… DR. MOTTE?
: Mit Hitler wüten

Er war das Berliner Gutmenschen-Gesicht der vergangenen Monate: Matthias Roeingh alias Dr. Motte, Techno-Plattenaufleger und legendärer Loveparade-Erfinder. Für das Wasser-Volksbegehren setzte sich Motte zuletzt ein, gegen den Ausbau der Kastanienallee, für die räumungsbedrohte Kunstruine Tacheles, gegen die Bebauung des Mediaspree-Ufers. Jetzt aber macht der 50-Jährige mal ganz andere Schlagzeilen: Statt seines viel gepredigten „love and respect“ gab er offenbar aus Zorn über ein Knöllchen Polizisten ein „Heil Hitler“ mit auf den Weg.

Auf der Kastanienallee, unweit seiner Wohnung, hatte Motte am Freitagvormittag seinen Wagen geparkt – falsch geparkt. Zwei Ordnungsamt-Leuter stellten ihn daraufhin zur Rede, Motte geriet in Rage. Als zufällig ein Polizeiwagen stoppte und sich über den Disput erkundigte, bekamen auch die Beamten ihr Fett weg. „Blockwarte“ seien diese, soll Motte geraunzt haben – mitsamt eines hinterhergeschobenen „Heil Hitler“.

Nun gibt’s Ärger: Ermittlungen wegen „Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen“ – und ein brauner Kratzer am peacigen Außenbildnis. Laut Medienberichten kehrt Roeingh aber bereits reuig zum „love and respect“ zurück. Bedauerlicherweise sei er „unkontrolliert ausfällig“ geworden, teilte Motte mit. Er habe niemanden persönlich angreifen wollen.

Dann griff der DJ zu einer Südseemuschel und blies zum Frieden. Ach nee, das war ein andermal. KO Foto: dapd