Flaschenpost ins Museum

RELIKT 101 Jahre alte Flasche wird ausgestellt. Berliner Enkelin des Absenders „begeistert“

Die wohl älteste Flaschenpost der Welt bleibt der Öffentlichkeit erhalten. Ein Förderer des Internationalen Maritimen Museums (IMMH) in Hamburg hat dem Finder Konrad Fischer die 101 Jahre alte Flasche abgekauft und sie dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt. Damit ist das Gezerre um den Fund beendet, den der Berufsfischer aus Heikendorf bei Kiel im März gemacht hatte.

„Ich bin total begeistert“, sagte die Enkelin des Absenders Angela Erdmann aus Berlin, am Mittwoch. „Ich bin ganz einverstanden, so wie es ist. Weil die Flaschenpost von unserem Opa jetzt für immer in dem Museum bleibt.“ Am Wochenende hatte sie noch versucht, die von Fischer initiierte Versteigerung des Fundstücks auf der Internetplattform Ebay zu stoppen. Sie wollte, dass der Fund im Museum für die Nachwelt erhalten bleibt. Fischer dagegen wollte die Flasche samt Inhalt zu Geld machen. „Behalten will ich sie nicht, und mein Fischkutter muss dringend repariert waren“, sagte er zur Begründung der Versteigerung.

Die Flaschenpost – eine braune Bierflasche mit einer dänischen Postkarte aus dem Jahr 1913 darin – war Fischer im März in der Kieler Förde ins Netz gegangen. Mit einem Draht, so erinnerte er sich, habe er die zusammengerollte Postkarte aus der Flasche geangelt. Darauf bat der Absender einen möglichen Finder, die Karte an ihn zurückzuschicken. Im April gelangte die Karte schließlich an die Enkelin des Absenders. Ein Ahnenforscher hatte sie in Berlin ausfindig gemacht. (dpa)