Der Islam

sollte so wahrgenommen werden, wie es seinen eigentlichen Prinzipien und Zielen entspricht. Das Bild, das momentan viele Menschen vom Islam haben, ist einseitig negativ. Der Islam wird gesehen als eine Quelle von Gewalt, Hass und Intoleranz. Diese negative Wahrnehmung hat mehrere Ursachen: Auf der Seite des Westens ist eine Berichterstattung zu kritisieren, die meist nur einzelne Texte, seien es staatliche Gesetze oder religiöse Normen, betrachtet und interpretiert, ohne sie aus den Prinzipien des Islam zu erklären. Auf der anderen Seite sind jene Muslime zu kritisieren, die eine radikale Ideologie zum Islam erklären und somit Ängste, Vorurteile und Hass gegenüber dem Islam in der westlichen Welt mitbegründen und verstärken. In diesem Teufelskreis von Nichtverstehen – vielleicht auch Nichtverstehenwollen – und den unmenschlichen Taten von Menschen, die sich als Muslime bezeichnen, ist ein verständnisvoller Dialog über den Islam nur schwer möglich, aber umso erstrebenswerter.

DAHLIA RAHAIMY, 40, CHEFIN EINER INVESTMENTFIRMA IN SAUDI-ARABIEN