach dem Gespräch mit Museumsdirektoren und Kunstexperten an diesem Montag will Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) nun auch mit Vertretern der Opferseite zusammenkommen. Ein Termin für das zweite Treffen steht noch nicht fest. Von deutschen Museen werden nach Expertenschätzungen rund hundert Werke des deutschen Expressionismus von den Erben enteigneter Sammler zurückgefordert. Dazu gehören Franz Marcs Ölbild „Die kleinen blauen Pferde“ (1912) aus der Stuttgarter Staatsgalerie, Kirchners „Urteil des Paris“ (1913) aus dem Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen und Marcs „Katze hinter einem Baum“ (1910/1911) aus dem Sprengel Museum Hannover. Betroffen sollen mehr als ein Dutzend Häuser sein.

Umgekehrt beklagen die Museen, dass es inzwischen einen regelrechten Restitutionshandel gibt, der „knallhart kommerzialisiert“ sei. Deshalb fordert Neumann mehr Transparenz bei der Rückgabe von Kunstwerken. Bei Restitutionsansprüchen von Erben müsse die moralische Verantwortung zwar Vorrang haben, doch dürfe dies nicht zu übereilten und „nicht transparenten Aktionen“ führen, wie es offenbar bei der Rückgabe von Ernst Ludwig Kirchners „Berliner Straßenszene“ aus dem Berliner Brücke Museum geschehen sei.

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