Alles Fahrrad-Freunde

VERKEHR SPD lobt sich für ihre Radlerfreundlichkeit. Grüne und ADFC finden, es wäre mehr möglich

So richtig rund läuft der Radverkehr in Hamburg nach Ansicht der SPD. Im Vergleich zum schwarz-grünen Vorgängersenat habe die SPD den Radverkehr seit 2011 viel intensiver gefördert, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Fraktion, Dirk Kienscherf, am Donnerstag. In den gut drei Jahren seit der Regierungsübernahme seien rund 30 Millionen Euro dafür ausgegeben worden. Damit wurde beispielsweise das Velorouten-Netz ausgebaut und sechs neue Fahrradstraßen geschaffen. Auch seien mehr als 200 Einbahnstraßen für den Radverkehr in beide Richtungen freigegeben worden.

Eine Richtungsänderung gibt es beim Leihrad-System Stadtrad. Dieses soll im kommenden Jahr um 40 weitere Stationen unter anderem in Harburg, Bahrenfeld und Barmbek-Nord ausgebaut werden. 400.000 Euro zusätzlich stellt der Senat dafür zur Verfügung. Noch im Februar hatte die Verkehrsbehörde erklärt, für den Ausbau des Stadtrad-Systems kein Geld zu haben. Das 2009 eingeführte Leihrad ist ein Erfolgsmodell: Es gibt inzwischen 129 Ausleihstationen, 1.650 Räder und rund 216.000 registrierte Kunden.

Ziel der SPD sei es, den Fahrradverkehr von den Radwegen auf die Straße zu holen, sagte Kienscherf. Das unterstützt auch der Fahrradclub ADFC. Radwege seien immer gefährlich, weil sie den Radfahrer aus dem Sichtfeld der Autofahrer herausführen. Zugleich tue der Senat zu wenig für die Sanierung der Radwege. Im Schnitt zehn Kilometer pro Jahr seien „keine Glanzleistung“, findet der ADFC. Nach wie vor gebe es auf den Hauptverkehrsstraßen viel zu wenig Radfahrstreifen.

Auch die Grünen monieren, der Ausbau von Radstreifen werde mit Ausreden abgetan. „Bei 29 zu sanierenden Hauptstraßen wurden gerade einmal in zwei Fällen Schutz- oder Fahrradstreifen angelegt, in vier weiteren Fällen lediglich auf einem Teil der Strecke“, sagte ihr verkehrspolitischer Sprecher Till Steffen.  SMV