Überflutungen in Niedersachsen

WETTER Im Südosten laufen Keller und Tiefgaragen voll, Flüsse und Bäche treten über die Ufer

Helfer mussten den Fahrstuhlschacht eines Seniorenheims auspumpen

Ein starkes Unwetter mit heftigen Regenfällen über Teilen Niedersachsens hat zum Dauereinsatz der Feuerwehren vor allem im Nordharz und im Raum Gifhorn geführt. In Bad Harzburg wurde nach Angaben der Feuerwehr ein vom Wasser bedrohtes Wohnhaus mit 16 Bewohnern geräumt. Im Landkreis Goslar mussten mehrere Straßen wegen Überflutung gesperrt werden, darunter die vierspurig ausgebaute B 6 bei Harlingerode.

Seit Dienstagabend summierte sich der Niederschlag in Bad Harzburg nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auf mehr als 87 Liter je Quadratmeter, binnen einer Stunde fielen 41 Liter. Die Feuerwehr war am Mittwochmorgen noch mit 240 Leuten im Einsatz, es gab mehr als 200 Schadensmeldungen, darunter viele vollgelaufene Keller. Bäche und Flüsse im ganzen Kreisgebiet seien über die Ufer getreten, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Auch im Raum Gifhorn wurden etliche Keller und Straßenzüge vom Regen überflutet. In Wittingen registrierte der DWD fast 71 Liter Regen je Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden. An einer Messstelle in Gifhorn seien es sogar mehr als 120 Liter gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Bei 141 Einsätzen sei es vorwiegend um vollgelaufene Keller und Tiefgaragen gegangen.

Die Feuerwehr in Hannover berichtete von überfluteten Kellern und Garagen. Zudem mussten Helfer einen Fahrstuhlschacht in einem Seniorenheim auspumpen und in einem Gewerbebetrieb eine ölhaltige Flüssigkeit auffangen.

In Damme im Kreis Vechta geriet der Wagen eines 22 Jahre alten Mannes auf einer überschwemmten Straße ins Schleudern. Der Fahrer wurde bei dem Unfall schwer verletzt. In Laatzen bei Hannover wurde die Feuerwehr Dutzende Male zu Einsätzen gerufen. Dort standen eine Lagerhalle, eine Tiefgarage und Keller unter Wasser.  (dpa)