Protest gegen Israel

60 Juden fordern deutsche Hilfe im Nahostkonflikt

BERLIN (taz) ■ 60 namhafte Jüdinnen und Juden aus Deutschland haben in einer „Berliner Erklärung Schalom 5767“ gegen die „israelische Kriegs- und Besatzungspolitik“ im Nahen Osten protestiert. Zugleich riefen sie die Bundesregierung dazu auf, sich stärker um eine Lösung des Nahostkonflikts zu bemühen. „Nur wenig Unterstützung“ für eine Lösung des Konflikts komme aus Deutschland: „Scham und Trauer über diese Verbrechen lässt viele Menschen zur Politik des jüdischen Staates schweigen. Aber dieses Schweigen ermöglicht neues Unrecht.“

Die jüdischen Erstunterzeichner protestieren damit nach eigenen Angaben gegen die „offizielle jüdische Meinung“, wie sie der Zentralrat der Juden während des Libanonkriegs geäußert hatte. Damals hatte das Präsidium des Zentralrats die Politik Israels im Libanon vehement unterstützt. Der Initiator der Erklärung, Rolf Verleger aus Kiel, war damals in scharfem Konflikt mit dem Zentralrat geraten. GES

www.schalom5767.de