Allein in Berlin

Es ist schon eine merkwürdige Geschichte: Hans Falladas letzter Roman „Jeder stirbt für sich allein“ erschien 1947, im Todesjahr des Autors. Doch obwohl es sich bei dem Buch um das erste Werk eines deutschen Schriftstellers handelte, das sich mit dem Widerstand gegen Hitler beschäftigte, wollte es im Ausland damals niemand haben. Im vergangenen Jahr schließlich veröffentlichte Penguin Books eine Taschenbuchausgabe unter dem Titel „Alone in Berlin“, die zu einem sensationellen Verkaufserfolg wurde. Damit nicht genug: Der Aufbau Verlag entdeckte vor kurzem in seinen Archiven die ungekürzte Originalfassung, die jetzt zum ersten Mal auf den deutschen Buchmarkt gekommen ist. Falladas Roman beruht auf der wahren Geschichte des Ehepaars Hampel, das sich in Berlin ohne Aussicht auf Erfolg mit Flugblättern gegen den Terror der Nazis wehrte und 1943 hingerichtet wurde. Die wiedergefundene ursprüngliche Version wird heute Abend im Maxim Gorki Theater vorgestellt. Auf der Bühne spricht der Literaturkritiker Hajo Steinert mit Armin Petras, dem Intendanten des Hauses, und René Strien vom Aufbau Verlag. Ebenfalls zu Gast ist der englische Verleger Adam Freudenheim, dem Hans Fallada seinen internationalen Erfolg verdankt. Die Schauspieler Regine Zimmermann und Jan Josef Liefers werden aus dem Roman lesen. TCB

■ „Jeder stirbt für sich allein“: Maxim Gorki Theater, Am Festungsgraben 2. Mittwoch, 19.30 Uhr. 12 Euro