POLITISCHER NACHLASS: ZEIGT AUCH GEORGE W. SEINEN JERRY?

US-Präsident Warren Harding gilt im Vergleich mit Heroen wie Lincoln und Roosevelt als farbloser Amtsinhaber (1921–1923). „He looked like a President“, fasste Kabinettsmitglied Daugherty die übersichtlichen Fähigkeiten seines Chefs zusammen. Von Nixon konnte man bekanntlich nicht mal das behaupten – wie überhaupt seine Nachfolger den kartenspielenden Zauderer im Weißen Haus in etwas milderes Licht rücken. Zwar galt Hardings Administration als korrupt, aber immerhin hatte er selbst den Anstand, nach nur zwei Jahren aus Amt und Leben zu scheiden. Nun sind erstmals sehr private Briefe Hardings der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden, wie dpa gestern berichtete. Die intimen Schriftstücke zeigen den Ex-Präsi als Schwerenöter von Clinton’schem Format. Seiner Geliebten Carrie schrieb der verheiratete Harding munter pornografischen Edelkitsch und berichtete ihr von „Jerry“ – seinem Penis. Nun bangen Experten, ob bald auch das erotische Werk eines weiteren gescheiterten Ex-POTUS in Umlauf gerät. Aber noch stellt George W. Bush brav selbstgemalte Hunde und Politiker aus – und nicht seinen Jerry.