Die Standort-Koalition fliegt auf Airbus

Der Flugzeugbauer ist Zukunft für Hamburg, findet die Bürgerschaft. Und hofft, dass seine Chefetage das auch so sieht

In Treue fest steht Hamburg zum Airbus-Werk in Finkenwerder. Zumindest die große Standort-Koalition aus regierender CDU und oppositioneller SPD in der Bürgerschaft. „Lassen Sie uns gemeinsam für den Luftfahrtstandort Hamburg streiten“, beschwor Ingo Egloff (SPD) gestern Schwarze wie Grüne. Für die Roten versicherte er: „Wir sind dabei.“

Dabei, das heißt: im Einsatz für Arbeitsplätze und Hochtechnologie, die beide in der Krise des Flugzeugkonzerns Airbus in Hamburg verloren zu gehen drohen. Nächste Woche soll das Sparprogramm „Power 08“ veröffentlicht werden, und die Frage sei, „ob Hamburg profitiert oder verliert“, erkannte zu Recht Jens Kerstan (GAL).

Eine Antwort darauf weiß auch der zuständige Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) noch nicht. „Die Unsicherheit muss schnell vorbei gehen“, forderte er von der Chefetage des Konzerns. Und bemühte sich wie stets um Optimismus. Finkenwerder sei nach einem konzerninternen Ranking das zweitproduktivste Airbus-Werk in Europa – das sei „ermutigend“, so Uldall gestern.

Skeptischer gab sich da die CDU-Wirtschaftspolitikerin Barbara Ahrons: Es gehe darum, „den Schaden“, der aus dem Sparprogramm folgen könnte, „so gering wie möglich zu halten“, forderte sie. Wie der Senat dafür sorgen könnte, das sagte sie nicht.

Dass der Senat aber „auf Augenhöhe mit einem Weltkonzern reden kann“, bezweifelte wiederum der Grüne Kerstan. Sozialdemokrat Egloff ist da ganz cool: „Wir verlangen“, stellte er klar, „dass der A 380 in Hamburg gebaut wird.“ Sven-Michael Veit