Besuch gegen die Einsamkeit

ALTER Grüne wollen aufsuchende Altenarbeit nach Bremer Modell einführen

„Wir drücken mit einem konkreten Vorschlag auf die Tube“

CLAUDIA HARTMANN, Grünen-Sprecherin

Mehr Teilhabe, weniger Isolation: dieses Konzept wollen die Hamburger Grünen mit der aufsuchenden Altenarbeit nun auch in der Hansestadt einführen. „Aufsuchende Altenarbeit“ meint, dass Projektmitarbeiter und Ehrenamtliche auf Senioren zugehen, um sie im Alltag zu unterstützen. Das kann ein Hausbesuch sein, wie auch Beratung und Vermittlung an bestehende Hilfsangebote.

Ein wesentliches Ziel des Projekts ist es, die Isolation, unter der viele alte Menschen leiden, zu durchbrechen. Besonders Senioren, die von Altersarmut betroffen sind, nutzen oft nur wenige soziale Angebote, das soll durch eine bessere Beratung geändert werden.

Die Idee ist nicht ganz neu, dafür aber bewährt. In Bremen läuft das Projekt seit 2013 als Regelangebot in fünf Stadtteilen. Dort werden Arztbegleitung und Einkaufshilfe oft genutzt. Am beliebtesten ist aber der Besuchsdienst. 2008 wurde das Angebot als Pilotprojekt eingeführt und dann ausgeweitet.

Im Demografie-Konzept „Hamburg 2030“ setzt zwar auch die SPD den Ausbau der aufsuchenden Altenarbeit auf ihre Agenda – allerdings zu unkonkret, so kritisiert zumindest die grüne Opposition. „Wir drücken mit einem konkreten Vorschlag auf die Tube“, sagt Claudia Hartmann, die stellvertretende Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion.

Die Grünen wollen das Modellprojekt in zwei Hamburger Stadtteilen erst einmal für drei Jahre testen und bei Erfolg ausbauen. Nach der Sommerpause soll dann bei der Bürgerschaftssitzung Ende August über den Antrag abgestimmt werden. KEILA ECKERLEBEN SCHMITZ