Brainstorm

Wenn einer Hartz IV einen „Bürgerkrieg der politischen Klasse gegen die arm Gemachten“ nennt, so muss das kein Linksextremist sein. Es kann auch ein emeritierter Professor für christliche Gesellschaftsethik sein, so wie Pater Friedhelm Hengsbach. Der spricht heute um 19.30 Uhr im Willehad Saal der Alten Post an der Domsheide. Und zwar im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Aus (welcher) Geschichte lernen?“ der Georg-Elser-Initiative. Jesuit Hengsbach, attac-Beirat, war bis 2006 Chef des Oswald-von-Nell-Breuning-Instituts.

Um das weite Feld von „Moral und Gesellschaftskritik“ geht es auch am kommenden Dienstag, 15. März um 19.30 Uhr im Infoladen in der St.-Pauli-Straße 10-12 im Ostertor. Christine Zunke, Dozentin am Institut für Philosophie der Uni Oldenburg, möchte dann den sperrigen Begriff der Moral aufnehmen und darstellen, warum die Abschaffung des Kapitalismus eine Pflicht ist – auch wenn das zuweilen zumindest übergangsweise eigenen Interessen bezüglich Freizeit oder Karriere entgegenstehen mag.

Ebenfalls um Moral, aber in einem ganz speziellen Fall, geht es am kommenden Mittwoch: „Bertolt Brecht – ein akzeptabler Mann?“, wird da gefragt. Ein Vortrag also, der den Streit um Brechts Privatleben wieder aufwärmt, insbesondere den um seine vielen, teilweise parallelen Partnerbeziehungen. Antworten gibt es am 16. März um 19.30 Uhr in Stadtbibliothek von Bremerhaven (Bgm.-Smidt-Str. 10) von Sabine Kebir, die sich schon seit über 20 Jahren mit dem Thema auseinander setzt.

Wer es dagegen gerne etwas handfester hat, dem erzählt Dieter Bischop von der Landesarchäologie am heutigen Donnerstag um 20.15 Uhr im Haus der Wissenschaft alles Wissenswerte zu den letzten „Grabungsergebnissen aus der Bremer Innenstadt“, und erklärt, was zwischen Bredenplatz und Liebfrauenkirchhof zuletzt zu Tage gefördert wurde. mnz