Gaspreise sinken weiter

Der sinkende Ölpreis macht’s möglich: Gas kostet pro Familie 100 Euro weniger im Jahr. Achim weiterhin billiger

Um sieben Prozent will der Bremer Gasversorger swb zum 1. April die Gaspreise senken – das wäre die dritte Preissenkung innerhalb von sechs Monaten.

Die Kilowattstunde (kwh) im üblichen Gasheizungs-Tarif „Erdgas-plus“ kostet dann nicht mehr 5,71 Cent, sondern nur noch 5,31 Cent. Bei einem Familien-Bedarf von 25.000 kwh bedeutet das eine Ersparnis von rund 100 Euro im Jahr. Die Preissenkung ist dabei laut swb kein Versuch, der drohenden Konkurrenz der Gasgenossenschaft den Wind aus den Segeln zu nehmen – sondern eine Folge sinkender Ölpreise. Diese Preisbindung wird regelmäßig für Teuerungen in Anspruch genommen. Jetzt verkündet swb-Vorstand Torsten Köhne eine gute Nachricht vom Ölpreis: „Die Preise sinken aufgrund der Ölpreisbindung. Das ist die positive Seite dieser Medaille.“ Ohne die Mehrwertsteuererhöhung hätten die drei Preissenkungen seit dem 28. November mehr als 13 Prozent ausgemacht.

Im bundesweiten Vergleich (www.verivox.de) lag der swb-Tarif „Erdgas-plus“ bisher auf Platz 98, in der Spitzengruppe lagen die Stadtwerke Achim mit einem Kilowatt-Preis von 5,26 Cent. Allerdings werden auch die Stadtwerke Achim ihre Preise senken – um rund 0,4 Cent. Der Preisunterschied zur Nachbarstadt wird also weiterhin mehr als 100 Euro im Jahr betragen. In Bremen kann man allerdings kein Gas aus Achim beziehen.

Wie kann es sein, dass so nahe beieinander liegende Kommunen so unterschiedliche Gaspreise haben? Für Marlene Odenbach, Sprecherin der swb, gibt es mehrere mögliche Erklärungen: Die Konzessionsabgabe an die Stadt ist geringer. Die Stadt Achim will von ihren Stadtwerken nicht die Gewinne kassieren, die die privaten Anteilseigner der swb haben wollen. Auch die technischen Unterhaltungskosten des Leitungsnetzes könnten in der Großstadt höher sein. kawe