Ralf Stegner wieder allein

Ralf Stegner ist wieder einziger Kandidat für den Posten des SPD-Landesvorsitzenden: Mitbewerber Stephan Frey hat gestern seine Kandidatur zurückgezogen. Der 38-jährige gelernte Krankenpfleger, der zurzeit in Kiel Archäologie studiert, teilte mit, er sei akut erkrankt, sein Arzt habe ihm von Stress und Anspannungen abgeraten. Termine bei SPD-Kreisverbänden sagte Frey ab.

Neu-SPD-Mitglied Frey – er hat mehrfach zwischen Grünen und Sozialdemokraten gewechselt und trat zuletzt 2003 wieder der SPD bei – hatte sich im Januar selbst zum Kandidaten erklärt. Zur Begründung sagte er, er wolle seine Rechte als einfaches Mitglied wahrnehmen und andere ermutigen, gegen Stegner anzutreten. Der Innenminister und mögliche Konkurrent von Peter Harry Carstensen um den Sessel des Ministerpräsidenten hatte bereits im vergangenen Frühsommer den Hut in den Ring geworfen – mitten im Streit um die Verwaltungsreform, die auch unter SPD-Kommunalpolitikern umstritten ist. Dass Frey gegen den bundesweit bekannten Politiker keine Chancen hatte, war eigentlich klar – dennoch machte der „Nobody“ eifrig Wahlkampf in eigener Sache und teilte mit, er habe Unterstützer an der Basis gefunden. Er bezeichnete sich als „Till Eulenspiegel“, der „der Partei den Spiegel vorhalten“ wolle. Noch vor kurzem hatte er, trotz Voten der Parteigremien gegen ihn, an seiner Kandidatur festhalten wollen. est