UMSTRITTENE GARNISONKIRCHE IN POTSDAM: Oberbürgermeister verteidigt Aufbaupläne

Der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) hat die umstrittenen Pläne zum Wiederaufbau der Garnisonkirche verteidigt. In diesem Gebäude spiegele sich wie in einem Brennglas die widersprüchliche Geschichte Deutschlands, betonte er im Hörfunk. Zudem eigne sich der Bau als Versöhnungszentrum.

Am frühen Mittwochabend sollten die Potsdamer Stadtverordneten zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Sie sollten entscheiden, ob das Bürgerbegehren gegen einen Wiederaufbau zulässig ist und ob sie es annehmen. Die Bürgerinitiative „Für ein Potsdam ohne Garnisonkirche“ hatte 14.285 gültige Stimmen gesammelt. Sie fordert die Auflösung der privaten Stiftung Garnisonkirche – der Initiatorin des Wiederaufbaus. Lehnt das Parlament das Begehren ab, kommt es zu einem Bürgerentscheid.

In der Radiosendung sagte Jakobs, dass aus seiner Sicht ein möglicher Bürgerentscheid am Tag der Landtagswahl ungünstig wäre: „Es ist unglücklich, wenn man beide Themen miteinander kombiniert.“ Man würde dann in Potsdam einen Landtagswahlkampf erleben, der sich nur mit dem Thema Garnisonkirche auseinandersetze. (dpa)