Ausgangssperre in Guinea lockerer

CONAKRY afp/taz ■ Angesichts massiver internationaler Proteste gegen das Kriegsrecht in Guinea hat die Regierung die geltende Ausgangssperre gelockert. Die Bürger dürfen ab jetzt von 6 bis 18 Uhr auf die Straße, erklärte Generalstabschef Kerfalla Camara am Sonntagabend im Staatsfernsehen. Zu Beginn des Kriegsrechts vor einer Woche galt noch eine 20-stündige Ausgangssperre pro Tag. Die Maßnahme sei eine Reaktion auf „die von allen beachtete Disziplin und die allmähliche Rückkehr der Ordnung“, so Camara. Oppositionsparteien und zivilgesellschaftliche Gruppen beklagten indes, hunderte ihrer Aktivisten seien bei nächtlichen Razzien festgenommen und verschleppt worden. „Mehr als die Hälfte unserer Vertreter ist verhaftet oder zur Flucht in andere Städte gezwungen worden“, sagte ein Vertreter der Partei RPG (Sammlung des guineischen Volkes).