Lieber verbauen

Nach Expertenschätzungen würde der Erhalt der Studiengänge Behindertenpädagogik und Sport rund 1,1 Millionen Euro jährlich kosten. Laut Senat ist das „nicht finanzierbar“. Bei anderen Projekten war man nicht so sparsam: Luxus-Pflastersteine in der Wachtstraße am Markt waren der Bildungskürzungs-Koalition zusätzliche 1,35 Millionen Euro wert. Der Umbau des Musical-Theaters am Richtweg kostet das Land jährlich zwei Millionen Euro – bis 2017. Ganze vier Millionen steckte man in das öffentliche Klo auf dem Domshof. Satte sieben Millionen zahlte der Senat für den vom Verkehrslärm stets übertönten japanischen Klangbogen auf der Bürgerweide. Auch beim Space-Park fand man Geiz unangebracht: Über 150 Millionen Euro ließ das Land sich die gut 300 Öffnungstage kosten.

Verzichten kann man hingegen auf Geld aus dem Länderfinanzausgleich. Jeder Neubürger, der zum Sport- oder Behindertenpädagogik-Studium hierher zieht, hätte Bremen jährlich 3.000 Euro Zuwendungen gebracht – bereits 400 Immatrikulierte hätten ihre Ausbildungskosten so refinanziert. cja