Bodybuilding

Zeitgenössischer Tanz handelt vor allem von der Suche; nach sich selbst, den anderen, dem Sinn. Manchmal ironisch gebrochen, bisweilen recht pathetisch, immer aber, das ist der Form geschuldet, körperlich. Das geradezu festivalwütige HAU (1–3) hat diese Körperlichkeit nun zum Thema von Context #4 gemacht und lässt KünstlerInnen ihre Kommentare und Fragen dazu präsentieren. Der rote Faden ist die Konstitution von Identität auf physischer Ebene. Nicht Tiefe und Konzept, sondern die Oberfläche bestimmt Wert und Stand des postmodernen urban-hippen Menschen. Wer könnte besser die Kritik an Jugend- und Schöhnheitswahn formulieren, wer pointierter auf die Körper- und damit Menschbilder einer von Massenmedien kommunizierten Werbewelt angreifen als jene, deren Arbeitsmittel der Körper ist? Heute und morgen Abend (21 Uhr) ist im HAU 3 die Performance „Solo für Elletra de Salvo“ zu sehen. Zwei Choreografen und eine Tanzdramaturgin, Prue Lang, Jochen Roller und Célestine Hennermann, haben ihre Interpretation von Leben und Karriere der Schauspielerin de Salvo inszeniert und die drei Teile miteinander verschmolzen.

CONTEXT #4 – COVER, Plattform für zeitgenössischen Tanz: noch bis 25. Februar im Hebbel am Ufer