Neues Herz für Hamburg

NIKOLAI-QUARTIER Handelskammer und Kaufleute wollen das historische Stadtzentrum aufrüschen

Hans-Jörg Schmidt-Trenz muss es ja wissen: „Das Nikolai-Quartier ist das Herz Hamburgs als Kaufmannsstadt“, sagt der Hauptgeschäftsführer der Hamburger Handelskammer – immerhin liegt es ja direkt vor seinem Arbeitsplatz in der City. Zwischen Alsterfleet und Nikolaifleet, vom Neuen Wall bis zum Hopfenmarkt entsteht jetzt der sechzehnte Business Improvement District (BID) Hamburgs. Das hat der Senat am Dienstag offiziell beschlossen. Das Quartier werde „zur attraktiven Verbindung zwischen Innenstadt und Hafen-City“, glaubt Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD).

Mit immerhin 9,3 Millionen Euro wollen die 70 Grundeigentümer den öffentlichen Raum verschönern, weitere 2,85 Millionen Euro investiert die Stadt in die Grundsanierung der beiden größten Straßen im Viertel, Großer Burstah und Große Johannisstraße. Von 2015 bis 2017 soll so das 55.000 Quadratmeter große Quartier zwischen der Handelskammer am Adolphsplatz und der Ruine der Nikolai-Kirche an der Willy-Brandt-Straße aufgehübscht werden. Bis zum großen Brand 1842 lag dort rund um das alte Rathaus an der Trostbrücke – wo heute die Patriotische Gesellschaft steht – das Zentrum der Hansestadt.

Zu den wesentlichen Maßnahmen zählt eine Verkehrsberuhigung am Adolphsplatz und am Alten Wall. Stellplätze werden zum größten Teil in eine Quartiersgarage unter einer neuen Shopping-Mall zwischen Rathaus und Alsterfleet verlegt, die bereits im Bau ist. Die meisten Verkehrsflächen werden für Fußgänger, Radfahrer und Autos höhengleich und barrierefrei angelegt, es gilt Tempo 30. Das BID Nikolai-Quartier sei „das bislang umfangreichste Projekt dieser Art in Deutschland“, behauptet Blankau, und werde nach seiner Vollendung, schwärmt Schmidt-Trenz, „ein lebendiger Stadtteil mit hoher Aufenthaltsqualität für Bewohner, Konsumenten, Touristen und Beschäftigte“.  SMV