LESERINNENBRIEFE
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Viele Identitäten

■ betr.: „Geschlecht: inter/divers“, taz.nord vom 4. 8. 14

Aus Diversity-Sicht ist das voll zu begrüßen! Es gibt nicht nur eine Identität, sondern je nach Zählung 40 oder bis zu 400! Professorin Tuider vertritt einen Mittelweg und hat uns in ihren Seminaren immer gelehrt, dass es auf die je Einzelne ankommt, die sich ihrer Identity nähert. Das kann auch CIS oder OBE sein! SABBEL, taz.de

Ein soziales Konstrukt

■ betr.: „Geschlecht: inter/divers“, taz.nord vom 4. 8. 14

„Eine Entscheidung, die eine Identität prägt und oft mit extremen psychischen Belastungen für die Betroffenen einhergeht.“ Ist das Geschlecht nach der Genderologie nicht sowieso bei allen ein soziales Konstrukt? ERNST TSCHERNICH, taz.de

Blödsinn!

■ betr.: „Geschlecht: inter/divers“, taz.nord vom 4. 8. 14

Ein Y-Chromosom, dann männlicher Eintrag, keins weiblich als Eintrag in das Register. Alles andere ist Blödsinn, da es um identifizierungsmöglichkeit der Person geht. Wie sich einer fühlt und angesprochen werden möchte, muss er sowieso erklären. Da hilft auch kein Ausweiseintrag. SCHNURZELPU, taz.de

Nicht schwarz und weiß

■ betr.: „Geschlecht: inter/divers“, taz.nord vom 4. 8. 14

@SchnurzelPu: Möglicherweise hätten Sie der Zeit, in der Sie diesen unqualifizierten Kommentar runtertippten, wenigstens mal den Wikipedia-Artikel zu Geschlechtsdetermination lesen sollen. Dann wüssten Sie jetzt, dass nicht alles so schön schwarz und weiß ist, wie Sie sich das anscheinend vorstellen. LUFTIKUS, taz.de

Widerliche Kriegsverbrechen

■ betr.: „Otto Hahn führte Giftgaskrieg“, taz.nord vom 1. 8. 14

Damals wie heute war Wissenschaft oftmals nur ein Anhängsel der Militärs. Das Militär konnte Forschungsgelder und Karrieren ungleich leichter ermöglichen als andere Institutionen. Otto Hahn ist da nur einer von zahlreichen Wissenschafts-Titanen, die ihr unbestrittenes Können bereitwillig zur Durchführung von widerlichen Kriegsverbrechen hingaben. RAINER B., taz.de

Geld bald futsch

■ betr.: „Nordzucker streckt seine Hand nach Afrika aus“, taz.nord vom 28. 7. 14

Mit großem Interesse habe ich den Artikel über die Expansionsgedanken von Nordzucker gelesen. Er konnte aber leider meine Frage dazu nicht beantworten: Wie kann es sein, das sich die Herren in den Chefetagen von Nordzucker und den Interessenvertretungen auf ein Ziel einigen, welches von den Rübenanbauern und den Aktionären nicht mitgetragen wird? Die Nordzucker ist zum großen Teil aus den Rübenanbauern entstanden, Landwirte haben früher die Geschicke des Unternehmens geleitet. Diese stiegen dann auf, wurden in Vollzeit beschäftigt und wurden ehrgeiziger, bis hoch bezahlte Manager eingestellt wurden. Die haben eine Zuckerfabrik nach der anderen dichtgemacht. Und jetzt: Wollen diese sogenannten Vertreter der Aktionäre sich ein Denkmal setzen in Afrika. Weil es heute schick ist „neue Märkte“ zu erschließen. Weil das Unternehmen mit den neuen Herausforderungen des freien Marktes zu kämpfen haben wird und schlechtere Zahlen schreiben wird, muss von diesen schlechteren Zahlen abgelenkt werden. Und das Beste zum Schluss: Das Risiko ist riesengroß, dass das Geld bald futsch ist! Mein Vorschlag an Nordzucker: Spendet das Geld lieber einer gemeinnützigen Institution, dann ist das Geld zwar auch weg, aber es hat ein paar Menschen glücklich gemacht. HEINRICH KARL SAMMANN, Jembke