Versauerte Korallen

Der Nordatlantik nimmt bis in große Tiefen Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre auf. Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften in Kiel haben erstmals die Zunahme des Treibhausgases in Tiefen bis 4.500 Meter mit Messungen belegt. Mit einer neuen Methode konnten sie an Kaltwasserkorallen nachweisen, dass die Freisetzung des Klimagases durch die Nutzung fossiler Brennstoffe dazu geführt hat, dass deutlich mehr CO2 in tiefen Schichten des Ozeans gespeichert wird als bisher angenommen. Dies sei mitverantwortlich für die Versauerung der Ozeane. Seit Beginn der Industrialisierung hätten die Weltmeere etwa die Hälfte des vom Menschen freigesetzten CO2 aufgenommen. Damit haben die Ozeane einen entscheidenden Beitrag zur Dämpfung des Treibhauseffekts geleistet. Wie lange sie das noch können, ist zweifelhaft. Nach den Kieler Prognosen wird die Versauerung in diesem Jahrhundert stärker zunehmen als in den vergangenen 55 Millionen Jahren. DPA