Stadtwerke-Sprecher soll zahlen

CDU-WAHLKAMPFHILFE Der Wolfsburger Konzern fordert 330.000 Euro von Maik Nahrstedt

„Ich kann und werde die geforderte Summe nicht zahlen“

MAIK NAHRSTEDT, SPRECHER DER STADTWERKE WOLFSBURG

Die Wolfsburger Stadtwerke-Affäre um mögliche unerlaubte CDU-Wahlkampfhilfe geht in die nächste Runde: Der Konzernsprecher Maik Nahrstedt soll nach einem Bericht der Wolfsburger Nachrichten vom Mittwoch rund 330.000 Euro an die Stadtwerke zahlen.

„Nahrstedt hat nach eigenem Bekunden in den Jahren 2001 bis 2009 Arbeitszeitbetrug zum Nachteil der Stadtwerke begangen“, begründete eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage die Forderung. „Ich kann und werde die geforderte Summe nicht zahlen“, reagierte Nahrstedt auf das am Dienstag bei ihm eingegangene Schreiben.

Als Begründung gab er an, dass der Einsatz seiner politischen Tätigkeit „im Auftrag und auf Veranlassung durch verantwortliche Personen der Stadtwerke“ erfolgt sei. „Zudem ist es im Allgemeinen unüblich, Schadenersatzansprüche zu stellen, bevor überhaupt eine strafrechtliche Schuld festgestellt wurde“, sagte Nahrstedt. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt gegen mehrere Personen, unter anderem gegen Wolfsburgs Oberbürgermeister Rolf Schnellecke (CDU), wegen Untreue.

Nach mehreren internen Querelen hatte Nahrstedt die Affäre ins Rollen gebracht, bei voller Bezahlung während seiner Arbeitszeit Wahlkampf für die örtliche und die Landes-CDU betrieben zu haben. Sein damaliger Chef, Markus Karp, hat die Stadtwerke mittlerweile verlassen. (dpa)