DIE ANTARKTIS

Das antarktische Meeresgebiet zählt zu den ältesten und größten in sich geschlossenen Ökosystemen der Erde. Das Innere des riesigen Kontinents selbst, bestehend aus Landmasse und einem Eisschild, ist kaum von Lebewesen besiedelt. Ganz anders dagegen die Packeisregion: Hier finden sich neben den berühmten Pinguinen Wale, Kalmare, Seelöwen, Seehunde und viele Meeresvögel. Lebensgrundlage für die meisten Tiere sind die großen Krillschwärme und andere Krebsarten. Menschen sind auf der Antarktis nicht zu Hause. Lediglich in rund 80 Forschungsstationen leben im Sommer etwa 4.000 und im Winter etwa 1.000 Personen.

Die Ross-See, in der der japanische Walfänger havariert ist, bildet eine große Bucht südlich von Neuseeland zwischen dem Victoria-Land und Marie-Byrd-Land. Das freie Wasser wird dort vom Ross-Eisschild begrenzt. Derzeit, am Ende des antarktischen Sommers, rückt die Packeisgrenze langsam in Richtung auf das beschädigte Schiff vor und könnte es zerstören.

An der Ross-See liegt auch Kap Adere, mit bis zu 250.000 brütenden Tieren größte Kolonie der Adeliepinguine weltweit. Pinguine finden sich wild lebend ausschließlich auf der südlichen Welthalbkugel. Weil in der Antarktis keine Landraubtiere zu finden sind, fehlt den Tieren auch jegliches Fluchtverhalten vor dem Menschen. Der Adeliepinguin ist die häufigste Pinguinart. Die Tiere werden bis zu 70 Zentimer groß und 4,5 bis 5,5 Kilogramm schwer. Die Adeliepinguine unternehmen bis zu 100 Kilometer lange Wanderungen zu ihren Brutplätzen.

Das Gebiet um Kap Adere wurde am 23. Januar 1895 von dem norwegischen Polarforscher Carsten Egeberg Borchgrevink entdeckt. Pinguine hatte die Besatzung der „Antarctic“ dabei nicht im Sinn: Schon damals ging es um die Suche nach Fanggründen für Wale. KLH